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Herbstfeuer

Herbstfeuer

Titel: Herbstfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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auch im nächsten Leben stellst du meine einzige Chance auf etwas Glück dar. Sag mir, Lillian, meine Geliebte – wie konntest du so tief in mein Herz eindringen?“ Er hielt inne, um ihre zarte, feuchte Haut zu küssen – und hörte lächelnd, wie ein leises Schnarchen die friedvolle Stille durchdrang.

EPILOG
    „An die Honorable Countess of Westcliff Marsden Terrace, Upper Brook Street Nr. 2 London Liebe Lady Westcliff,
    es war mir eine Ehre und ein Vergnügen, Ihren Brief zu erhalten. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer kürzlich erfolgten Hochzeit. Obwohl Sie so bescheiden waren zu behaupten, die Heirat mit Lord Westcliff war für Sie ein Glücksfall, erlaube ich mir, Ihnen zu widersprechen. Da ich das Vergnügen hatte, Ihre Bekanntschaft zu machen, kann ich bezeugen, dass das Glück auf Seiten des Earls war, die Hand einer so charmanten und klugen jungen Dame …“
    „Charmant?“, warf Daisy ein. „Ach, wie wenig er dich kennt!“
    „Und klug“, erinnerte Lillian sie, ehe sie sich wieder dem Brief von Mr. Nettle zuwandte. „Und hier schreibt er weiter: Wäre Ihre Schwester Ihnen etwas ähnlicher, würde sie vielleicht ebenfalls jemanden zum Heiraten finden.“
    „Das hat er nicht geschrieben!“, rief Daisy aus, sprang über eine Ottomane hinweg und versuchte, nach dem Brief zu greifen, während Lillian sich lachend dagegen wehrte. In einem Sessel ganz in der Nähe saß Annabelle und sah ihnen über den Rand ihrer Tasse hinweg lächelnd zu. Sie trank unentwegt heißen Tee, um ihren Magen zu beruhigen. Am Abend wollte sie ihrem Gemahl von ihrer Schwangerschaft erzählen, die sich kaum noch verheimlichen ließ.
    Alle drei befanden sich im Salon von Marsden Terrace. Ein paar Tage zuvor waren Lillian und Marcus von ihrer Schmiede-Hochzeit – wie man so etwas in Gretna Green nannte – zurückgekehrt. Im Stillen war sie froh gewesen, dass die Countess tatsächlich vom Anwesen verschwunden war und man alle Spuren ihrer Anwesenheit entfernt hatte. Die Dowager Countess, verbesserte sich Lillian, wie immer ein wenig verwundert, so wie jedes Mal, wenn ihr bewusst wurde, dass sie jetzt die Countess of Westcliff war. Marcus hatte sie nach London mitgenommen, wo er die Lokomotivwerke gemeinsam mit Mr. Hunt besichtigte und sich um andere wichtige Geschäfte kümmerte. In ein paar Tagen würden die Westcliffs zu einer eilig arrangierten Hochzeitsreise nach Italien aufbrechen – so weit weg wie möglich von Mercedes Bowman, die sich noch immer darüber beklagte, dass man ihr nicht die großartige Hochzeit gegönnt hatte, die sie für ihre Tochter geplant hatte.
    „Ach, geh weg von mir, Daisy“, rief Lillian gutmütig und schubste ihre jüngere Schwester. „Ich gestehe es, den letzten Teil habe ich erfunden. Hör jetzt auf damit, du zerreißt den Brief in Fetzen. Wo war ich?“ Sie setzte eine würdige Miene auf, wie es sich für die Gemahlin eines Earls gehörte, hielt den Brief hoch und fuhr dann in wichtigem Ton fort: „Mr. Nettle äußert ein paar ganz reizende Komplimente und wünscht mir Glück mit der Familie Marsden …“
    „Hast du ihm erzählt, dass deine Schwiegermutter versucht hat, dich loszuwerden?“, fragte Daisy.
    „Und schließlich“, fuhr Lillian fort, ohne auf ihren Einwurf zu achten, „antwortet er auf meine Frage in Bezug auf das Parfüm.“
    Beide junge Frauen sahen sie überrascht an. Annabelle machte große Augen. „Du hast ihn nach der geheimen Zutat gefragt?“
    „Was um Himmels willen ist es?“, wollte Daisy wissen. „Sag es! Sag es!“
    „Die Antwort wird dich vielleicht enttäuschen“, sagte Lillian. „Mr. Nettle zufolge handelt es sich bei der geheimen Zutat um – nichts.“
    Daisy schien empört. „Es gibt keine geheime Zutat? Es ist kein Liebestrank? Ich habe mich vollkommen grundlos darin gewälzt?“
    „Hier, ich lese seine Erklärung vor. ‚Dass Sie so erfolgreich das Herz Lord Westcliffs erobert haben, verdanken Sie nur Ihrem eigenen Zauber, und daher handelte es sich bei der fraglichen Zutat um – Sie selbst.‘“ Lillian ließ den Brief sinken und lächelte ihre verärgerte Schwester an. „Arme Daisy. Es tut mir leid, dass es kein echter Zauber war.“
    „Verflixt“, meinte Daisy. „Ich hätte es wissen müssen.“
    „Das Seltsame ist“, fuhr Lillian nachdenklich fort, „Westcliff wusste es. In jener Nacht, als ich ihm von dem Parfüm erzählte, erklärte er, er wisse mit Sicherheit, um was es sich bei der geheimen Zutat handelt. Und heute

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