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Herr des Lichts

Herr des Lichts

Titel: Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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der bestimmt hat, daß ich in den Armen des Buddha sterben soll - ein Wille stärker als der meine, der sich für diesen Pfad des Heils für diese Welt entschieden hat. Gib mir deinen Segen, o Gautama. Ich sterbe jetzt.«
    Sam senkte den Kopf.
    »>Es zieht der Wind in den Süden, und es dreht der Wind sich zum Norden. In ständigem Wechsel zieht er dahin, seinem Kreislauf gemäß springt er um. Alle Flüsse fließen ins Meer, doch das Meer wird nicht voll. An den Ort, von dem die Flüsse kommen, kehren sie zurück. Das, was gewesen ist, ist das, was sein wird, das, was getan wurde, ist das, was getan werden wird. Vom Vergangenen bleibt keine Erinnerung zurück, und auch vom Künftigen sollen die, die danach kommen, keine Erinnerung bewahren. «
    Dann deckte er seinen weißen Umhang über den Schwarzen, denn Nirriti war tot.
     
    Man brachte Jan Olvegg auf einer Tragbahre in die Stadt. Sam sandte nach Kubera und nach Narada und bestellte sie zur Halle des Karma, denn, wie es schien, würde Olvegg in seinem jetzigen Körper nicht mehr lange am Leben bleiben.
    Als sie die Halle betraten, strauchelte Kubera fast über einen Toten, der in dem überwölbten Torweg lag.
    »Wer.?« fragte er.
    »Ein Meister.«
    Noch drei Träger des gelben Rades fanden sie tot auf dem Gang, der zum Übertragungsraum führte. Alle drei trugen sie Waffen.
    Neben den Maschinen lag ein weiterer Toter. Man hatte ihm die Klinge genau in die Mitte des gelben Rades gestoßen, und er sah aus wie eine gut getroffene Zielscheibe. Sein Mund war noch geöffnet für den Schrei, den er nie ausgestoßen hatte.
    »Ob die Bürger der Stadt das getan haben?« fragte Narada. »In letzter Zeit sind die Meister des Karma dem Volk zunehmend verhaßt geworden. Vielleicht haben sie das Durcheinander während der Schlacht ausgenutzt.«
    Kubera hob das blutgefleckte Laken an, das den Körper auf dem Operationstisch bedeckte, sah darunter und ließ es wieder sinken. »Nein«, sagte er. »Nein, es waren nicht die Bürger der Stadt.«
    »Wer dann?«
    Kubera blickte zum Tisch.
    »Das ist Brahma«, sagte er.
    »Oh.«
    »Jemand muß Yama gehindert haben, die Maschine zu einem Übertragungsversuch zu benutzen.«
    »Und wo ist Yama jetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber wenn wir Olvegg retten wollen, müssen wir uns beeilen.«
    »Ja. Los!«
     
    Der hochgewachsene junge Mann trat in den Palast des Karma und fragte nach Kubera-Herr. Auf seiner Schulter lag ein langer glänzender Speer. Während er wartete, wanderte er rastlos auf und ab.
    Kubera trat ein, sah den Speer und den jungen Mann und sagte ein einziges Wort.
    »Ja, ich bin Tak«, erwiderte der Speerträger. »Neuer Speer, neuer Tak. Es bestand keine Notwendigkeit mehr, noch länger ein Affe zu bleiben, also habe ich Schluß damit gemacht. Es ist bald Zeit für mich aufzubrechen, und ich bin gekommen, um Lebewohl zu sagen - dir und Ratri.«
    »Wohin wirst du gehen, Tak?«
    »Ich möchte mir den Rest der Welt noch ansehen, Kubera, bevor du auch den letzten Zauber aus ihr herausmechanisiert hast.«
    »Der Tag ist noch lange nicht in Sicht, Tak. Kann ich dich nicht überreden, noch eine Weile zu bleiben.«
    »Nein, Kubera. Dank dir, aber Kapitän Olvegg drängt zum Aufbruch. Er und ich, wir gehen miteinander.«
    »Und wohin?«
    »Nach Osten, nach Westen. wer weiß? Welche Himmelsrichtung uns gerade lacht. Sag, Kubera, wem gehört jetzt der Donnerwagen?«
    »Ursprünglich hat er natürlich Schiwa gehört. Aber es gibt keinen Schiwa mehr. Brahma hat ihn lange Zeit benutzt.«
    »Aber es gibt keinen Brahma mehr. Zum erstenmal ist der Himmel ohne einen Brahma - es herrscht Wischnu, der Erhalter. Deshalb.«
    »Yama hat ihn gebaut. Wenn er jemandem gehört, dann ihm.«
    »Er hat jetzt keinen Gebrauch dafür«, schloß Tak. »Deshalb spricht meiner Ansicht nach auch nichts dagegen, daß Olvegg und ich uns den Wagen für unsere Reisen ausleihen.«
    »Was meinst du damit, daß Yama jetzt keinen Gebrauch dafür hat? In den drei Tagen, die seit der Schlacht vergangen sind, hat ihn niemand mehr gesehen.«
    »Hallo, Ratri«, sagte Tak. Die Göttin der Nacht betrat den Raum. »>Bewahre uns vor der Wölfin und dem Wolf und bewahre uns vor dem Dieb, o Nacht, sei gut zu uns, wenn du verstreichst.««
    Er verneigte sich, und sie berührte seinen Kopf.
    Dann blickte er auf, blickte ihr ins Gesicht, und einen wunderbaren Moment lang füllte die Göttin den weiten Raum aus, bis in seine Tiefe und seine Höhe. Ihr strahlender Glanz vertrieb

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