Herztod: Thriller (German Edition)

Verfassung und Blutgruppe passten hervorragend.«
    »Und das können Sie alles beweisen?«
    »Können wir. Wie viele Transplantationen haben Sie bereits vornehmen lassen? Wie viele Menschen mussten sterben, weil jemand für ein Organ gut bezahlen konnte?«
    Biltners Augen zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen. »Würden Sie für Ihr Kind oder einen Angehörigen kein Organ kaufen wollen, wenn es keinen anderen Weg gäbe, der sein Überleben sicherte, und Sie das Geld und die Möglichkeiten dazu hätten?«
    »Diese Frage stellt sich nicht.«
    »Doch, Frau Kommissarin, genau diese Frage stellt sich«, widersprach Biltner kalt. »Jeder Mensch tut für sein Kind, für seine Liebsten alles! Und auch in Deutschland war es viele Jahre lang gang und gäbe, dass bei der Vergabe von Organen getrickst wurde. Am Ende geht es immer um Geld, und am Ende stirbt immer jemand. Wo ist, rein ethisch gesehen, der Unterschied?«
    Hannah beugte sich über den Tisch. »Sie lassen Kinder ermorden, um ihre Organe zu verkaufen, und wagen es, über Ethik zu sprechen?«
    »Warum nicht? Wissen Sie – ich glaube an die Wiedergeburt, insofern haben wir alle immer wieder eine Chance …«
    Er widert mich an, dachte Hannah und rang um ihre Fassung. Sie konnte noch zwanzig Jahre bei der Polizei arbeiten – niemals würde sie sich an solche Menschen und ihre grausame Logik gewöhnen. »Wie schön für Igor«, bemerkte sie dann leise.
    Biltner hob das Kinn. »Was meinen Sie?«
    »Ein Einsatzkommando von Interpol in Sankt Petersburg hat vor ungefähr einer Stunde die Klinik gestürmt, in der die illegalen Operationen durchgeführt wurden. Sie haben ein Kind entdeckt – das Pfand in der Hinterhand, falls es zu einer Abstoßungsreaktion bei dem Kind mit den zahlungskräftigenEltern kommen würde – und sie haben eine schwerverletzte Polizistin befreit, aber Igor hat die Aktion nicht überlebt, wie mir vorhin berichtet wurde. Wollen Sie immer noch kein Geständnis ablegen?«
    »Das ist nicht mein Stil.«
    Hannah erhob sich abrupt. »Na, dann wünsche ich Ihnen viel Spaß im nächsten Leben.«
    Schaubert und Pochna hatten sie und Kotti höchstpersönlich zu ihrem Wagen gebracht und winkten ihr nach, als sie vom Parkplatz fuhr. Die mühsame Detailarbeit, die zu ihren Fällen noch nötig war, würde die Kollegen Wochen und Monate beschäftigen und viele Akten füllen, in Hamburg und Sankt Petersburg. Hannah lächelte. Arbeit, mit der sie nichts mehr zu tun haben würde – ein großer Vorteil, den sie als Externe durchaus zu schätzen wusste.
    Sie fuhr über Winterhude, aber niemand saß auf der Terrasse. Sie hatte auch nicht damit gerechnet.

Informationen zum Buch
    Die Spurensucherin
    Name: Hannah Jakob
Beruf: Kriminalpsychologin beim BKA
Spezialgebiet: wird eingesetzt, um vermisste Frauen und Kinder zu finden
Besonderes Kennzeichen: nie allein unterwegs, an ihrer Seite stets ihr Hund Kotti, ein Windhundmischling
    Sie wird eingeschaltet, wenn die örtliche Polizei nicht mehr weiterweiß. Seit ihre Schwester vor mehr als zwanzig Jahren verschwand, hat Hannah Jakob ein bestimmtes Thema, das sie nun, nach einem Psychologiestudium zu ihrer Berufung gemacht hat: Sie reist durch die Republik, um vermisste Frauen wiederzufinden. Ihr Einsatz in Hamburg mutet unspektakulär an: Die Bibliothekarin Caroline Meisner ist verschwunden. Die junge Frau lebte zurückgezogen in einer geschmackvollen Wohnung, ohne Geldsorgen.
    Hannah Jakob steht vor einem Rätsel, doch dann, nach zwei Wochen taucht Caroline Meisner unvermittelt wieder auf. Sie redet sich damit heraus, sie habe wegen persönlicher Probleme eine Auszeit gebraucht. Hannah Jakob jedoch glaubt ihr nicht. Am nächsten Morgen wird die Bibliothekarin tot aufgefunden: Ihr Herz wurde mit einem Dolch durchstoßen.
    Ein packender Thriller um eine besondere Ermittlerin. Von der Autorin des Bestsellers »Hafenmord«.

Informationen zur Autorin
    Katharina Peters (Pseudonym) lebt in Berlin. Von ihr sind im Aufbau Taschenbuch zwei erfolgreiche Rügen-Krimis erschienen: »Hafenmord« und »Dünenmord«

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    Katharina Peters
    Hafenmord
    Rügen sehen und sterben
    Romy Becarre glaubt auf Rügen, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch kaum hat sie sich auf ihrer neuen Dienststelle eingerichtet, hat sie ihren ersten Fall. Nach einem anonymen Anruf findet die Polizei auf dem Gelände einer Fischfabrik im Sassnitzer Hafen die Leiche des seit anderthalb Tagen vermissten Kai