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Henry haut ab: Roman (German Edition)

Henry haut ab: Roman (German Edition)

Titel: Henry haut ab: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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herumärgern, wenn auch zu einem wirklich happigen Preis.
    Wilts Stimmung hob sich, als er einen verschlossenen Umschlag auf seinem Tisch vorfand. Darin war eine Nachricht des Verwaltungsleiters, Mr. Vark, der ihm mitteilte, dass seine Anwesenheit bei der Besprechung des jüngst gegründeten Ausschusses »Akademische Mittelverteilung« nicht erforderlich war. Wilt dankte Gott dafür. Er wusste nicht, ob er die Geduld aufgebracht hätte, noch eine schier unendliche Sitzung voller Papierstapelgeschiebe und wichtigtuerischer Selbstbeweihräucherung durchzustehen.
    Erleichtert ging er die Klassenräume inspizieren, fand sie jedoch überwiegend verwaist vor, abgesehen von ein paar verirrten Studenten, die an den Computern spielten. In einer Woche endete das Sommersemester, und da keine Prüfungen drohten, sah der größte Teil des Lehrkörpers und der Studenten keinen Sinn darin zu bleiben. Nicht dass die faule Bande überhaupt oft anwesend gewesen wäre. Wilt war wieder an seinem Schreibtisch und unternahm einen weiteren Versuch, den Stundenplan für das nächste Semester zusammenzustellen, als Peter Braintree, der Professor für Englisch, durch die Tür lugte.
    »Kommst du auch zu Varks letzter sinnloser Konferenz, Henry?«, fragte er.
    »Nein, zum Glück nicht. Vark hat mir eine Nachricht geschickt, dass ich wegbleiben soll, und dieses eine Mal tue ich, was er will.«
    »Kann ich dir nicht verdenken. Elende Zeitverschwendung. Wünschte, ich könnte mich auch drücken, ich hab noch stapelweise Examensarbeiten zu korrigieren.« Braintree hielt inne. »Du könntest wohl nicht …«
    »Nein, ich könnte nicht«, antwortete Wilt fest. »Korrigier deine Arbeiten selbst. Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?« Er deutete leichthin auf den Stundenplan, der vor ihm lag. »Ich arbeite gerade daran, wie man die Digitale Zukunft in den Donnerstagnachmittag einpassen könnte.«
    Braintree hatte es schon lange aufgegeben, Wilts obskure Bemerkungen verstehen zu wollen. Er zuckte nur die Schultern und ließ die Tür laut hinter sich zukrachen.
    Wilt legte den Stundenplan beiseite und füllte den Rest des Vormittags Formulare aus, von denen die Verwaltung praktisch jeden Tag neue erfand, um zu rechtfertigen, dass sie mehr Leute beschäftigte, als die »Universität« an Lehrpersonal hatte.
    »Na ja, wahrscheinlich holt das die Leute von der Straße«, murmelte er, »genauso, wie die hohe Anzahl sogenannter Studenten die Beschäftigungszahlen wesentlich besser aussehen lässt, als sie in Wirklichkeit sind.« Er spürte, wie seine schlechte Laune sich zurückmeldete.
    Nach dem Mittagessen saß er eine Stunde im Lehrerzimmer und las die Zeitungen, die sich dort stapelten. Wie üblich waren sie voller Horrorgeschichten. Eine schwangere Frau war ohne erkennbaren Grund von einem zwölf Jahre alten Jungen in den Rücken gestochen worden; vier Rüpel hatten einen alten Mann in seiner eigenen Garage zu Tode getreten; und fünfzehn irre Mörder waren nach fünf Jahren aus Broadmoor entlassen worden – vermutlich, weil es ihnen in dieser Zeit nicht gestattet gewesen war, jemanden umzubringen. Und das war nur die Daily Times . Wilt probierte es mit dem Graphic und fand ihn ebenso abstoßend. Am Ende überblätterte er die politischen Seiten, die voller Lügen waren, und beschloss, etwas Luft schnappen zu gehen. Er ging hinaus in den Park und machte gerade seine Runde, als er eine vertraute Gestalt auf einer Bank sitzen sah.
    Zu seiner Überraschung erkannte Wilt seinen alten Widersacher Inspector Flint. Er ging zu ihm hinüber und setzte sich neben ihn.
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte er.
    »Sie werden’s nicht glauben, aber ich habe hier gesessen und mich gefragt, was Sie wohl so treiben.«
    »Kein besonders interessantes Thema. Ich hätte gedacht, Sie hätten was Interessanteres auf dem Plan«, sagte Wilt.
    »Als da wäre?«
    »Oh, Unschuldige verhaften. Darin sind Sie doch gut. Sich selbst weismachen, dass es Kriminelle sind. Ich weiß, Sie waren sicher, dass ich ein Verbrecher bin, als ich so idiotisch war, diese grässliche aufblasbare Puppe in die Baugrube zu werfen, aber ich war damals betrunken, und außerdem war das schon Jahre her.«
    Flint nickte. »Eben. Dann war da noch der Gag mit den Drogen und die Terroristen-Geschichte in der Willington Road. Sie hatten mit all diesen miesen Sachen zu tun. Nicht mit Absicht, das gebe ich zu, aber es ist doch interessant, wie Sie es anscheinend immer wieder schaffen, sich in die

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