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Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten

Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten

Titel: Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Frey Dodillet
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doch perfekt«, sagt Walter.
    »Eigentlich schon«, sage ich. »Aber den nehmen wir nicht. Ich fürchte, da käme ein echtes Pfund Arbeit auf uns zu. Wir haben mit Luna genug zu tun. Was, wenn die sich gegenseitig anstecken?«
    »In Sakon Nakhon machen sie angeblich das beste Hundegulasch der Welt«, sagt Juppi mit vollem Mund.
    »Wo liegt denn das?«, will Peter wissen.
    »In Thailand«, sagt Ralf und mustert misstrauisch ein kross gebratenes, maurisches Fleischspießchen.
    »So weit müssen wir gar nicht reisen«, sagt Walter. »Wenn die zwei Mist bauen, kommen sie schon in der Toskana in die Suppe.«
    Angesichts der eventuell zu erwartenden Kombination aus Krawallmaus und Radaurassel tut es gut, Freunde zu haben, die sich meinen Kopf zerbrechen. Wir diskutieren noch ein bisschen weiter. Dann schreien wir mit vereinten Kräften durch eine massive Lärmwand hindurch – Motörhead Ace of Spades – nach dem Wirt.
    Zahlen!

    »In die Suppe! Ihr spinnt ja wohl!«
    Meine Kinder sind empört.
    Marie hat am Vortag eine haargenaue Darstellung des ers ten Zusammentreffens von Luna und Wickie abgeliefert. Seit her sind alle überzeugt, den idealen Achthund gefunden zu haben.
    Meine Einwände zerschellen an einer undurchdringlichen Mauer aus Liebreiz und hartnäckigem Trotz.
    Immerhin sei ich mit den beiden unterwegs gewesen und sonst keiner, lamentiere ich. Die Große zicke alles an, was vier Beine habe, und der Kleine ziehe an der Leine, und nein, so schnell lege sich das nicht, dagegen sprächen schon das Tem perament des Hundes und meine mangelnden Führungs qualitäten. Außerdem sähe ich bereits den nächsten Krausemarathon vor mir. Allein schon die Vorstellung lasse mich erschauern. Wenn mich Wickie durch die Pampa ziehe, sage der eine Krause wieder, ich solle sofort stehen bleiben, und der andere, ich solle in die entgegengesetzte Richtung laufen, und der dritte, ich solle Schleifen und Achten gehen, und der vierte …
    »Jajaja,« unterbricht mich Stella. »Das wird schon werden.«
    »Du kriegst das hin«, sagt Marie.
    »Auf jeden Fall«, sagt Max.
    Da meine Familie offensichtlich wieder zu wissen scheint, was das Beste für mich ist, setze ich mich unmissverständlich durch.
    »Wickie? Niemals!!!«, röhre ich. »Ich will keinen Münsterländer Vorstehhund. Ich will keinen Jack Russell Terrier. Ich will keinen zwölf Monate alten pubertierenden Rüpel. Und schon gar nicht will ich alle drei zusammen in einem Modell! Kategorisches Nein-Basta-Ende-Aus!«
    »Wer ist dafür?«, fragt Lotta unbeeindruckt.
    Vier Hände gehen hoch.

W wie Wildsau
    Nachdem Luna beim ersten Kennenlernen beschließt, auf der Stelle läufig zu werden – ich hätte wetten können, sie wäre erst viel später so weit –, lassen wir die Vernunft regieren. Ich bin doch nicht des Wahnsinns fette Beute und hole uns ausgerechnet in der krawallmausschen Standhitze einen Rüden wie diesen ins Haus! Sollte er tatsächlich einziehen, dann zum Wohle aller erst nach Lunas Läufigkeit.
    Solange Madame empfängt, bleibt Monsieur im Heim!
    Dass Wickie einen Narren an Luna gefressen hat, verwundert nicht weiter. Luna verströmt puren Sex. Wickie ist auf den Tag genau zwölf Monate alt, beherrscht also sein Hormonmanage ment nur unzulänglich. Vor lauter Erregung würde der vermut lich jeden einzelnen Eichenbalken im Wohnzimmer markieren.
    »Dann müssen wir eben täglich ins Tierheim fahren und dort mit ihm spazieren gehen«, sagt Stella.
    »Ja klar«, sage ich. »Auf so alberne Tätigkeiten wie Geldverdienen, Einkaufen oder Essenszubereitung kann man ja mal drei Wochen verzichten.«
    »Übertreib nicht!«, sagt Stella. »Es sind ja nur fünfundvier zig Minuten Fahrt bis nach Glüder.«
    »Wer ist eigentlich wir?«, frage ich misstrauisch.
    »Du!«, sagt Stella. »Die Kinder haben Schule.«
    »Ich?«
    »Ja.«
    »Einundzwanzig Tage lang?«
    »Einundzwanzig Tage lang!«
    Es hätte den Vorteil, dass wir nach mehreren Ausflügen und einem Probewochenende wüssten, wie friedlich und souverän der kleine Charmeur auf Hunde, Radler, Jogger, Pferde, Kinder, Katzen, Reiter, Walker, Briefträger, Zaungäste und Lunas Zickenanfälle reagiert. Danach müssten wir nur noch entscheiden, ob wir die der Münsterländerhälfte innewohnende Jagdtriebigkeit in Kauf nehmen wollen.
    »Also gut, ich mach’s.«
    1. Tag | Samstag
    Wickie besucht zum ersten Mal Lunas Revier. Ich parke den Bulli auf unserem Hof und öffne Gartentür, Terrassentür und Kofferraumklappe – in genau

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