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Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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war auch nicht nötig. Das ewige Warten machte sie mürbe und sie hatte nichts, womit ihr Geist sich beschäftigen konnte. Zwei Mal am Tag schoben sie ihr irgendwelchen Vitaminbrei und einen Becher Wasser unter der Tür durch, mehr Abwechslung gab es nicht.
    Da es sich um ein neues Raumschiff handelte, war es vermutlich dazu fähig, im Phasenraum das dritte Band zu erreichen. Damit war es zu einer Höchstgeschwindigkeit von 3300-facher Lichtgeschwindigkeit in der Lage. Wohin die Reise auch immer ging, Irina betete, dass sie bald endete. Selbst wenn man sie am Ende einfach nur in eine andere Zelle verfrachtete.
    Als das Schott schließlich zur Seite fuhr, hob sie die Hand vor die Augen. So viele Tage im fahlen Dämmerlicht der Zelle hatten ihre Augen überempfindlich gemacht.
    Ein Mann der Inner Security Police winkte sie heraus. “Folgen Sie mir.”
    Irina wusste, dass es keinen Sinn ergab, Fragen zu stellen. Schweigend trottete sie hinter ihm her. Mittlerweile trug sie einen grauen Einheitsanzug, hatte sich seit Tagen nicht mehr gewaschen und fühlte sich müde und abgeschlagen. Es gab nur eine Sache, die sie noch durchhalten ließ.
    Während sie durch die leeren Gänge des Schiffes gingen, strich sie vorsichtig über ihren linken Handrücken. Dort klebte die hauchdünne Folie eines Hand-Computers, der ihr von einem I.S.P.ler, der sie vermeintlich angegriffen hatte, aufgedrückt worden war. In deaktiviertem Zustand war der Mini-Com quasi unsichtbar und nicht anzumessen. Irina klammerte sich an die Hoffnung, dass es jemanden gab, der mit ihr Kontakt aufnehmen wollte.
    “Los, steigen Sie schon ein.” Der Mann in Schwarz schupste sie nach vorne zur Einstiegsluke eines Shuttles.
    Sie reagierte nicht auf seine Provokation, sondern tat wie befohlen. Im Inneren erwartete sie eine Überraschung. Zwei Marines in Kampfmontur standen mit erhobenen Pulser-Gewehren in der Mitte des rückwärtigen Bereichs. Sechs weitere Gefangene saßen dort, blickten verängstigt zu ihr auf.
    “Ah, da kommt ja die Nachzüglerin”, stellte einer der Bewaffneten fest. “Setz dich hier hin.” Er deutete auf den letzten freien Platz.”
    Das Schott schloss sich, das Shuttle legte ab. Da es kein Bullauge gab, konnte Irina nicht sehen, wohin man sie brachte. Natürlich hatte sie eine Vermutung; und sie hatte den gesamten Flug über gebetet, dass diese nicht zutraf.
    Der Shuttleflug dauerte nur wenige Minuten, dann öffnete sich das Schott erneut. Nacheinander mussten die Gefangenen heraustreten.
    “Das ist nur eine Zwischenstation, macht es euch nicht zu gemütlich”, sagte einer der Marines.
    Irina hatte den Hangar, in dem sie sich befanden, noch nie zuvor gesehen. Gänzlich anders verhielt es sich dagegen mit dem Mann, der vor ihre Gruppe trat. Auf seinen Schultern prangten die Abzeichen eines Captains.
    “Sie alle wurden auf die NOVA-Station gebracht, weil Ihnen schlimme Verfehlungen zur Last gelegt werden”, sagte Ivo Coen. Sein schwarzer Lockenschopf umrahmte ein ebenmäßiges Gesicht. Irina war dem Offizier aus dem israelischen Sektor der Erde beim letzten Aufenthalt der HYPERION im Alzir-System kurz begegnet. “Der neue Leiter dieser Station hat mit seiner Zeit Besseres zu tun, als sich um Sie zu kümmern, daher hat er mir diese leidige Aufgabe übertragen.
    Sie werden mit dem nächsten Shuttle nach Pearl gebracht. Für diejenigen unter Ihnen, die den Planeten nicht kennen, wird es zweifellos eine böse Überraschung geben. Dort befindet sich ein Gefangenenlager, in dem Sie den Rest Ihres Lebens verbringen werden.”
    Irina betrachtete das müde Gesicht von Ivo Coen. Der Captain wirkte unnahbar: Seine Miene schien aus Stahl gegossen, Emotionen suchte man vergeblich.
    “Weitere Anweisungen erhalten Sie am Boden. Mein Rat: Beachten Sie die Regeln!” Damit wandte er sich ab.
    Die Marines trieben sie in ein anderes Shuttle, das deutlich klobiger wirkte, als das Erste. Zweifellos besaß es eine bessere Hüllenpanzerung, um der radioaktiven Strahlung standzuhalten, die auf Pearl herrschte.
    Irina stellte verblüfft fest, dass in dem Shuttle bereits ein weiterer Gefangener saß und auf sie wartete. Ein Mann, den sie ebenfalls von seinem kurzen Aufenthalt auf der HYPERION her kannte.
    Sein Gesicht wies Schürfwunden und ein blaues Auge auf. Er trug noch seine Uniform, doch die Rangabzeichen hatte man abgerissen. Auf der linken Brustseite war der Name aufgestickt: Cmd. Zev Buckshaw.
    “Alle an Bord, ausgezeichnet!”, rief einer der

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