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Herr des Lichts

Herr des Lichts

Titel: Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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empfindlich treffen könnten. Vielleicht werden die Dinge sogar auf der Kippe stehen, wenn sie alle ihre Streitkräfte im richtigen Moment aufbieten.«
    »Als ich meinen Feldzug begann, war mir auch das klar.«
    »Aber dein Sieg muß nicht zwangsläufig teuer erkauft werden. Du weißt, ich bin ein Freund des Christentums.«
    »Was also hast du mir mitzuteilen?«
    »Ich habe mich einzig deshalb erboten, einen GuerillaKampftrupp zu führen, um dir zu sagen, daß Lananda dein ist. Sie werden die Stadt nicht verteidigen. Wenn du weitermarschierst, ohne deinen Bodengewinn abzusichern, und Khaipur stürmst, wird Brahma auch dagegen keinen Widerstand setzen. Aber wenn du nach Kilbar kommst, mit Streitkräften, die von den Schlachten um die ersten drei Städte und von unseren Überfällen auf den Zug geschwächt sind, dann will Brahma mit der ganzen Macht des Himmels losschlagen, um euch vor den Wällen von Kilbar in die Knie zu zwingen. Alle Kräfte der Himmlischen Stadt sind in Alarmbereitschaft gesetzt. Sie warten nur darauf, daß du die Tore der vierten Stadt am Fluß zu stürmen wagst.«
    »So ist das. Gut, es zu wissen. Dann fürchten sie also das, was ich an Waffen und Kämpfern mit mir führe.«
    »Natürlich. Wirst du nach Kilbar weiterziehen?«
    »Ja. Und ich werde auch in Kilbar siegen. Bevor wir die Stadt angreifen, werde ich nach meinen machtvollsten Waffen schicken, nach den Waffen, die eigentlich für die Himmlische Stadt selbst bestimmt waren. Wenn sie zur Verteidigung der Stadt Kilbar antreten, werde ich alle meine Kräfte gegen sie entfesseln. Kilbar ist verloren.«
    »Auch sie werden machtvolle Waffen mit sich führen.«
    »Dann liegt der Ausgang unseres Treffens nicht wirklich in unserer Hand, nicht in meiner und nicht in der ihren.«
    »Es gibt eine Möglichkeit, das Gleichgewicht der Kräfte noch weiter zu beeinflussen, Renfrew.«
    »An was denkst du dabei?«
    »Viele Halbgötter sind mit ihrer Lage in der Stadt unzufrieden. Sie hatten auf einen langanhaltenden Feldzug gegen den Akzelerationismus und gegen die Anhänger des Tathagata gehofft. Sie waren enttäuscht, als auf Keenset nichts dergleichen folgte. Außerdem ist Indra-Herr vom Ostkontinent abberufen worden, wo er bis jetzt den Krieg gegen die Hexen geführt hat. Man könnte Indra für die Vorstellungen der Halbgötter gewinnen - seine Truppen sind noch warm vom Kampf auf dem Ost-Schlachtfeld.«
    Ganescha schlug seinen Umhang um die Schultern.
    »Sprich weiter«, sagte Nirriti.
    »Wenn sie nach Kilbar kommen«, sagte Ganescha, »kann es sein, daß sie nicht kommen, um die Stadt zu verteidigen.«
    »Ich verstehe. Was versprichst du dir von all dem, Ganescha?«
    »Genugtuung.«
    »Nichts weiter?«
    »Ich möchte, daß du dich eines Tages an diesen meinen Besuch erinnerst.«
    »Ich werde ihn nicht vergessen, und du sollst deinen gerechten Lohn bekommen, wenn alles vorüber ist. Wache!«
    Die Zeltklappe wurde aufgeschlagen, und der Offizier, der Ganescha ins Lager geführt hatte, betrat wieder das Zelt.
    »Gib diesem Mann Geleitschutz, wohin er auch immer gebracht werden will, und laß ihn unversehrt gehen«, befahl Nirriti.
    »Du traust ihm?« fragte Olvegg, nachdem Ganescha fort war.
    »Ja«, sagte Nirriti, »aber seine Silberlinge bekommt er erst nach Kilbar.«
    In Sams Gemach im Palast des Kama zu Khaipur saßen die Lokapalas und berieten sich. Auch Tak und Ratri waren zugegen.
    »Taraka berichtet mir, daß Nirriti auf unsere Bedingungen nicht eingehen will«, sagte Sam.
    »Gut«, sagte Yama. »Ich habe schon befürchtet, er würde einverstanden sein.«
    »Und in der Frühe greifen sie Lananda an. Taraka meint, daß sie die Stadt einnehmen werden. Es würde ein wenig schwieriger als in Mahartha, meint er, aber er ist sicher, daß Nirriti siegen wird. Ich bin mir ebenfalls sicher.«
    »Ich ebenfalls.«
    »Ich ebenfalls.«
    »Dann wird er auf uns, auf die Stadt Khaipur zumarschieren. Es folgen Kilbar, dann Hamsa, dann Gayatri. Irgendwo auf dieser Marschroute werden die Götter sich ihm entgegenstellen.«
    »Natürlich.«
    »Wir befinden uns dabei auf einer Mittelposition, und es bleiben uns mehrere Möglichkeiten. Mit Nirriti konnten wir keinen Pakt schließen. Glaubt ihr, daß wir mit dem Himmel paktieren können?«
    »Nein!« sagte Yama, und seine Faust schlug auf den Tisch. »Auf welcher Seite stehst du, Sam?«
    »Akzeleration«, erwiderte der Buddha. »Wenn wir durch Verhandlungen dahin gelangen können statt durch unnötiges Blutvergießen -

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