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Hell's Kitchen

Hell's Kitchen

Titel: Hell's Kitchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
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einem großen, breiten Lächeln auf dem Gesicht stirbt. Doch der arme Buddy-O gehörte nicht zu diesen Glücklichen. Allem Anschein nach waren seine Pläne, noch eine Weile bei dem Rest von uns zu verweilen, auf höchst unsanfte Art durchkreuzt worden.
    Unten auf der Straße vor seiner Wohnung hatte ich mich durch den üblichen Mob von Sensationsgeilen, Gaffern und Anwälten in abgewetzten Anzügen drängen müssen, die von Tatorten eines Mordes angezogen werden wie Rednecks von weißen Socken. Und dann mußte ich noch an den Uniformierten vorbei, die am Eingang des Hauses an der Ecke Tenth Avenue und Forty-third herumlungerten, in dem Buddy-O ein paar runtergekommene Zimmer direkt über Runyon’s Pinball Shop bewohnte, einem Großhandel für Flipperautomaten. Zum ersten Mal während der vielen Jahre unserer Bekanntschaft war ich in Buddy-Os Wohnzimmer, stand am Rand einer durchgehenden weißen Linie auf dem schwarzen Linoleumboden, die Aiello, ein mir bekannter Detective von der Sitte, um den dort der Länge nach liegenden nackten Körper gezogen hatte.
    In der Ruhe des Todes besaß Buddy-O vom Hals an aufwärts eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Jahrmarktsfreak, den ich als Kind im Sommer oft draußen auf Coney Island gesehen hatte. Er wurde Popeyed Pete genannt, der Freak, weil er seine Augäpfel fast ganz aus den Höhlen herausdrücken konnte.
    Nur daß Buddy-O nicht absichtlich wie Popeyed Pete aussah.
    »Hier, nimm eine Zigarre«, sagte Aiello und hielt mir eine offene Packung Të-Amos hin. »Die Leiche riecht schon langsam ein bißchen streng.«
    Ich bedankte mich, und er gab mir mit einem undichten Zippo Feuer, und ich schloß mich allen anderen Cops in der kleinen Wohnung und dem Polizeifotografen und zwei Typen von der Gerichtsmedizin mit um den Hals baumelnden Stethoskopen an, indem ich zum Schutz gegen den Gestank einen Tag alten Blutes, Urins und Kotes graue Rauchwolken ausstieß. Durch den offenen Durchgang in das andere Zimmer sah ich einen verschwitzten Burschen mittleren Alters, der auf einem Korbsessel saß. Er war der einzige, der nicht rauchte, und das machte ihn etwas benommen. Er trug einen dieser billigen Anzüge, wie man sie oft an Lebensversicherungsfritzen sieht. Auf seinem Schoß lag eine Aktentasche, und er trug einen winzigen Ring. Sein Hemdkragen war eng, und seine Haut erinnerte an Butter. Alles in allem schien er wegen irgendwas ein so gottverdammt schlechtes Gewissen zu haben, daß es nur normal war, wenn eine Wohnung voll Cops glaubte, er sei zweifellos zumindest nicht für das verantwortlich, was zum Teufel auch immer dem verstorbenen Mieter zugestoßen war. Zwei von Aiellos Männern stellten ihm Fragen und notierten seine Antworten, waren allerdings ohne größere Begeisterung bei der Sache. So können Leichen die Stimmung dämpfen.
    »Wer ist der Zivilist?« fragte ich Aiello.
    »Behauptet, er käme vom Vermieter, behauptet, er wäre raufgekommen, weil er die Miete eintreiben wollte. Oder um den Typ an die Luft zu setzen. Eins von beidem. Behauptet, er hätte ihn so gefunden.«
    Ich nickte. Der Fotograf verschoß die letzten Aufnahmen eines Filmes, machte dann einen Schritt über die Leiche, während er seine Kamera nachlud, um auch die andere Seite für die gerichtsmedizinische Nachwelt zu dokumentieren. Die Ärzte packten ihre Instrumente ein, entrollten einen grünen Plastikleichensack und holten eine Bahre.
    »Verdammt scheußliche Sache, was?« sagte Aiello und schüttelte dabei den Kopf. »Ein Kerl stirbt auf diese Weise, und der erste, der was davon mitkriegt, ist der Vermieter, bei dem er ordentlich in der Kreide steht.«
    »Tja, das mit der Miete spielt jetzt wohl keine Rolle mehr«, sagte ich. Buddy-Os Leiche wurde eingepackt und weggebracht, womit nur die drei verschiedenfarbigen Flecken seiner Körperausscheidungen in dem Kreideumriß zurückblieben. »Wieso bist du hier?«
    »Kein besonderer Grund, reine Routine, nur das übliche Mal-Schauen-und-Sehen. Außerdem vertrete ich die Jungs von der Kripo des zuständigen Reviers. Wenn heutzutage einem Revier irgendwas von einer nackten männlichen Leiche gemeldet wird, rufen sie sofort uns von der Sitte. Könnte ja immerhin sein, daß wieder mal ein Schwuler fertiggemacht wurde, was in letzter Zeit wegen dieser schrecklichen Aids-Kiste anscheinend sehr populär geworden ist. Allerdings kann ich die Typen, die so was machen, nicht verstehen. Vielleicht glauben die ja, wenn sie nicht tun, was sie tun, werden alle anderen

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