Herzdame fuer den Highlander
„Sei vorsichtig, wenn du an Schlüssellöchern lauschst, alter Mann. Einige von ihnen sind ziemlich rostig - du könntest dich verletzen.“ Mit diesen Worten zog Jack sich in die Bibliothek zurück, wo zweifellos eine Flasche Portwein auf ihn wartete.
„Achte einfach nicht auf ihn und komm mit in den Salon. “ Fiona wandte sich um, und er folgte ihr. Sie schloss die Tür. „Hast du bei deiner Durchsuchung der Zimmer irgendetwas gefunden?“
„Nein.“
Ihre Schultern sanken nach vorn. „Oh. Ich wünschte, du hättest etwas entdeckt. Das Mittagsmahl war ziemlich heikel. Sir Reginald hat mir ungefähr tausend Fragen über Sophia gestellt. Ich glaube, er hat einen Verdacht.“
„Dass wir uns sein Zimmer vorgenommen haben?“ „Nein, dass zwischen dir und Sophia etwas ist. Mrs Kent hat mehrmals eure Abwesenheit erwähnt.“
Dougal antwortete nicht.
Seine Schwester stieß einen tiefen Seufzer aus. „Wir müssten alle blind sein, um nichts zu bemerken, Dougal. Im selben Moment, in dem sie das Zimmer betritt, fliegst du auf sie wie eine Motte zum Licht. Ginge es um einen anderen Mann, würde ich sagen, derjenige ist vollkommen besessen von ihr. Da es sich jedoch um dich handelt, um meinen Bruder, halte ich es für Spielerei.“ Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. „Ist es das?“
Nein, er spielte nicht. Aber er versuchte auch nicht, Sophia für immer für sich zu gewinnen. „Das geht dich überhaupt nichts an. “
Fiona legte ihm die Hand auf den Arm. „Ganz offensichtlich findest du Miss MacFarlane anziehend. Ich hatte gehofft, es wäre anders als bei deinen üblichen Liebschaften. Aber ich habe keinen Hinweis ausmachen können, dass es tatsächlich eine andere Art von Beziehung ist.“
„Woher willst du wissen, was ich für So... für Miss MacFarlane empfinde?“
Dieses Mal war Fionas Blick vorwurfsvoll. „Wenn dir wirklich etwas an ihr läge, würdest du viel vorsichtiger sein, was ihren Ruf betrifft.“
Ihre Worte trafen ihn vollkommen unerwartet und lösten ein Gefühl der Übelkeit in seinem Magen aus. Seine Schwester hatte recht. Er war so damit beschäftigt gewesen, Jagd auf Sophia zu machen, dass er keinen Gedanken an ihren Ruf verschwendet hatte und auch nicht an ihre Sicherheit -sonst wäre sie niemals unter Sir Reginalds Bett gelandet.
Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich und zeigte nur zu deutlich, welche Probleme es mit sich brachte, wenn man sich mit Jungfrauen abgab.
Bedauern stieg in ihm auf. Hatte er sich gedankenlos verhalten? Wenn er darüber nachdachte, musste er sich eingestehen, dass er viele unüberlegte Dinge getan hatte. Aber es schien, als könne er nichts dagegen tun. Mit jedem Atemzug, den sie nahm, quälte ihn das Verlangen, sie zu berühren. Er war so verrückt nach ihr wie ein Schuljunge, der sich zum ersten Mal verliebt hatte.
„Hörst du mir überhaupt zu, Dougal? Du musst aufhören, Sophia zu nachzurennen. “
Auch in diesem Punkt hatte Fiona recht. Doch in dem Bestreben, vor seinen Gefühlen davonzulaufen und vor den Gedanken, die er versucht hatte zu unterdrücken, ging er zur Tür. „Ich werde darüber nachsinnen“, erklärte er dabei.
„Dougal!“
Er wandte sich zu seiner Schwester um.
Fiona sah ihn streng an. „Ich weiß, dass ihr beide, Sophia und du, die verschwundene Besitzurkunde und den Schmuck finden wollt. Aber du musst vorsichtig sein, damit du ihren Ruf nicht zerstörst. Sie ist eine wunderbare und schöne Frau, und sie verdient es, all die Möglichkeiten nutzen zu können, die sich ihr bieten, einschließlich einer vorteilhaften Ehe. “
Dougal rieb sich mit den Fingerspitzen über die geschlossenen Augenlider. Als er sie wieder öffnete, starrte seine Schwester ihn überrascht an.
„Sie bedeutet dir etwas!“
Dougal starrte finster zurück. „Es spielt keine Rolle, was ich möglicherweise fühle oder nicht fühle. Ich kann es mir nicht erlauben, mich in sie zu verlieben, Fiona“, erklärte er in düsterem Ton.
„Du musst aufhören, dich schuldig zu fühlen, Dougal. Wir waren alle zornig, als Callum starb. Du weiß nicht einmal, ob du derjenige warst, der das Unwetter ausgelöst hat.“
„Doch, das weiß ich.“
Sie seufzte. „Du wirst also nicht mit ihr über deine Gefühle reden?“
„Nein.“ Er stockte, und das Schweigen legte sich wie ein schweres Gewicht auf seine Schultern. „Aber es stimmt, ich war selbstsüchtig. Ich wollte, dass sie bleibt, also habe ich ...“ Er schüttelte den Kopf, und sein Herz schmerzte
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