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Herr des Lichts

Herr des Lichts

Titel: Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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kam, warteten dort die Götter.
    Warteten dort die Gruppen aus Kilbar und die Truppen aus Khaipur.
    Warteten dort die Halbgötter, die Heroen und die Edelleute.
    Warteten dort die ranghöchsten Brahmanen. Und warteten dort die Anhänger Mahasamatmans, die im Namen der Göttlichen Ästhetik gekommen waren.
    Nirriti blickte über das Minenfeld vor den Stadtmauern und sah die vier Reiter, die am Stadttor warteten.
    Über diesen Vieren, den Lokapalas, bauschten sich im Wind die Banner des Himmels.
    Nirriti ließ sein Visier herunter und wandte sich an Olvegg.
    »Du hattest recht. Ob Ganescha wohl drinnen wartet?«
    »Wir werden es früh genug erfahren.«
    Nirriti setzte seinen Vormarsch fort.
     
    An diesem Tag behauptete der Herr des Lichts das Feld. Die Geschöpfe des Nirriti vermochten Khaipur nicht zu nehmen. Ganescha fiel unter Olveggs Klinge, als er gerade dazu ansetzte, Brahma, der mit Nirriti auf einer kleinen Anhöhe aneinandergeraten war, in den Rücken zu fallen. Dann ging Olvegg zu Boden, die Hände gegen den Magen gepreßt, und begann auf einen Felsen zuzukriechen.
    Brahma und der Schwarze standen sich zu Fuß gegenüber, und Ganeschas Kopf rollte in eine Senkgrube.
    »Der da nannte mir Kilbar«, sagte Nirriti.
    »Der da wollte Kilbar«, sagte Brahma, »und versuchte Kilbar durchzusetzen. Nun weiß ich, warum.«
    Dann schnellten sie gegeneinander, und Nirritis Rüstung kämpfte für ihn mit der Kraft vieler Männer.
    Yama gab seinem Pferd die Sporen und jagte auf die Anhöhe zu. Aber da brach ein Wirbel aus Staub und Sand über ihn herein. Er warf sich seinen Mantel schützend über die Augen, und Gelächter erscholl um ihn.
    »Wo ist jetzt dein Todesblick, Yama-Dharma?«
    »Rakascha!« stieß er hervor.
    »Ja. Ich bin es, Taraka!«
    Und Yama wurde plötzlich mit Gallonen von Wasser überschüttet; und sein Pferd bäumte sich auf und stürzte hintüber.
    Er war sofort wieder auf den Beinen, die Klinge in der Hand, während der flammende Wirbelwind sich zu einer menschenartigen Gestalt verdichtete.
    »Ich habe Das-was-zurückstößt von dir abgewaschen, Todesgott. Nun sollst du durch die Kraft Tarakas fallen!«
    Yama stürzte sich mit dem gezückten Säbel auf ihn.
    Er hieb von der Schulter bis zum Schenkel durch seinen grauen Widersacher, aber kein Blut spritzte, und keine Spur blieb dort zurück, wo die Klinge durch den Körper gefahren war.
    »Du kannst mich nicht niederschlagen wie einen Menschen, o Tod! Aber gib acht, was ich gegen dich vermag!«
    Taraka warf sich auf ihn, preßte ihm die Arme an den Körper, hob ihn hoch und warf ihn zu Boden. Eine Funkenfontäne sprühte auf.
    In der Ferne hatte Brahma sein Knie auf Nirritis Rückgrat gesetzt und zog den Kopf des Schwarzen im Kampf mit der Kraft seiner Rüstung nach hinten. In diesem Augenblick sprang Indra-Herr vom Rücken seines Slizzards und erhob sein Schwert Donnerkeil gegen Brahma.
    Er hörte, wie Nirritis Genick brach.
    »Es ist dein Mantel, der dich schützt«, schrie Taraka, mit Yama am Boden in einen Ringkampf verwickelt; dann blickte er in die Augen des Todes.
    Yama fühlte, wie Tarakas Griff so weit nachließ, daß er den Dämon wegstoßen konnte.
    Er sprang auf die Füße und stürzte, ohne seine Klinge aufzuheben, zu Brahma hinüber. Zu Brahma, der auf dem Hügel immer wieder Donnerkeil parierte. Seine linke Hand war abgetrennt. Aus dem Armstumpf sprudelte das Blut, und Blut floß auch aus Wunden an Kopf und Brust. Der sterbende Nirriti hielt Brahmas Fußgelenk mit einem Griff aus Stahl umklammert und raubte ihm die Bewegungsfreiheit, Yama schrie gellend, während er vorwärts stürmte, und zog seinen Dolch.
    Indra wich zurück. Als er außerhalb der Reichweite Brahmas war, drehte er sich um und blickte dem neuen Gegner entgegen.
    »Ein Dolch gegen Donnerkeil, Roter?« lachte er. »Bist du toll?«
    »So ist es«, sagte Yama und stach mit seiner rechten Hand zu, ließ die Klinge aber dann blitzschnell in die linke Hand gleiten, um den wirklichen Stoß zu führen.
    Die Dolchspitze bohrte sich in Indras Unterarm.
    Indra ließ Donnerkeil fallen und landete einen Schlag auf Yamas Kinn. Yama stürzte, aber im Fallen noch fegte er Indra die Beine weg und riß ihn so mit zu Boden.
    Seine Gottheit war nun ganz entfaltet, und als sein Blick auf Indra fiel, schien der unter diesem Blick zu verdorren. Indra starb, aber im selben Augenblick sprang Taraka den Tod von hinten an. Yama versuchte sich zu befreien, aber ein Gebirge schien auf seinen

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