Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung
und wanderten wieder aufwärts, bis sie eine kleine, volle Brust umfaßten. Rachel stockte der Atem, als er seinen Daumen zärtlich über ihre harte Brustwarze rieb.
Bryan rückte ein bisschen von ihr ab, hauchte eine Reihe kleiner Küsse auf ihr Kinn und wich dann noch weiter zurück, so daß er Rachel ins Gesicht sehen konnte. Frische Luft drang in seine Lungen und ließ ihn wieder klar denken. Eine Ewigkeit schien vergangen, seit er zum letztenmal eine Frau so begehrt hatte. Seine Hormone riefen ihm zu, die Gunst der Stunde zu nutzen, aber als er in ihre dunkelblauen Augen sah, entdeckte er nicht nur Begierde, sondern auch Verletzlichkeit und Unsicherheit.
Vielleicht wollte sie ihn, aber sie wusste nicht genau, warum, und er wollte mehr als nur eine kurze Vereinigung, die für einen Moment die Gegenwart auslöschen und die Aussicht auf eine einsame Zukunft verdrängen würde. Er hatte das schon einmal durchgemacht. Er würde es kein zweites Mal durchmachen, nicht einmal mit Rachel. Wenn sie miteinander schlafen würden, dann nur aus Liebe.
Er strich den Saum ihres hellrosa TShirts glatt und lächelte sie liebevoll an, während er sich die Brille wieder aufsetzte. »Für jemanden, der nicht an Magie glaubt, kannst du einen aber ganz schön in Bann schlagen«, meinte er.
Rachel starrte ihn an, als wäre er eben aus dem Nichts vor ihr aufgetaucht; sie registrierte sein zerzaustes, hellbraunes Haar, seine immer noch begehrlich leuchtenden blauen Augen, die leicht vorgeschobene, sexy Unterlippe. Sie konnte sein Glied immer noch fest und hart unter ihrem Schenkel spüren, und ihr wurde heiß.
Magie, hatte er gesagt. Illusion. Mehr war das nicht, ermahnte sie sich mutlos. Sie hätte sich in der Illusion verlieren können, die sie in Bryans Armen fand, aber die Wirklichkeit würde immer noch auf sie warten, wenn sich der Rauch erst verzogen hatte.
Sie wollte sich von seinem Schoss erheben, aber er hielt sie fest. Sein Griff war zärtlich, aber unnachgiebig.
»Entscheidend ist nicht die Liebe, Rachel«, sagte er leise und mit ernstem Blick. »Entscheidend ist der Glaube.«
Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Fast augenblicklich schnürte ihr die Angst die Kehle zu. Sie konnte sich unmöglich in Bryan Hennessy verliebt haben. Das durfte einfach nicht sein. So grausam konnte das Schicksal nicht sein, daß es sie noch einmal einen Mann lieben ließ, der an Wunder glaubte. Die Liebe würde sie schwächen, wenn sie all ihre Kraft brauchte. Sie würde ihr Enttäuschungen bescheren - und davon hatte sie schon reichlich.
Als sie sich diesmal aus Bryans Griff zu lösen versuchte, ließ er sie gehen. Sie strich ihre Kleider glatt und presste sich die Hand auf den Mund, ohne ihn anzusehen. Ihre Lippen waren heiß und empfindlich und schmeckten immer noch nach ihm, nach Apfel und Mann. Wieder spürte sie ein leises Verlangen, aber sie unterdrückte es. Sie verzog schmerzlich das Gesicht und zerbrach das zarte Gefühl.
Bryan beobachtete sie. Er litt mit ihr, weil er ihren inneren Kampf ahnte, und litt selbst, weil sie sich ihm verweigerte. Aber trotz der Abfuhr war er zuversichtlich und lächelte. Es schien einiges in Gang zu kommen. Es gab ein Geheimnis aufzudecken, und Rachel Lindquist hatte ihn eben fast um den Verstand geküsst . Konnte sich ein Mann mehr wünschen?
»Wir sollten uns lieber wieder an die Arbeit machen«, sagte sie kleinlaut. »Faith wird sich schon fragen, was mit uns los ist.«
»Das könntest du dich auch fragen«, murmelte Bryan vor sich hin, während Rachel aus dem Zimmer ging. Er warf einen letzten Blick in das offene Geschichtsbuch auf dem Schreibtisch und erhob sich dann, den Blick fest auf Rachels verführerische Rückansicht gerichtete, aus seinem Stuhl, um ihr in den Flur zu folgen.
»Vielen Dank für Ihre Hilfe, Faith«, sagte Rachel. Sie stand auf der Veranda und hatte die Arme frierend um sich geschlungen, da der Abendnebel schon vom Meer herüberzog und die letzten Sonnenstrahlen auslöschte. »Sind Sie sicher, daß sie nichts für Ihre Mühe haben wollen?«
»Ganz bestimmt nicht.« Faith schüttelte den Kopf, und ihre Locken tanzten. »Ich wollte einfach helfen. Dafür sind Freunde schließlich da. Und wer Bryans Freund ist, ist auch mein Freund. Damit das klar ist.« Sie tänzelte die durchgetretenen Stufen hinunter und drehte sich unten mit einem strahlenden Lächeln um. »Ich hoffe, wir sehen uns einmal zum Tee in unserem Gasthaus.«
»Bestimmt!«
Rachel musste ihr
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