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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    Die Kugel klatschte über ihm in die Wand. Der Putz sprang von den
Backsteinen, als bestünde er aus hauchdünnem Glas. Sandkörner drangen ihm in
Mund und Augen. Larry Brent drückte sich flach auf den Boden. Der unsichtbare
Schütze hatte ihn entdeckt. Eine zweite Kugel sirrte haarscharf an seinem
linken Ohr vorbei. Der PSA-Agent fühlte den heißen Luftzug an seiner linken
Gesichtshälfte entlangstreifen.
    Larry Brent warf sich herum.
    Wenn er überleben wollte, durfte er sich keine Sekunde länger an dieser
Stelle aufhalten! Sie würden ihn fertigmachen wie ein waidwundes Tier ...
    Der kalte Dezemberhimmel spannte sich wie ein dunkles, schwarzes Zelt über
ihm. Rundum stiegen runde, graue Wände auf. Es waren die Wände des Stadions auf
Randalls Island.
    Ringsum herrschten unheimliche Stille und Einsamkeit.
    Er war allein – mit einem oder mehreren Gegnern? Auf alle Fälle war es ihm
oder ihnen gelungen, ihn in die Enge zu treiben.
    Die Schüsse waren leise wie ein tödlicher Windhauch. Die Gegner benutzten
Schalldämpfer. X-RAY-3 hielt den Atem an und rollte sich über den gefrorenen
Boden. Die eisige Kälte drang durch die Kleider und ließ eine Gänsehaut auf
seinem Körper entstehen. Larry Brents Augen verengten sich, als er zur
Zuschauertribüne starrte. Der große, halbrunde Kasten lag in tiefster
Dunkelheit. Dann sah er es links davor aufblitzen. Larrys Reaktion erfolgte
keine Zehntelsekunde später.
    Seine Smith & Wesson Laserwaffe spie zwei lange, nadelfeine Blitze in
die Dunkelheit. Sie schienen den schwarzen Himmel vor ihm zu spalten und direkt
aus der Schwärze der Wolkenlandschaft herabzusausen. Es sah aus, als habe
jemand einen Schneidbrenner in Aktion gesetzt. Der Lichtstrahl bohrte sich als
Miniloch in den Betonpfeiler. Der wurde um die Einschussstelle herum flüssig
und verhärtete sich schließlich wieder zu einer grauen Masse.
    Der zweite Strahl aber traf den geheimnisvollen Schützen. Er erreichte ihn,
noch ehe der seine Stellung verändern konnte.
    Der Getroffene spürte den Schmerz nicht mehr und bemerkte auch nicht, wie
er die Schwelle vom Leben zum Tod überschritt. Ein nadelfeines Loch hatte sein
Herz durchbohrt. Der Strahl entzündete sogleich die schwarze Kleidung und ließ
sie wie eine Fackel auflodern. Für Sekunden stand eine brennende, menschliche
Silhouette neben dem linken Betonpfeiler der Tribüne und brach dann zusammen.
    Der Schein des verbrennenden Körpers erleuchtete einen Teil des Stadions
und riss ihn aus der Dunkelheit. Larry Brent sah in unmittelbarer Nähe des Lichtes
die dichtstehenden Bänke, die Betonpfeiler, die den Bau stützten, und erkannte
die farbigen Aufschriften der Plakate.
    Sofort nach dem Schuss hatte er sich auf die Seite geworfen, blieb zwei,
drei Sekunden liegen, sprang dann erneut auf die Beine und stürmte geduckt
durch die Dunkelheit zum äußersten Spielfeldrand.
    Den Atem anhaltend, suchte der PSA-Agent hinter einer Reklametafel Schutz
und blickte aufmerksam in die Runde. Bis jetzt war auf seinen Schuss keine
weitere Reaktion erfolgt.
    War er demnach wirklich nur von einem Gegner verfolgt worden?
    Er ließ seine Umgebung nicht aus den Augen und wurde nicht leichtsinnig. Es
schien ihm unmöglich, dass alles wirklich so einfach gewesen sein sollte. Er
hätte schwören können, dass es mindestens zwei oder drei gewesen waren ...
    Larry Brent wischte sich die Sandkörner aus den tränenden Augen. Er
lauschte auf jedes Geräusch, ließ in seiner Aufmerksamkeit keine Sekunde nach
und wusste um die tödliche Gefährlichkeit seiner Gegner. Er blickte zum
bewölkten Himmel. Die Finsternis war ein Schutzmantel, den er auszunutzen
verstand. Es gelang ihm, sich in die Nähe eines der großen, massiven
Eingangstore des Stadions zu schleichen, in dem sich nur der Wind fing und mit
geheimnisvollem Raunen über die menschenleere Tribüne strich.
    Plötzlich erklang in seiner Nähe ein leises, papierenes Rascheln.
    Instinktiv warf sich Larry herum und hielt sofort die Smith & Wesson
schussbereit. Doch es war nur eine alte, zusammengefaltete Zeitung, die vom
Wind zwischen den Bänken bewegt wurde.
    Larry Brent war unruhig. Sein Gefühl sagte ihm, dass er beobachtet wurde,
dass fremde Augen jede seiner Bewegungen verfolgten und nur darauf warteten,
ihn – und da war der schwarze Arm schon neben ihm!
    Ein Schatten stieg aus der dunklen Mauernische empor.
    Es ging alles blitzschnell.
    Larry Brent sah die schwarze Gestalt und erblickte das

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