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Herzklopfen für Anfänger

Herzklopfen für Anfänger

Titel: Herzklopfen für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Barrett-Lee
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wehren. Ich rannte um den Wagen herum und holte es aus dem Kofferraum.
    »Genau«, zischte ich, packte mit einer Hand Merlins Halsband und mit der anderen das Kricketschlagholz. »Du bleibst direkt neben mir, hörst du. Bei Fuß!«
    Als wir die knapp hundert Meter zu dem anderen Auto zurücklegten, ging auf einmal die Fahrertür auf, und die Person im Wagen schien um sich zu schlagen. Person? Oder doch Personen? Das ganze Fahrzeug konnte voller Drogenabhängiger oder Krimineller sein. Ich konnte nichts erkennen, es war zu dunkel, und packte Merlins Halsband fester. Er zog mich zum Auto – zweifellos war er ganz wild darauf, zu seiner Beute zu gelangen, um sie abzulecken. Der Mann schlug weiter mit den Armen um sich. Vielleicht hatte er gerade einen Herzinfarkt, dachte ich.
    Lieber Himmel, hoffentlich nicht. Ich ging ein bisschen näher heran. So nahe, dass ich erleichtert erkennen konnte, dass der Fahrer grunzend und fluchend mit seinem Gurt kämpfte. Ich trat noch einen Schritt näher und hörte: »Verdammtes Ding! Mist … Willst du wohl … Himmel!« Dann schoss ein Ellbogen heraus, ein Bein, dann noch eins, und schließlich stieg der Fahrer aus.
    Ein Mann. Hilfe! Ich hatte schreckliche Angst. Was jetzt? Sollte ich den Hund auf ihn loslassen? Wegrennen? Mich mitten auf die Straße stellen und schreien? Weglaufen kam mir albern vor – ich hatte noch nicht einmal meine Turnschuhe zugeschnürt. Schreien war zwecklos. Wer sollte mich hier schon hören? Also ließ ich Merlins Halsband los und umklammerte den Kricketschläger, bereit zuzuschlagen.
    Der Mann, wesentlich größer und kräftiger als ich, kam auf mich zu und sagte: »Bitte! Alles okay! Keine Panik!« Merlin hüpfte übermütig um ihn herum – wahrscheinlich hoffte er, dass der Fremde ein Stöckchen werfen würde.
    »Keine Panik?«, schrie ich. »Was glauben Sie denn, was passiert ist? Sie hätten mich umbringen können!«
    Vorsichtig blieb er stehen. »Ich weiß. Es tut mir so leid! Geht es Ihnen gut?«
    Was nun? Was tut man, wenn man mitten in der Nacht mitten auf der Landstraße steht, und der Mann, der einen gerade von der Straße abgedrängt und beinahe umgebracht hat, fragt: »Geht es Ihnen gut?« Und du trägst nur einen lächerlichen Schlafanzug und eine schwarze Strickjacke, und dein Hund glaubt, er spiele in einer TV-Familienserie mit! Was tut man da? Ich konnte hören, wie Merlins Schwanz enthusiastisch gegen das Bein des Mannes schlug. Der stand einfach nur da und wartete auf meine Antwort.
    Ich packte den Schläger fester. »Natürlich geht es mir gut«, giftete ich. »Wenn es nicht so wäre, stünde ich ja wohl kaum hier, oder?«
    »Nun, das ist schon mal eine Erleichterung. Aber Ihr Auto.« Er blickte über meine Schulter. »Ist mit Ihrem Auto alles in Ordnung? Es scheint von der Straße abgekommen zu sein.«
    »Natürlich ist es von der Straße abgekommen. Sie sind direkt auf mich zugefahren. Merlin! Bei Fuß! Was um alles in der Welt haben Sie sich dabei gedacht?«
    Der Mann, der aus der Nähe noch größer und kräftiger wirkte, trat einen Schritt näher. Ich konnte ihn jetzt besser sehen.
    »Ich weiß nicht«, sagte er, steckte seine Autoschlüssel in die Tasche und hob entschuldigend die Hände. »Ich habe mich verfahren. Vor einer halben Stunde bin ich falsch abgebogen, und seitdem fahre ich die ganze Zeit im Kreis. Du liebe Güte, das ist das reinste Labyrinth hier. Keine Schilder. Keine Ampeln …« Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich bin wahrscheinlich einfach viel zu müde, und ich habe vergessen, wo ich bin. Ich weiß nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Es tut mir so leid. Gott sei Dank ist Ihnen wenigstens nichts passiert. Soll ich mir Ihr Auto ansehen?« Nervös musterte er den Kricketschläger. »Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?« Sein Akzent war seltsam. Ich konnte ihn nicht ganz einordnen. Von hier stammte er jedenfalls nicht. Merlin leckte ihm die Hand.
    »Ja, ich bin okay«, sagte ich und ließ den Schläger eine Spur sinken. Meine Panik ließ langsam nach. Er sah eigentlich nicht so aus, als wolle er mich töten. Außerdem hatte ich sowieso keine andere Wahl. »Nein, eigentlich bin ich nicht okay. Ich stecke fest, das heißt, mein Auto steckt fest. Im Schlamm. Also, es wäre nett, wenn Sie nachschauen könnten.«
    »Ja, sofort«, sagte er. Er nickte und ging zu meinem Auto, wobei er einen großen Bogen um den Schläger machte.
    Okay. Er wollte mich also nicht umbringen, aber besonders

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