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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mutter mir ein paar Körbe voll Johannisbeeren zum Einmachen schickt.«
    »Ich habe ein Rezept für Pflaumenmus . . .«
    »Bei dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft«, beendete Blair den Satz. »Ich habe bereits davon gehört.« Sie legte dem Pferd wieder den Sattel auf. »Ich bin noch nicht so weit heruntergekommen, daß ich Rezepte sammle; aber es könnte passieren, daß ich tatsächlich in Ohnmacht falle, wenn man mir noch ein Stoffmuster zur Begutachtung bringt. Ich werde dich morgen anrufen, um dir mitzuteilen, wie ich mit unseren Häkelmustern vorankomme. Ich hätte sie gern schon fertig, ehe wir damit anfangen, die Artikel für das Magazin zusammenzustellen und andere in unsere Pläne einzuweihen. Wir werden die Muster zuerst drucken, damit sich die Mitwirkenden ein Bild machen können, wovon wir eigentlich reden. Wann mußt du nach Philadelphia zurück?«
    »Erst in zehn Tagen. Es wird mir Vorkommen wie eine Ewigkeit, bis Alan mit seiner Ausbildung fertig ist.«
    »Ich möchte, daß du meine Tante und meinen Onkel in Pennsylvania kennenlernst. Ich werde dir ihre Adresse geben und ihnen vorher einen Brief schreiben. Und ich habe auch ein paar Freundinnen in Philadelphia, so daß du dort nicht ganz allein bist.«
    »Vielen Dank. Vielleicht werden sie mir helfen, die Zeit schneller herumzubekommen. Viel Glück mit Lee«, rief sie Blair noch nach, als diese sich auf ihr Pferd schwang und es wieder zur Stadt zurücklenkte.

Kapitel 33
    Nachdem Blair vier Tage lang die perfekte Lady gespielt hatte, wußte sie nicht, ob sie diesen Streß noch länger durchhalten konnte. Es war ermüdend, sich als Hausfrau im wesentlichen darauf beschränken zu müssen, mit der Haushälterin über das Essen und die Wäsche zu reden. Noch schlimmer war der Versuch, einem Mann eine Lektion zu erteilen, wenn er nicht einmal wußte, daß er auf der Schulbank saß. Vier Tage lang hatte er nun schon seine Frau als Halbinvalidin erlebt, auf jeden Sex verzichten müssen und nichts daraus gelernt, außer daß »die Flitterwochen jetzt wohl vorbei seien«, wenn Blair seine gemurmelte Bemerkung vor dem Frühstück richtig verstanden hatte.
    Tagsüber arbeitete sie an dem Code, bis sie fast blind war, zählte Worte, machte sich Notizen und übersetzte Ninas Streitschrift in eine bizarre Kombination aus Wörtern und Zahlen.
    Am Morgen des fünften Tages war sie sicher, daß sie so nicht weitermachen könne. Sie verließ das Haus mit der Absicht, etwas Frivoles einzukaufen, was sie Lee abends zeigen konnte; doch ihr Einkaufsbummel endete in Mr. Pendergasts Bücherladen, wo sie sich in den Regalen nach medizinischer Fachliteratur umsah.
    Sie merkte gar nicht, daß jemand in ihrer Nähe war, bis der Mann sie ansprach.
    »Er muß die Ware Donnerstag abends liefern.«
    Blair blickte hoch und sah den Mann, den Lee LeGault genannt hatte, neben sich stehen. Sie mußte sich zusammennehmen, damit sie nicht ein Schaudern überkam. Hätte der Mann blutend auf einer Koje gelegen, hätte sie sich nicht gescheut, ihn anzufassen; doch so gesund und lebendig konnte sie ihn in ihrer Nähe nicht ertragen. Mit einem kurzen, kalten Nicken bewegte sie sich von ihm fort.
    Sie blätterte gerade in einer Ausgabe von H. Rider Haggards »She«, als sie mit dem Kopf hochruckte. Was hatte er eben zu ihr gesagt?
    Sie sah sich im Laden um und bemerkte, daß er gerade gehen wollte. »Sir«, rief sie, und merkte, daß sie mit dieser Anrede befremdete Blicke des Ladeninhabers und zweier Kundinnen auf sich zog, »ich habe das Buch gefunden, nach dem Sie suchten!«
    LeGault lächelte ihr zu. »Das ist großartig«, sagte er laut, ehe er wieder auf sie zukam.
    Blair wußte, daß sie nun so rasch überlegen mußte wie noch nie in ihrem Leben. Dieser Mann durfte nicht merken, daß sie von dem Sachverhalt, auf den er anspielte, keine Ahnung hatte. Und zugleich mußte sie versuchen, so viel wie möglich von ihm darüber zu erfahren.
    »Muß er sie an der gleichen Stelle übergeben wie beim letztenmal?« fragte sie.
    »Richtig.« Er blätterte in dem Buch, als sei er davon fasziniert. »Es gibt doch keine Probleme — oder?«
    »Nein.« Sie zögerte. »Nur daß ich diesmal die Ware zustellen werde.«
    LeGault stellte das Buch ins Regal zurück. »Es ist doch nicht das, wonach ich suchte«, sagte er laut. »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Madam.« Damit tippte er an seine Hutkrempe und verließ den Laden.
    Blair wartete so lange, wie sie es für nötig hielt, um kein

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