Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur
keltische Siedlung bestand nur aus wenigen Gebäuden in unmittelbarer Nähe der Felder und Weiden. Die einzelnen Gehöfte lagen recht weit auseinander. Computerrekonstruktion.
Abb. 7: Längsschnitt durch eine Vorratsgrube. Das Getreide wird in die Grube eingefüllt, keimt an den Rändern, bildet eine Kruste und sondert Kohlendioxid – Konservierungsmittel – ab. Ein Lehmsiegel schließt die Grube luft- und wasserdicht ab, sodass Fäulnis und weitere Keimung verhindert werden. So kann das Getreide mehrere Monate gelagert werden. Computerrekonstruktion.
Abb. 8: Das Rad soll man nicht zweimal erfinden. Aber man kann es revolutionieren. Der Holzreifen aus einem Stück machte es weitaus stabiler als seine Vorgänger. Der eiserne Reifen wurde erhitzt und millimetergenau auf den Holzreifen gesetzt. Beim Abkühlen zog er sich zusammen und verband die Konstruktion gänzlich ohne Nägel und Nieten miteinander. Die eiserne Radnabe verlieh zusätzliche Stabilität. Computerrekonstruktion.
Abb. 9: Schaber und Messerklinge aus Eisen. Die Abbildungen zeigen quasi den antiken Vorgänger des Schweizer Taschenmessers: Der Griff dieses Multifunktionswerkzeugs war vermutlich mit einer Holzschale umgeben und mit Leder umwickelt. Die Ringe dienten zur Befestigung des Holzgriffs und der Lederumwicklung. Computerrekonstruktion und Foto eines Fundstücks.
Abb. 10: Jeder Krieger hat einen Schild. Die Schilde der meisten Krieger bestanden aus einfachen Holzplanken mit einem Griff, gelegentlich mit einem eisernen Buckel, aber in jedem Fall bunt bemalt. Prunkschilde, wie der hier abgebildete aus der La-Tène-Zeit, waren elaborierte Kunstwerke, die einen wirklichen Kampf kaum überstanden hätten. Die Computerrekonstruktion zeigt einen Bronzeschild aus neun Einzelteilen, die mit insgesamt 72 Bolzen und Nieten (aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht im Bild) zusammengefügt wurden.
Abb. 11: Aufbau eines keltischen Prunkschwerts aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Ein Schwert war nicht nur Gebrauchsgegenstand, sondern auch ein Ausdruck der hohen Handwerkskunst. Allein der Griff des hier rekonstruierten Schwertes bestand aus 38 Einzelteilen. Das Hauptmaterial der Waffe war Eisen, einige der dekorativen Nieten bestanden aus Bronze und waren mit leuchtend roter Emaille beschichtet, um die wesentlich teurere Koralle zu imitieren. Der Griffschutz und der Knauf bestanden aus Horn und waren mit einem eisernen Band stabilisiert. Computerrekonstruktion nach einem Fund von 1987 aus Kirkburn, Yorkshire in Großbritannien.
Abb. 12: Der Prunkschild aus Battersea. Der in der Themse gefundene Prunkschild aus Battersea, Großbritannien, stammt aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert. Er weist die für die Kunst der La-Tène-Zeit so typischen geschwungenen Formen und auch die roten Emailleeinlagen auf. Der Schild ist ca. 78 cm hoch und 36 cm breit und heute im British Museum, London.
Abb. 13: Keltische Krieger des 3. bis 2. vorchristlichen Jahrhunderts. Hier sind Krieger aller Waffengattungen (außer den Kampfwagen) in einer Illustration vereint, die aber nicht wirklich nebeneinander gekämpft haben. In der Mitte steht ein Angehöriger der Gaesatae, der nackt kämpfende Speerkrieger mit der Ausrüstung, wie er wahrscheinlich bei Telamon gekämpft hat. Der Reiter links im Bild stammt aus der Donauregion, wobei sein Helm das bekannte Modell aus Rumänien ist (siehe die Abbildung im Buch auf S. 86). Der Fußkämpfer schließlich könnte aus der französischen Marneregion kommen.
Abb. 14: Der Kampfwagen, eine der am meisten gefürchteten Waffen der Kelten. Er vereinigt die Flexibilität berittener Truppen mit der Standhaftigkeit von Fußkämpfern. Während Caesar in Gallien den Kampfwagen nur als Transportmittel der Aristokraten kennenlernte, brachten die keltischen Kampfwagen seine Legionen in Britannien in ernsthafte Schwierigkeiten.
Abb. 15: Gallier im Kampfesrausch. In diesem Zustand fühlten sie keinen Schmerz und hörten erst auf zu kämpfen, wenn ihr Körper den Dienst versagte. Mit dem Abschlagen des Kopfes nahmen sie die Seele und die Kraft des Gegners in sich auf.
Abb. 16: Keltische Fingerringe. Fingerringe wurden sowohl von Männern als auch von Frauen getragen. Je nach Geldbeutel leistete man sich Kupfer, Bronze, Gold und Silber oder auch Materialien, deren Wert in der Antike hochgeschätzt wurde. Der Ring rechts hinten ist aus Zinn und stammt aus den Abbaugebieten in Cornwall. Die beiden anderen Ringe sind aus Silber und wurden in der Nähe von
Weitere Kostenlose Bücher