Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herr des Chaos

Herr des Chaos

Titel: Herr des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
gleichgestellt, was bei Wölfen niemals der Fall wäre.
    Am siebten Tag seit ihrem Aufbruch von Cairhien, während sie unter einer brütenden Morgensonne einherritten, sorgte er sich darüber, welche Überraschung die Aiel ihm als nächstes bescheren würden, ob die Aiel und die Cairhiener sich nicht eines Tages gegenseitig an die Kehle gehen würden und was er tun sollte, wenn er die Aes Sedai in drei oder vier Tagen einholte.
    Alles das verblaßte bei einer Übermittlung von Halbschwanz. Eine große Gruppe Menschen - vielleicht Frauen; Wölfe hatten manchmal ihre Schwierigkeiten, männliche Menschen von weiblichen zu unterscheiden -befand sich nur wenige Meilen westlich und ritt schnell in die gleiche Richtung, in die Perrin eilte. Es war das flüchtige Bild der zwei hinterherreitenden Bannerträger, das Perrin anzog.
    Er war schnell von Dobraine und Nurelle, Rhuarc und Urien, Nandera und Sulin, Sorilea und Amys umgeben. »Reitet weiter«, befahl er und wandte sein Pferd gen Westen. »Vielleicht schließen sich uns einige Freunde an, aber wir wollen auf keinen Fall Zeit verlieren.«
    Sie ritten weiter, als er sich entfernte, aber sie ließen ihn nicht allein gehen. Bevor er eine Viertelmeile zurückgelegt hatte, folgten ihm ein Dutzend Männer der Beflügelten Wache und genauso viele Cairhiener, mindestens zwanzig von Sulin angeführte Töchter des Speers und eine gleiche Anzahl Siswai'aman hinter einem grauhaarigen Mann mit grünen Augen und einem zerfurchten Gesicht. Perrin war nur überrascht, daß nicht auch eine oder zwei Weise Frauen dabei waren.
    »Freunde«, murmelte Sulin vor sich hin, während sie neben seinem Steigbügel hertrabte. »Freunde, die ohne Vorwarnung auftauchen, und er weiß plötzlich einfach, daß sie da sind.« Sie sah zu ihm hoch und sprach lauter. »Ich möchte Euch nicht wieder stolpern und auf die Nase fallen sehen.«
    Perrin schüttelte den Kopf und fragte sich, welche anderen Waffen er ihr noch in die Hände gegeben hatte, während sie als Dienerin verkleidet gewesen war. Aiel waren seltsam.
    Er ritt fast eine Stunde lang in glühender Hitze, von den Wölfen so sicher geleitet wie ein Pfeil zum Ziel, und als er die Kuppe einer kleinen Anhöhe erreichte, war er über den Anblick ungefähr zwei Meilen voraus nicht überrascht: Berittene Männer in einer langen Zweierreihe, Männer von den Zwei Flüssen mit seinem eigenen Roten Wolfskopf-Banner, das am Anfang der Reihe in einer leichten Brise flatterte. Ihn überraschte nur, daß auch Frauen dabei waren - er zählte neun - und eine Anzahl Männer, bei denen er sicher war, daß sie nicht zu seinem Volk gehörten. Das zweite Banner ließ ihn die Kiefer zusammenpressen. Der Rote Adler von Manetheren. Er wußte nicht, wie oft er sie angewiesen hatte, jene nicht aus den Zwei Flüssen herauszubringen. Aber dies war eines der wenigen Dinge, die er zu Hause nicht einfach hatte unterbinden können, indem er vom Hissen dieses Banners abriet. Die unvollkommene Übermittlung der Wölfe hatte ihn vorbereitet.
    Sie bemerkten ihn und seine Begleiter natürlich sofort. In dieser Horde gab es gute Augen. Sie kamen heran und warteten ab, während Perrin einige schußbereite Bogen bemerkte, die großen Zwei-Flüsse-Bogen, die einen Mann auf dreihundert und mehr Schritte Entfernung töten konnten.
    »Bleibt alle hinter mir«, sagte Perrin. »Sie werden nicht schießen, wenn sie mich erkennen.«
    »Gelbe Augen können anscheinend weit sehen«, bemerkte Sulin tonlos. Einige der anderen sahen ihn seltsam an.
    »Bleibt einfach hinter mir«, seufzte Perrin.
    Als er näher an die Spitze dieser seltsamen Gesellschaft heranritt, wurden die erhobenen Bogen gesenkt und die Pfeile wieder herausgenommen. Sie hatten Stepper bei sich, wie Perrin erfreut erkannte, und Swallow, wie er weniger erfreut erkannte. Faile würde es ihm niemals verzeihen, wenn er zuließ, daß ihre schwarze Stute verletzt würde. Es wäre ein gutes Gefühl, seinen Grauen wieder zu reiten, aber vielleicht würde er auch Steher, wie er sein neues Pferd genannt hatte, behalten. Ein Lord konnte zwei Pferde besitzen. Auch ein Lord, der vielleicht nur noch vier Tage zu leben hatte.
    Dannil ritt aus der Reihe der Leute von den Zwei Flüssen heraus, zupfte an seinem dichten Schnurrbart, und Aram und die Frauen ritten mit ihm. Perrin erkannte alterslose Aes Sedai-Gesichter, noch bevor er Verin und Alanna erkannte, die beide hinter den Frauen ritten. Er kannte keine der anderen, aber er wußte sofort, wer

Weitere Kostenlose Bücher