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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Stadt schmuggeln?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich schätze, das wird Ihnen LeGault sagen können. Er sitzt jetzt hier irgendwo in der Nähe in einer anderen Kneipe, weil ich zu ihm sagte, ich dulde keine Ladies in meinem Haus, weil sie mir nur Ärger bringen würden.«
    Lee sagte kein Wort mehr, eilte aus dem Zimmer und klapperte drei Spelunken ab, ehe er LeGault in der vierten entdeckte. Er sprach den Mann gar nicht erst an, sondern ging schnurstracks auf ihn zu, packte ihn vorne beim Hemd und zog ihn von seinem Stuhl herunter.
    »Kommen Sie freiwillig mit oder nachdem ich Ihnen ein paar Zähne ausgeschlagen habe?«
    Die Karten fielen dem Spieler aus der Hand, und er hatte einige Mühe, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er nickte Lee kurz zu, als dieser anfing, ihn mit ein paar Stößen zur Hintertür zu befördern. Niemand folgte ihnen auf die Gasse hinaus. Ob das unterblieb, weil sich keiner für ihre Auseinandersetzung interessierte oder weil sich niemand mit einem Arzt wie Leander Überwerfen wollte, war nicht auszumachen.
    Lee war so wütend, daß er kaum sprechen konnte. »Wo ist sie?«
    »Dafür ist es zu spät. Sie hätten vor ein paar Stunden hierherkommen müssen.«
    Lee packte den Mann wieder vorn am Hemd und schleuderte ihn gegen die Hinterwand der Kneipe. »Ich habe noch nie jemanden getötet und geschworen, Menschenleben zu retten; aber bei Gott, LeGault, ich werde meinen Eid brechen und Ihnen Ihre schmutzige Gurgel abdrehen, wenn Sie nicht sofort meine Fragen beantworten.«
    »Sie wird sich inzwischen im Gewahrsam des Sheriffs befinden — zweifellos in einer Zelle, weil sie Pfandbriefe im Wert von einer Million Dollar gestohlen hat.«
    Lee war so verblüfft von dieser Auskunft, daß er das Hemd des Spielers losließ und einen Schritt vor ihm zurückwich.
    »Wo? Wie?« brachte er flüsternd heraus.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich Ihnen die Quittung für die Jahre, die ich Ihretwegen im Zuchthaus sitzen mußte, präsentieren werde. Sie war eine leichte Beute. Sie glaubt, sie würde Ihnen das Leben retten, doch statt dessen schmuggelte sie gestohlene Wertpapiere aus der Stadt, und der Sheriff wurde von ihrem Vorhaben unterrichtet. Deshalb wird er sie inzwischen festgenommen haben. Ich hoffe, es gefällt Ihnen, sie hinter Gittern sitzen zu sehen.«
    Als Lee die Hand hob, um LeGault zu schlagen, sah dieser ihn nur höhnisch an. »Ich würde das an Ihrer Stelle unterlassen, weil ich sonst die Pistole abdrücke, mit der ich auf Ihren Bauch ziele. Also benehmen Sie sich lieber und besuchen Sie Ihre Frau im Gefängnis, wie es sich für einen braven Ehemann gehört. Ich bin sicher, es wird der erste von vielen solchen Besuchen sein.«
    Lee wollte nicht länger seine Zeit mit diesem Mann verschwenden. Er ging rückwärts aus der Gasse hinaus, damit er LeGault im Auge behalten konnte.
    Dann rannte er die Straße hinunter zu der Stelle, wo sein Pferd mit hängendem Zügel auf ihn wartete, besann sich dann aber anders und requirierte einfach einen schwarzen Hengst, der vor einer Kneipe angebunden stand, sprang in den Sattel und galoppierte nach Südosten aus der Stadt. Der einzige Ort, wo man Pfandbriefe im Wert von einer Million deponiert haben konnte, war der Bahnhof.
    Er galoppierte über eine Anhöhe und konnte im Mondlicht rechts von sich eine Kutsche sehen und links von sich eine Gruppe von Reitern, vermutlich das Aufgebot des Sheriffs.

Kapitel 34
    Lee gab dem Pferd die Sporen, fing an zu schreien, feuerte seine Pistole ab, riß das Gewehr aus dem Sattelschuh seines »geliehenen« Hengstes und begann damit in die Luft zu schießen, um die Aufmerksamkeit der Häscher auf sich zu ziehen und von seiner Frau abzulenken.
    Er hatte Erfolg damit.
    Als ein paar »verirrte« Kugeln vor dem Reiter an der Spitze den Straßenstaub aufwirbelten, hielt der ganze Trupp an und versuchte, seine Pferde wieder zu sammeln. Er verschaffte somit Lee den gewünschten Vorsprung, um als erster seine Frau erreichen zu können.
    Dennoch trafen alle ungefähr gleichzeitig bei ihr ein. Lee brauchte nur einen Blick auf das feierlich ernste Gesicht des Sheriffs zu werfen, um zu wissen, daß LeGault ihm die Wahrheit gesagt hatte - sie waren ausgerückt, um sich zu vergewissern, ob eine der Chandler-Zwillinge sich tatsächlich an einem Raubüberfall beteiligt hatte.
    »Zum Henker mit dir!« brüllte Lee Blair an, als er sein Pferd neben ihr zügelte und aus dem Sattel sprang. »Ich kann dich nicht eine Sekunde aus den Augen

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