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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Bowlingkugel. Sein Begleiter war ein paar Zentimeter größer, dünn wie eine Bohnenstange und hatte ein scharfgezeichnetes verschlagenes Gesicht mit tiefliegenden Augen. Auf seiner linken Wange zeichnete sich ein abklingender blauer Fleck ab.
    Rachel räusperte sich verhalten und setzte ein höfliches Lächeln für ihre Besucher auf. »Kann ich Ihnen helfen? Ich bin Rachel Lindquist.«
    Der Rundliche streckte seine wulstige Hand vor. »Miles Porchind, Miss Lindquist«, stellte er sich lächelnd vor, »und mein Partner Felix Rasmussen. Können wir vielleicht ein paar Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen, um etwas Geschäftliches mit Ihnen zu besprechen?«
    Vom ersten Augenblick an konnte sie die beiden nicht leiden, aber sie ermahnte sich, daß es kaum angebracht war, sich wählerisch zu zeigen. Deshalb bat sie die möglichen Käufer herein und führte sie ins Arbeitszimmer. Ihr Rücken kribbelte unter den Blicken der beiden Männer.
    Sobald sie im Zimmer waren, schauten sich Porchind und Rasmussen gierig um, musterten die Vertäfelung, die alten Möbel, die Bücherregale - vor allem die Bücherregale mit den staubigen alten Büchern. Sie sahen aus wie Verhungernde, die in eine Bäckerei gestolpert waren. Rachel rechnete halb damit, daß ihnen der Speichel aus dem Mund laufen würde. Sie verzog bei dieser Vorstellung angeekelt das Gesicht, während sie sich hinter ihren Schreibtisch setzte, dann bedeutete sie den Männern, ihr gegenüber Platz zu nehmen. Sie setzten sich beide auf das kleine Sofa, obwohl Porchind weit mehr als die Häfte für sich allein beanspruchte.
    In diesem Augenblick kam Bryan herein. Er jonglierte mit zwei Äpfeln und einer Orange. »Noch mal guten Tag«, begrüßte er die beiden Männer erneut mit einem arglosen Lächeln. Er fing zwei seiner frugalen Jonglierbälle mit der Rechten auf und drückte sie gegen die Brust, schnappte sich dann den verbleibenden Apfel mit der Linken und biß herzhaft hinein.
    »Wir sind gekommen, um etwas Geschäftliches mit Miss Lindquist zu besprechen«, erklärte Porchind leicht gereizt.
    »Das haben Sie schon gesagt. Etwas Obst gefällig?«
    Die beiden starrten ihn wortlos an und wandten sich dann wieder Rachel zu, in der Hoffnung, daß sie Bryan hinauswerfen würde.
    »Das hat schon seine Richtigkeit«, bestimmte Rachel. »Mr. Hennessy ist das Familienfaktotum.«
    Wahrscheinlich war das unklug, aber sie wollte Bryan bei diesem Gespräch dabeihaben, und ausnahmsweise gab sie ihrem Gefühl nach. Er bedankte sich mit einem Zwinkern, das viel zu vertraulich wirkte, und augenblicklich wurde ihr warm ums Herz.
    Mühsam konzentrierte sie sich wieder auf die anstehenden Geschäfte.
    »Bryan hat mir mitgeteilt, Sie seien daran interessiert, das Haus zu erwerben«, eröffnete sie das Gespräch. »Darf ich fragen, wo Sie gehört haben, daß es zu verkaufen sei?«
    Die beiden Männer schauten einander kurz an und antworteten wie aus einem Mund: »In der Stadt.«
    Porchind fuhr fort: »Wir haben gehört, daß Sie zurückgekommen sind, um die Angelegenheiten Ihrer Mutter zu regeln und um das Haus zu verkaufen. Aber vielleicht war das nur Kleinstadttratsch.«
    »Vielleicht nur Tratsch«, echote Rasmussen.
    »Nein, ich habe das tatsächlich erwogen«, bekannte Rachel vorsichtig.
    »Aber der Entschluss ist noch keinesfalls gefällt«, mischte sich Bryan ein.
    Rachel schoss ihm einen finsteren Blick zu. »Ich dachte, du wolltest mir helfen«, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ich helfe dir doch«, sagte er. Er ignorierte den Zorn, den sie ausstrahlte, und wandte sich wieder an ihre Besucher. »Es gibt noch so vieles zu bedenken. Die Geister zum Beispiel. Sie haben doch bestimmt gehört, daß es in diesem Haus spukt.«
    Die Fremden schauten einander wieder an.
    »Gespenstergeschichten schrecken uns nicht ab«, meinte Porchind.
    Sein Partner schüttelte den Kopf. »Wir glauben nicht an Gespenster.«
    Im selben Augenblick lösten sich zwei große Wassertropfen von der Decke und landeten auf den Köpfen der beiden Männer. Bevor sie sich von dem Schreck erholen konnten, fielen wieder zwei, dann noch zwei. Porchind legte den Kopf in den Nacken und bekam den letzten ins Auge.
    »Und dann ist da noch die Sache mit den Leitungen«, fuhr Bryan fort. Er konnte seine Erregung kaum verhehlen. Es brodelte in ihm, als er zur Decke aufsah, wo keine Spur von Wasserflecken zu entdecken war. Wimsey. Er wusste es. Er spürte es. Das war das erste physische Zeichen von

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