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Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut

Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut

Titel: Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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dann in die Pantoffeln. Er war in Unruhe. Gaga merkte das und wich nicht von seiner Seite. Selbst die Katerbrüder lagen nicht wie üblich auf dem Sofa. Vielleicht war doch jemand Unbekanntes hier gewesen und sie hatten sich verdrückt. Den einen fand er auf seinem Schreibtischstuhl, der andere lag auf der Fensterbank dahinter.
    „Schade, dass ihr mir nichts sagen könnt. Ihr seid vielleicht die einzigen Zeugen!“
    Ein müdes Augenblinzeln war die Antwort.
    Er nahm sein Telefon und rief bei Moni an.
    „Kahlert.“
    „Hallo Moni, ich bin’s, Wolf.“
    „Wieso rufst du an und kommst nicht rüber?“
    „Nee, ich hab nur meine Jogginghose an und Pantoffeln.“
    Moni lachte.
    „Sag mal, Moni, du hast mir doch erzählt, dass du eine Überraschung für mich hast. Hast du mir ein Kissen aufs Bett gelegt? So mit ‘ner Schleife drum rum?“
    „Hä? Wie kommst du denn darauf? Wieso sollte ich dir was aufs Bett legen? Du, dein Schlafzimmer geht mich nichts an. Meine Überraschung war ein Glas Marmelade. Selbstgekocht. Sie steht in deinem Kühlschrank. Wenn ich dir tatsächlich ein Kissen geschenkt hätte, dann hätte ich dir das aufs Sofa oder die Eckbank gelegt. Niemals in dein Schlafzimmer.“
    „Dachte ich mir“, seufzte Hetzer, den das komische Gefühl des Verfolgtwerdens wieder packte.
    „Kannst du mir jetzt mal sagen, was die Frage soll?“
    „Als ich mich vorhin ins Bett gelegt habe, lag auf meinem Kissen ein kleineres mit einer Schleife drum herum. Und ich frage mich jetzt, wie das dahingekommen sein kann und vor allem, wer es dort hingelegt hat.“
    „Siehst du Wolf, das ist jetzt genau das, wovor ich dich gewarnt habe. Der Mörder ist in dein Leben eingedrungen.“
    „Meinst du etwa tatsächlich, dass dieses Kissen etwas mit meinen Fällen zu tun hat?“
    „Mach mal die Augen auf! Du bist doch bei der Kripo. Bist du bei dir selbst betriebsblind? Nummer eins, die Ratte, Nummer zwei der Topf, dann verschwindet Emil, Nummer drei das Kissen. Immer ein bisschen mehr, immer ein bisschen näher. Aber der Herr Kommissar ist begriffsstutzig.“
    „Hast du mal darüber nachgedacht, was das bedeuten könnte, wenn du recht hättest?“
    „Dass du in Gefahr bist?“
    „Das vielleicht auch, aber es würde auch bedeuten, dass wir es mit einem dritten Mord zu tun hätten. Es ist aber niemand verschwunden, der infrage kommen würde.“
    „Hm, also, ich weiß nicht. Mir gefällt die ganze Sache nicht. Da dringt jemand in dein Haus ein, während du nicht da bist. Hast du da keine Angst? Das nächste Mal kommt er vielleicht, wenn du da bist.“
    „Machst du dir etwa Sorgen um mich? Ich rufe jetzt erst mal meinen Kollegen Peter an. Und die Spusi.“
    „Pass auf dich auf, Hetzer. Ich will keinen neuen Nachbarn!“
    Wolf drückte auf den Knopf und wählte sofort Peters Nummer.
    „Kruse, wer stört?“
    „Hallo, hier ist Wolf, aber das siehst du doch an der Nummer!“
    „Eben“, stöhnte Peter Kruse. „Hast du solche Sehnsucht nach mir? Kannst du mich nicht mal an meinem freien Tag in Ruhe lassen?“
    „Nein, bei mir ist eingebrochen worden. Na ja, wahrscheinlich eher eingestiegen. Es ist nichts kaputt. Es fehlt auch nichts.“
    „Und woher willst du dann wissen, dass jemand da war?“
    „Es ist etwas zu viel da!“
    „Nicht schon wieder so ein Topf oder so…“ Die Lustlosigkeit war ihm anzuhören.
    „Es lag ein Kissen in meinem Bett. Mit Schleife.“
    „Ob nun mit Schleife oder ohne. Kissen gehören nun mal ins Bett.“
    „Aber dieses nicht. Das hat mir jemand dorthin gelegt.“
    Jetzt wurde Peter wach. Er rückte sich auf seinem Sessel zurecht.
    „Moment. Wie soll denn da einer hingekommen sein? Ohne Schlüssel und ohne Einbruchsspuren?“
    „Ich habe da eine Idee! Darum habe ich auch die Spusi angerufen.“
    „Oh, nee, das volle Programm. Ok, Hetzer, du hast gewonnen. Der Tag ist jetzt eh versaut. Er hätte so schön mit einem Stück Torte weitergehen können. Aber die kann ich auch zu Abend essen.“
    Er legte auf, hievte sich aus seinem Sessel.
    Der Ohrensessel von Opa Franz.
    Herrlich alt und durchgesessen. Wie gemacht für ihn zum Reinfletzen und faul sein. Wenn man ihn denn ließ. Ade Sessel, dachte er und nahm im Vorbeigehen seine Lederjacke vom Haken. Ach ja, und die Mütze, es war schon kalt geworden. Kam vor im November.
    Wenn das stimmte, was Hetzer sagte – und er zweifelte eigentlich nicht daran, dann war das bedenklich. Im höchsten Maße bedenklich. Denn das war ein Übergriff auf

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