Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
die Achseln, als sie die Seite mit dem Konditoreizubehör sah. »Handwerkszeug, das brauchen wir alle. Hör mal, Laurel …«
»Emma hat es dir erzählt.« Laurel stieß einen Seufzer aus. »Du bist doch wohl nicht gekommen, um dich für Linda zu entschuldigen.«
»Ich darf aber geknickt sein.« Mac stopfte die Hände in die Taschen. »Meine erste Reaktion war, sie anzurufen und zusammenzustauchen, aber das würde ihr nur weitere Aufmerksamkeit verschaffen. Wonach sie, abgesehen von Geld, am meisten verlangt. Also ignoriere ich sie; auf diese Weise bekommt sie gar nichts. Worüber sie ziemlich sauer sein wird. Stinksauer.«
»Gut.«
»Ja, aber da ich sie ignoriere, muss ich geknickt sein - und das musst du mir erlauben.«
»Okay, sei geknickt.« Laurel sah demonstrativ auf die Uhr und zählte bis zehn. »Und jetzt hör wieder auf, geknickt zu sein.«
»Na gut. Weißt du, was ich mir wünschte? Ich wünschte, ich müsste sie nicht zur Hochzeit einladen. Aber ich muss.«
»Wir schaffen das.«
»Ich weiß. Vielleicht passiert ja ein Wunder, und sie benimmt sich. Ich weiß«, fügte Mac mit einem halben Lachen hinzu, als Laurel die Augen zur Decke verdrehte. »Aber als Braut darf ich Träume haben.«
»Sie wird dich nie verstehen, oder uns. Das ist ihr Problem.«
»Allerdings.« Mac beugte sich über Laurel und küsste sie aufs Haar. »Bis später.«
Wenn noch Krümel von ihrem Selbstmitleid übrig gewesen waren, wurden sie weggefegt, als Mac ging.
Alles erledigt, dachte Laurel und kaufte sich einen brandneuen Pralinenschneider mit doppeltem Schneidegitter.
16
Laurel war sich nicht sicher, woher die Eingebung kam, doch sie folgte ihr bis zu Dels Anwaltskanzlei. Obwohl sie weder privat noch wegen Rechtsangelegenheiten häufig dort war, wusste sie, wie die Räumlichkeiten aussahen.
Durch die Eingangstür des ehrwürdigen alten Stadthauses gelangte man, wie es ihrer Meinung nach angemessen war, in ein gediegenes Foyer. Um die Ecke schloss sich ein hübscher Empfangsbereich an, mit Zimmerpflanzen in Kupferkübeln, antiken Tischen und üppigen Sesseln, das Ganze in gedämpften Farben, die im hereinfallenden Licht warm leuchteten.
Die Büros wahrten die Privatsphäre der Klienten dank dicker alter Türen, die liebevoll restauriert waren, und verblasste Teppiche unterstrichen die satten Farbtöne der breiten Bodendielen.
Sie wusste, dass Del diese Mischung aus Gediegenheit und lässiger Gemütlichkeit schätzte.
Aus der brütenden Hitze trat sie in das kühle Foyer, wo Annie, mit der sie einst zur Schule gegangen war, an ihrem Schreibtisch mit dem Computer saß.
Annie wandte sich zu ihr, und ihr geschäftsmäßiges Lächeln verwandelte sich in ein freundliches Grinsen. »Laurel, hallo! Wie geht’s dir? Ich hab dich seit Monaten nicht mehr gesehen.«
»Sie ketten mich meistens am Herd an. He, du hast dir die Haare abgeschnitten. Gefällt mir.«
Annie schüttelte ihre Frisur ein wenig. »Peppig?«
»Total.«
»Das Beste ist, dass ich dafür morgens nur zwei Minuten brauche.«
»Und wie geht’s dir sonst?«
»Super. Wir müssen bald mal zusammen was trinken gehen und quatschen.«
»Gern. Ich hab was für Del mitgebracht.« Sie hielt eine Konditorschachtel hoch.
»Falls das so was ist wie die Torte, die du für Dara gemacht hast - schon vom Anschauen der Schachtel hab ich fünf Pfund zugenommen. Del hat gerade einen Klienten da. Ich kann schnell …«
»Stör ihn nicht«, sagte Laurel. »Ich lasse es einfach hier bei dir.«
»Ich weiß nicht, ob du mir trauen kannst.«
Lachend stellte Laurel die Schachtel auf den Schreibtisch. »Es ist genug für alle da. Ich musste ohnehin in die Stadt, also dachte ich, ich bringe das rasch vorbei, bevor ich …«
»Merk dir, was du sagen wolltest«, unterbrach Annie sie, als das Telefon klingelte. »Guten Morgen, Brown und Partner.«
Während Annie das Gespräch führte, spazierte Laurel durchs Foyer und betrachtete flüchtig die Kunstwerke an den Wänden. Sie wusste, dass es Originale waren, von regionalen Künstlern. Die Browns waren schon immer große Kunstmäzene gewesen und hatten sich für regionale Angelegenheiten interessiert.
Ihr fiel auf, dass sie nie groß darüber nachgedacht hatte, wie Del seine Kanzlei eingerichtet hatte. Das war nach dem
Tod seiner Eltern gewesen, erinnerte sie sich jetzt, und kurz bevor sie und ihre Freundinnen Vows gegründet hatten. Wahrscheinlich hatten sie zu seinen ersten Klienten gezählt.
Damals hatte sie noch im
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