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Herzgefaengnis

Herzgefaengnis

Titel: Herzgefaengnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greta Schneider
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eine Überraschung – Hasenkind!“ entfuhr es meiner Mutter, und ich schrak zusammen. Ach du liebe Güte.
    Leo betrachtete mich amüsiert, als er diesen Kosenamen hörte. Ganz Gentleman, wandte er sich sofort meiner Mutter zu und setzte zu einem weiteren 10.000-Watt-Lächeln an. Das seine Wirkung nicht verfehlte.
    „Frau Jung, nehme ich an? Leo König. Ich freue mich ausgesprochen, Sie kennenzulernen.“
    Meine Mutter lächelte und reichte ihm die Hand.
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Sabina hat mir zwar noch nicht viel von Ihnen erzählt, aber das können Sie ja jetzt selbst erledigen.“
    „Mit Vergnügen. Was möchten Sie wissen?“ Er grinste breit. Und meine Mutter erwiderte es. Noch breiter. Wenn überhaupt möglich.
    „Alles.“
    „Mama! Jetzt ist aber gut. Was du wissen musst, weißt du schon.“ Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
    Sie schüttelte den Kopf. „Tu ich nicht. Aber ich werde es bestimmt bald herausfinden. Wie wäre es – gleich heute Abend? Kommt zu uns. Ich mache etwas Schönes zu essen. Was essen Sie gerne, Leo?“
    Zu meiner Verblüffung erwiderte er wie aus der Pistole geschossen „Kassler.“
    Meine Mutter lachte. „Sollen Sie kriegen. Wann wollt ihr kommen?“
    „Ich weiß noch nicht, wann ich Feierabend machen kann“, erwiderte Leo. „Meine Mittagspause war heute etwas sehr ausgedehnt. Ich muss vielleicht noch nachsitzen.“
    „Ruft an, wenn ihr auf dem Weg seid. Ich bereite alles vor. Ich freue mich! Wo, sagtet ihr, ist noch mal Zimmer 415?“
    Als sie weg war, rempelte Leo mich freundschaftlich an und bedachte mich mit einem spitzbübischen Blick. „Wenn ich gewusst hätte, dass deine Mutter so charmant ist, wäre ich schon Ostern zu euch mitgekommen, Hasenkind.“
    „Wehe, du nennst mich noch mal so. Schlimm genug, dass Mama das macht!“
    Er lachte. „Meine Mutter hat mich immer ‚principino‘ genannt. Mein Prinzchen. Oh Mann, war das peinlich. Mitten im Kaufhaus. ‚Principino, was hältst du von den Jeans hier?‘“
     
     
    Auf dem Weg zu meinen Eltern surrte mein Handy. Pawel. Ach herrje.
    „Äh – ja? Hallo Pawel.“ Ein kritischer Seitenblick meines Liebsten ließ mir das Herz in die Hose sinken.
    „Ich wollte Ihnen von den neuesten Ergebnissen der Ermittlungen berichten. Haben Sie einen Moment?“
    „Oh, das ist gerade nicht so günstig. Ich – wir sind auf dem Weg zu meinen Eltern. Geht es morgen Abend? Ich habe morgen meinen Vorstellungstermin bei der Prüfungskommission. Danach vielleicht?“
    „Na gut. Ich melde mich. Haben Sie meine E-Mail bekommen? Und mir verziehen?“
    „Ja, das habe ich. Danke noch mal. Und bis morgen dann.“
    Leos Kiefermuskeln spannten sich an. Jetzt konnte ich mich auf etwas gefasst machen.
    „Oh, duzen wir uns jetzt.“ Seine Stimme klang blechern. „Hast du vielleicht vergessen, mir etwas zu beichten, Sabina?“ Er umklammerte das Lenkrad so fest, dass seine Fingerknöchel weiß wurden. Oh Gott.
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe gar nichts zu beichten“, erwiderte ich trotzig. „Wir duzen uns auch überhaupt nicht. Wir nennen uns nur beim Vornamen. Das ist ja ekelhaft, wie misstrauisch du bist.“
    „Wie hat er dich dazu überredet? Nein, ich will es lieber nicht wissen. Sag´s mir nicht“, blaffte er.
    „Leo, er hat mir nur seine Freundschaft angeboten. Und – und einen Job.“
    Er trat auf die Bremse und hielt am Straßenrand. „Das ist jetzt nicht dein Ernst. Du wirst nicht dort hingehen. Hörst du? Ich will nicht, dass du mit diesem – diesem Lackaffen mehr Zeit verbringst als mit mir. Wenn du dich auf so was einlässt, dann vergesse ich mich. Phh – Freundschaft,“ schnaubte er. „So was gibt es nicht zwischen Frauen und Männern. Das ist eine fiese Lüge. Der will was von dir. Bist du so naiv, dass du das nicht mitkriegst?!“
    „Ich bin nicht blöd. Und er auch nicht. Er hat gesagt, er kann und wird kein Ersatz für etwas sein, das ich nicht kriege. Und damit meinte er dich. Er wird mich nicht anbaggern, er wird mich nicht anfassen. Aber er wird mein Chef. Das ist der beste Job, den ich kriegen kann. Ich kann etwas bei ihm lernen. Und das will ich auch. Und mehr Zeit als mit dir verbringe ich mit niemandem. Ich will nur dich. Mann, ist das blöd, dass ich dir das erst sagen muss. Ich will wirklich nur dich. Und einen Job, der mir Spaß macht. Leo, bitte.“ Ich legte ihm die Hand auf den Arm. „Warum vertraust du mir nicht? Und glaubst du wirklich, es gefällt

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