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Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)

Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)

Titel: Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Geldangelegenheiten gekümmert, das Haus geputzt, bei ihr gesessen, ihr vorgelesen. Ihre Mutter hat ihr Testament geändert und ihrer Tochter das Haus samt Einrichtung - bis auf wenige Ausnahmen - sowie den größten Teil ihres Grundbesitzes vermacht. Nun nach ihrem Tod und nachdem meine Klientin
und ihr Bruder sich um sämtliche Bestattungsangelegenheiten gekümmert haben, ficht die Schwester das Testament an. Sie beschuldigt meine Klientin, die Mutter über Gebühr zu ihren Gunsten beeinflusst zu haben. Meine Klientin ist stocksauer und hat ihre Schwester im vertraulichen Gespräch beschuldigt, Geld, Schmuck und Einrichtungsgegenstände der Mutter entwendet zu haben und die sterbende Mutter so gegen sich aufgebracht zu haben.«
    Als Laurel schwieg, stellte Del seinen Kaffee ab. »Ursprünglich wollte meine Klientin der Schwester die Sachen geben, ihr überlassen, was immer sie haben wollte. Bei all dem Kummer und Stress dachte sie einfach, mehr könne sie nicht verkraften. Doch ihr Mann und - das muss man ihm lassen - ihr Bruder sind strikt dagegen.«
    »Also sind sie zu dir gekommen.«
    »Die Schwester hat einen Anwalt hinzugezogen, der zu ihr passt wie angegossen. Aber ich werde ihnen zeigen, wo der Hammer hängt.«
    »Ich setze auf dich.«
    »Die Schwester hat ihre Chance gehabt. Sie wusste, dass die Mutter im Sterben lag. Aber sie hat die Zeit nicht genutzt, um bei ihr zu sein, sich zu verabschieden, um all die Dinge zu sagen, für die wohl die meisten Leute noch ewig Zeit zu haben glauben. Jetzt will sie ihren Anteil, und sie ist bereit, dafür ihr Verhältnis zu ihren Geschwistern - soweit vorhanden - zu zerstören und ihrer Schwester noch größeren Kummer zu bereiten. Und wofür? Für Geld. Ich verstehe nicht, wie … Entschuldige.«
    »Das brauchst du nicht. Mir fällt gerade auf, dass ich noch nie besonders darüber nachgedacht habe, was du beruflich machst. Ich dachte, na ja, eben Rechtskram.«

    Del brachte ein Lächeln zustande. »Ich mache auch Rechtskram. Das ist Rechtskram.«
    »Nein, ich meine, nur solchen Rechtskram, den der Rest der Welt ziemlich nervig findet. Hier unterschreiben, dort was abheften - und das alles ist so kompliziert und in einer so lächerlichen Sprache geschrieben, dass es noch nerviger ist.«
    »Uns Anwälten gefällt unser ›wohingegen‹.«
    »Aber ob mit oder ohne albernes ›wohingegen‹, es geht um Menschen. Deine Kundin trauert sicher immer noch, aber sie steht nicht mehr so unter Druck, weil sie weiß, dass du hinter ihr stehst. Deine Arbeit ist sehr wichtig, und darüber hab ich noch nie nachgedacht.«
    Laurel hob die Hand und legte sie an Dels Wange. »Iss mal einen Cupcake.«
    Um ihr einen Gefallen zu tun - den Eindruck hatte sie jedenfalls -, biss er einmal ab. Und diesmal erreichte sein Lächeln auch seine Augen. »Das ist gut. Es hebt die Stimmung. Diese Sache ist mir echt unter die Haut gegangen. Ich glaube, ich hab gar nicht gemerkt, wie sehr, bis ich das alles bei dir abladen konnte.«
    »Hast du daran auch gestern Abend gearbeitet?«
    »Überwiegend.«
    »Und deshalb bist du heute so müde. Du siehst nur ganz selten müde aus. Ich könnte heute Abend bei dir vorbeikommen und dir was kochen.«
    »Hast du nicht heute Abend einen Probelauf und morgen eine Veranstaltung?«
    »Meine Termine heute Abend kann ich ein bisschen verschieben. Und morgen ist morgen.«
    »Ich sollte öfter müde aussehen. Wie wär’s, wenn ich zu dir komme? Die ganzen letzten Tage war ich entweder hier oder zu Hause vergraben. Kleiner Ortswechsel könnte nicht
schaden. Mit dir zusammen zu sein auch nicht. Ich hab dich vermisst.«
    Ihr Herz schmolz dahin, und sie schmiegte sich in seine Arme für einen Kuss, der alles andere als geistesabwesend war. Als Del die Wange an ihren Scheitel lehnte, piepste sein Telefon. »Der nächste Klient«, murmelte er.
    »Ich haue ab. Teil die Cupcakes mit den anderen.«
    »Vielleicht.«
    »Wenn du das ganze Dutzend isst, wird dir schlecht - und du hast überhaupt keinen Platz mehr für das Essen heute Abend. Obwohl du vielleicht bedenken willst, dass ich besser backen als kochen kann.«
    »Ich kann Pizza mitbringen«, rief er und hörte sie lachen, während sie ging.
    Er nahm sich noch einen Moment Zeit mit seinem Kaffee und seinem Cupcake und den Gedanken an Laurel. Das von der Klientin und ihrer Situation hatte er eigentlich gar nicht erzählen wollen. Noch war ihm klar gewesen, wie wütend er über diesen Fall war. Doch die Klientin bezahlte ihn nicht

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