Herzüberkopf (German Edition)

eigentümlicher Flugkarte hängen, bog ihre Augenbrauen bedenklich und las mit befremdeter Miene. Dann nahm sie Leas Pass dazu, stand auf und bat um Geduld, während sie den Schalter verließ. Louis und Lea tauschten Blicke miteinander; sie hatten das irgendwie vorausgeahnt und warteten mit gemischten Gefühlen, gefasst darauf, wie es nun weitergehen sollte. Genau in dem Augenblick tauchte Señora Rosaria aus der Menschenmenge auf und bahnte sich den Weg zum Check-in Schalter, wo sie Louis und Lea lächelnd begrüßte. Die Sachbearbeiterin war noch nicht wieder zurück und die Menschen in der Warteschlange wurden ärgerlich über diesen Wartezustand und zusätzlich darüber, dass eine dominante Person, unverschämt und zielbewusst, nach vorne drängelte. Die Sachbearbeiterin kam mit ernster Miene zurück und entdeckte die Esco-Chefin zunächst nicht. Sie wollte gerade mit einer Erklärung beginnen, als sie von Señora Rosaria von der Seite her angesprochen wurde. Jetzt erst, erkannte sie die Esco-Chefin. Die beiden wechselten einige Worte in ihrer Heimatsprache, worauf ein Stempel mit Unterschrift seinen Platz auf Leas speziellem Flugschein fand und Lea der Boarding-Pass ausgehändigt wurde. Die Unterlagen von Louis waren reine Formsache und dabei stellten sie fest, dass sich ihre Sitznummern sogar nebeneinander befanden. Jubel der sich in beiden breit machte, erreichte Sternenhöhe. Es war geschafft!
     
    Señora Rosaria begleitete Lea und Louis bis zur Passkontrolle, verabschiedete sich noch einmal von ihnen und beobachtete den Prüfvorgang, bis sie passieren konnten. Mit einem Winken verschwand der ‚Reise-Engel‘ in der Menschenmenge und Lea und Louis setzten sich in die Wartehalle. Ein unglaubliches Gefühl des Glücks breitete sich in Louis aus – er nahm Lea in seine Arme und küsste sie. Ein tiefer Blick in die Augen sprach ihrerseits die gleichen Worte. Eine halbe Stunde später passierten sie das Terminal und betraten die Maschine. 
     
    Lea saß am Fenster und hielt Louis‘ Hand. Als die Maschine pünktlich zur Startbahn rollte, drückte sie seine Hand noch etwas stärker und flüsterte ihm ins Ohr:
    „Machst du mir zu Hause einen Kurzhaarschnitt?“
    Und dabei lächelte sie überzeugend. 
     
     
     

 
     
    Ein Archäologe aus Freiburg erhält einen mysteriösen Brief, in dem er erfährt, dass er in Afrika eine Tochter hat, welche inzwischen 15 Jahre alt ist. Der Brief ist von Wahida, ihrer Mutter, mit der Maurice vor 16 Jahren tatsächlich eine kurze, aber intensive Affäre in Marrakesch hatte, die mit dem sofortigen Abbruch seines damaligen Auftrages der UNESCO und zudem mit der heimlichen Flucht aus Marokko endete, wobei es für ihn um Leben und Tod ging.
    Jetzt, nach so vielen Jahren, erfährt er zum ersten Mal von Wahida, wie es ihr, einer mauretanisch abstämmigen Marokkanerin, die als Muslimin damals mit einem General des marokkanischen Königshauses verheiratet war, und die durch das Vergehen schwerste Strafe zu erwarten hatte, tatsächlich ergangen ist.
    Als er im selben Brief noch erfährt, dass seine Tochter sich ohne Begleitung auf den Seeweg nach Europa aufgemacht hat, um ihn, als ihren Vater kennen zu lernen, steht für Maurice fest, dass er handeln muss.
     
     
     

     
    - Jim ist glücklich in Budapest - träumt aber von Amerika, um auf den Spuren seines unbekannten Vaters mehr zu erleben.
- Sonja, eine undurchsichtige Schönheit, die Jim findet und ihn für ihre Pläne betört.
- Janka, eine geheimnisvolle Zufallsbekanntschaft, die das Außergewöhnliche sucht und der Untergang in Person ist.
- Bolek, Jims Kater, der aus einer Kneipe stammt und sich von allen kraulen lässt.
- Niklas, Jims einziger Freund, auf den er zählen kann und der auf ihn zählen kann. 
- Dunja, Jims Mutter, die für eine große Überraschung sorgt. 

Eine böse Geschichte über einen guten Menschen!