Herzdame fuer den Highlander
bereit war ihr zu geben.
Auf ihn wartete die Aufregung hinter dem nächsten Hügel, nach der nächsten Straßenbiegung, unter dem nächsten Kartenstapel. Für sie waren Ruhe und Zufriedenheit gleichbedeutend mit einem Zuhause, ganz gleich, wo dieses Zuhause sich befand - wobei Letzteres auch eine neuere Erkenntnis war.
Doch wie sollte sie nun, nachdem sie wahre Leidenschaft kennengelemt hatte, in ihr altes Leben zurückkehren? Und wie sollte sie die Kraft finden, sich von Dougal MacLean zu verabschieden und für immer von ihm fortzugehen?
Dougal schreckte aus dem Schlaf hoch. Im Zimmer war es immer noch hell, doch es fehlte etwas. Er blinzelte schläfrig und versuchte sich zu erinnern, was fort war und warum er mitten am Tag im Bett lag.
Sophia.
Er stützte sich auf einen Ellenbogen und betrachtete das leere Kissen neben sich. Undeutlich war darauf noch der Abdruck ihres Kopfes zu sehen. Er legte seine Hand darauf, als könnte er ihre Wärme festhalten. Verdammt, warum war sie nicht geblieben? Er seufzte über seine eigene Dummheit und schmiegte seine Wange an die Bettwäsche, von der der leichte Duft ihres Parfüms aufstieg.
Sophia MacFarlane war eine bemerkenswerte Frau. Er dachte daran, wie wütend er gewesen war, als er sie unter Sir Reginalds Bett entdeckt hatte. Nun, nachdem sie fort war, ertappte er sich dabei, wie er bei dieser Erinnerung lächeln musste. Keine andere Frau war so unerschrocken wie seine Sophia.
Sein Lächeln verblasste. Seine Sophia? Woher kamen diese Worte? Sicher, er genoss es, mit ihr zusammen zu sein. Sie war schön, hatte ein gewinnendes Wesen und war so klug wie drei andere Frauen zusammen. Und wenn sie ihn unter ihren dichten Wimpern ansah, loderte sein Verlangen sofort lichterloh. Als er sich an die leidenschaftlichen Augenblicke erinnerte, die sie gerade eben miteinander geteilt hatten, durchfuhr ihn ein sehnsüchtiger Pfeil, ein so heftiges Begehren, dass es fast wehtat.
Noch nie hatte er eine Frau so sehr gewollt. Was daran lag, dass es nicht nur um Lust ging, sondern auch um ... Er runzelte die Stirn. Was war da noch? Ganz sicher war es Bewunderung. Und Fürsorge. Und ... was weiter? Es konnte sich nicht um Liebe handeln. Nein. Niemals würde er einer Frau wie Sophia verfallen, deren Bindung an MacFarlane House so tief war. Er wusste, dass sie dieses Haus liebte und ganz sicher nicht woanders leben wollte. Aus diesem Grund war es auch ein so bedeutungsvolles Geschenk gewesen, als sie ihm die Besitzurkunde zurückgegeben hatte.
Gedankenverloren strich er mit der Hand über das Kissen und erinnerte sich an ihre weiche Haut und ihr seidiges Haar. Sie war nicht einfach nur schön. Sie strahlte Güte aus und so etwas wie Behaglichkeit, was einen Mann sofort an Dinge wie warme Betten, ruhige Abendessen vor dem brennenden Kamin und den Frieden eines Zuhauses denken ließ ...
Verdammt! Er richtete sich kerzengerade auf. Ihm war klar, was geschehen würde, wenn er zu viel Gefühl investierte. Dann würde seine ohnehin schon geschwächte Beherrschung noch unzuverlässiger werden. Er durfte nicht nachgeben.
Vor Kurzem hatte Sophia ihn gefragt, warum er wollte, dass sie bei ihm blieb. Er wusste, worum es bei ihrer Frage in Wirklichkeit gegangen war, denn er hatte es deutlich in ihrem Gesicht lesen können: Sie fragte ihn nach seinen Gefühlen für sie.
Fast hätte er etwas gesagt, was er später bereut hätte, wenn sein Blick nicht zufällig durchs Fenster nach draußen gefallen wäre. Durch die Scheibe sah er nicht nur die heimkehrende Ausflugsgesellschaft, sondern auch den schönen Garten seiner Schwester, zerstört durch das Unwetter, das er mit seiner Wut ausgelöst hatte. Die Rosenblüten waren vom Sturm zerzaust, ihre Blätter über die Gartenwege verstreut, und dicke Äste hingen gebrochen wie dünne Streichhölzer von den Bäumen. Schlimmer noch, Fionas kunstvoll geschnitzter Zaun lehnte sich gefährlich zu einer Seite, und an der Stelle, wo ein Blitz ihn getroffen hatte, war eine tiefe schwarze Kerbe zu sehen.
Dieser Anblick hatte ihn schmerzlich daran erinnert, warum er es sich nicht leisten konnte, noch mehr für Sophia zu empfinden, als er ohnehin schon für sie fühlte.
Finster vor sich hinblickend schwang er die Beine aus dem Bett und rieb sich mit den Händen über das Gesicht, während er dem Gedanken nachspürte, aufzustehen, für immer fortzugehen und niemals zurückzuschauen.
Er lächelte bitter. Neuerdings kam ihm dieser Gedanke ungefähr tausendmal am Tag,
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