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Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule

Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule

Titel: Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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beliebtesten Fragen, die ihnen gestellt wird, ist: „Trinken Sie auch Bier?“Die Antwort lautet: „Nach einer langen Weinprobe gibt es am Abend nichts Schöneres als ein Helles.” Und Recht haben sie. Verkosten Sie also ruhig Bier – aber immer erst nach dem Wein. Der erste Griff muss weiterhin der 0,75-Liter-Flasche gelten.

CALVADOS
    Die Sache ist einfach. Apfelsaft ist nicht okay. Cidre ist okay. Calvados ist sehr okay. Denn Calvados ist destillierter Cidre, der wiederum vergorener Apfelsaft ist. So weit alles klar?
    Nach der Destillation wird das wasserklare Destillat in Eichenfässern gereift und erhält dadurch seine Farbe. Der beste Calvados stammt aus dem Pays d’Auge, dessen Cidre oftmals zu 9% aus Birnenmost besteht, um den Aromenreichtum zu erhöhen. Eine Information, die stets beeindrucken wird. Der älteste Calvados ist – genau wie bei Cognac und Armagnac – der beste, also Ihre erste Wahl. Zur Info: Ein Calvados muss mindestens zwei Jahre reifen, nach vier Jahren Reifezeit darf er sich VSOP, nach fünf bzw. sechs Jahren XO bzw. Hors d’Age nennen. Sie trinken nur das Teuerste oder lassen es bleiben.

CIDRE
    Vergorener Apfelsaft. Das ist zwar nicht so gut wie Wein, aber immerhin. Sie dürfen ruhig zugeben, dass Sie das verkosten. Natürlich nur Produkte von kleinen Erzeugern aus der Normandie und natürlich nur trockenen Cidre und natürlich nur im Sommer. Aber ansonsten geben Sie es ruhig zu. Das ist schon okay.

COCKTAILS
    Nein. Jegliche Vermischung von Getränken widerspricht dem Reinheitsgebot. Wenn Gott gewollt hätte, dass es so etwas gibt, hätte er es auf Bäumen wachsen lassen. Hat er aber nicht. Das ist was für Schickimickis, aber nicht für Sie.

COGNAC
    Nein. Ein ganz klares Nein. Nicht nur wegen der verheerenden Fernseh-Reklamen. Das Image von Cognac ist unwiederbringlich zerstört. Trinken Sie lieber Armagnac (siehe dort). Fast aller Cognac wird von großen Unternehmen produziert. Und diese schneidern ihn so, wie der Markt es wünscht. Oder besser: wie sie glauben, dass der Markt es wünscht. Und das heißt: süß und weich. Natürlich gibt es noch Erzeuger, bei denen es lohnt, einzukaufen. Das können Sie privat auch gerne tun (allerdings werden Sie viel Geld ausgeben müssen), aber reden Sie nicht drüber. Cognac ist eines der wenigen französischen Getränke, das absolut tabu ist.

COLA
    Nicht trinken. Was noch schlimmer wäre: mischen. Wenn Sie Wein mit Cola mischen, brauchen Sie sich in Weinkennerkreisen nicht mehr blicken zu lassen. Dies entspricht der Erb-,Tod- und Kardinalsünde in einem. Cola ist der Feind, alles wogegen Genießer kämpfen. Ein industriell hergestelltes Produkt aus künstlichen Aromen. Und wer sich mit dem Feind verbrüdert, ist auch Ihr Feind. Reden Sie nicht mit Menschen, die Cola trinken.

GRAPPA
    Aber sicher! Denn was ist Grappa anderes als destillierte Traubenrebrückstände, auch Trester genannt? Und alles, was mit Wein zusammenhängt, ist gut!

KAFFEE
    Ist erlaubt. Mahlen Sie aber bitte selbst. Vergessen Sie nicht, der Weintrinker ist ein allumfassender Genießer, Freund alles Guten und Wahren. Ihr Kaffee sollte also nicht von einer der großen Ketten kommen. Wenn Sie in einer Stadt leben, schauen Sie sich nach einem kleinen Kaffeeladen um, ansonsten müssen Sie Ihren Kaffee halt ordern.Tee ist trotzdem besser. Kaffee trinkt ja jeder.

KORN
    Siehe Wodka

LIKÖRE
    Siehe Cocktails bzw. Brechmittel

MILCH
    Aus dem Alter sind Sie raus. Milch nehmen Sie nur in einer Form zu sich. Als Käse. Zu Wein.

OBSTLER
    Siehe Schnaps

OUZO
    Fragen Sie sich selbst:Trinken Weinkenner Anisbranntwein? Wollen Sie wirklich etwas zu sich nehmen, das durch Hinzufügen von Wasser (oder Eiswürfel) weiß ausfällt? Möchten Sie etwas trinken, das, gemixt mit anderen Alkoholika, am nächsten Morgen Ihren Kopf sprengt? Eben.

PORT
    Darüber dürfen Sie nicht nur reden, Sie sollten es sogar. Jahrelang war Port ein wenig verpönt, weil dieser grandiose Wein häufig eine feine Süße aufweist. Und süß galt lange als Charakteristikum von Weinen der Arbeiterklasse. Der Spätlese für einsfuffzich sei dank. Den Briten war das schon immer egal, sie lieben ihren Port, vor allem zu Blauschimmelkäse wie Stilton. Weil das so ist, gehören ihnen auch eine Menge der Portweinhäuser – also der Produzenten – im schönen Portugal. Einige großartige Port-Jahrgänge haben nun auch die Deutschen und den Rest der Welt aufgeweckt und plötzlich wird er wieder geschätzt und gekauft.
    Und

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