Herzen aus Stein (German Edition)
wollte Magnus es wieder zurück.
Sie war noch nie in solch einem Laden gewesen. Dann auch noch in Begleitung eines Mannes, der ihr ohnehin ständig an die Wäsche wollte. Der Kerl würde in dem Shop durchdrehen. Daher trug sie ihm auf, sich noch ein paar Anziehsachen zu besorgen, solange sie in der Boutique war. Vincent sollte einen möglichst passablen Eindruck machen, um am Flughafen nicht aufzufallen. Das war ihre Ausrede, um ihn für eine Weile anderweitig beschäftigt zu wissen.
Leider fiel er auf, zumindest den Frauen. Aber nicht, weil seine Kleidung schlampig war – im Gegenteil. Beinahe das gesamte Pariser Weibsvolk verrenkte sich die Hälse nach ihm. Er sah in seinen a b gewetzten Jeans und dem eng anl i egenden Shirt auch zu verlockend aus. Vincent schob sich seine Sonnenbrille ins Haar und holte ein paar zerknitterte Geldscheine aus der Hosentasche. Es waren engl i sche Pfund.
„ Die kannst du gleich wieder einstecken. “ Noir öffnete ihr Täsc h chen und drückte ihm 200 Euro in die Hand.
„ Das zahl ich dir zurück “ , sagte er.
„ Schon gut, sieh es als Bezahlung für deine Dienste. “
Vincents Blick verdüsterte sich. „ Wir Gargoyles beschützen nicht für Geld, sondern weil es uns ein inneres Bedürfnis ist, die Me n schen vor Schaden zu bewahren. “
Stolzer Mann. „ Na gut, du kannst es ja anderweitig abarbeiten “ , scherzte sie. „ Du kannst meine Einkäufe tragen und später hätte ich gern eine ordentliche Fußmassage. “
Ich würde deine süßen Füße mit den Lippen verwöhnen, an deinen Zehen lu t schen und sie in meinen Mund saugen, bis du …
„ Wie kommst du durchs Leben, wenn du kein Geld nimmst? “ , u n terbrach sie seine frivolen Gedankengänge. Seine Vorstellungen hö r ten sich zu gut an.
„ Was ich benötige, bekomme ich vom Klan. “
„ Das hattest du erwähnt, aber du bist ja fast nie in London gew e sen. “
„ Wir haben im ganzen Land Bargelddepots “ , klärte er sie auf. „ Grimsley sagt mir, wo ich etwas holen kann, wenn ich was bra u che. “
Sie warf einen Seitenblick auf Vincent, der dicht neben ihr ging und sich ständig umschaute. Er wirkte nervös. Noir blieb auf dem Gehweg stehen. Sie waren ohnehin am Ziel. „ Was ist los? “ , fragte sie. „ Witterst du Gefahr? “ Oder sah er den Tussis nach?
„ Nein, ich bin nur wachsam. Mir gefällt nicht, dich allein zu la s sen. “
„ Was soll denn passieren? Niemand weiß, wer ich bin. “ Sie trug e i ne blonde Kurzhaarperücke. Ihre Narbe verbarg sie unter einer Schicht Abdeckschminke. Außerdem würde sie kein Dämon in B e gleitung eines Mannes vermuten. Sie sahen aus wie ein junges Paar auf Shopping-Tour. „ Unsere Geschäfte liegen nebeneinander, wenn du etwas bemerkst, bist du ja gleich bei mir. “ Hoffentlich folgte er ihr nicht in den Sex-Shop.
Unter gerunzelter Stirn, die Hände in den Hosentaschen vergr a ben, schaute er sie an.
Sie konnte kaum den Blick von ihm abwenden. „ Ich bin kein kle i nes Mädchen mehr. “
„ Nein, das bist du nicht “ , erwiderte er mit leicht rauer Stimme, wobei er sie von oben bis unten musterte.
Noir trug schwarze Leggins, darüber einen Minirock und einen i h rer Lieblings-Rollis in dunklem Lila. Dazu hatte sie sich für bequeme Slipper entschieden, die in ihrem Reisegepäck wenig Platz bea n spruchten. Die Stiefel hatte sie im Hotel gelassen. Vincent hatte sie in den letzten Wochen hauptsächlich in Mönchskutte oder Moto r rad-Kluft gesehen. Ob er sie deshalb so anstierte?
„ Wo hast du deine Messer? “ , fragte er.
Sie hielt ihm ihre Handtasche vor die Nase. Diese benutzte sie se l ten, hatte aber für alle Fälle vorgesorgt. Auch hier waren zwei Sche i den aus Leder eingearbeitet, in denen Klingen steckten. Die kuns t voll geschmiedeten Griffe lugten heraus und sahen aus, als würden sie zur Handtasche gehören.
Vincent lächelte. „ Du bist eine praktisch veranlagte Frau. “
Sie hasste es, wenn er so süß grinste, da bekam sie weiche Knie und wollte ihn am liebsten sofort auf den Mund küssen.
„ Okay, dann bis gleich “ , sagte sie und verschwand mutig im Sex-Shop, der zum Glück von außen eher wie eine Videothek aussah. Es war besser, Vincents Nähe für einen Moment zu entfliehen, bevor er sich noch weiter in ihr Herz stahl. Sie sollten überhaupt mehr A b stand halten. Vincent war ohnehin schon verschossen in sie, das durfte sich auf keinen Fall vertiefen. Wenn er genug von einem Gargoyle in sich hatte, sollte er
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