Hetzer & Kruse 01 - SchattenHaut
Hetzers Person. Zwar mehr indirekt, aber nicht weniger schlimm.
Die Spurensicherung war schon vor ihm da. Klar, Hetzer hatte auch Seppis Privatnummer.
Wolf fing ihn vor der Tür ab.
„Komm, wir gehen rüber zu Moni. Im Haus sind sie beschäftigt. Seppi hat gesagt, wir sollen ihnen aus dem Weg gehen. Gaga ist auch schon drüben.“
„Wie beruhigend.“
„Wieso, die kennt dich doch schon. Oder meinst du Moni? Die beißt auch nicht.“
„Sehr witzig! Jetzt erzähl mal genau.“
„Also, ich war noch mal in Hameln bei Pfarrer Martin. Aber das erzähle ich dir später. In der Zeit war Gaga mit Moni unterwegs. Als ich wieder nach Hause kam, habe ich mich zum Mittagsschlaf ins Bett gelegt. Und da war dann dieses Kissen, auf meinem Kissen unter der Decke.“
„Hattest du etwa dein Bett gemacht? An einem Sonntag?“
„Klar! Frisch gelüftet, aufgeschlagen und später zugedeckt.“
„Hetzer, du bist ein widerlicher Spießer! Ganz ekelhaft. Pfui Spinne.“
„Glaubst du, dass dort kein Kissen gelegen hätte, wenn ich so unordentlich wäre wie du?“
„Keine Ahnung.“
„Dann tut das auch nichts zur Sache.“
„Kannst du keinen Spaß vertragen oder was? Ich heul doch auch nicht gleich, nur weil du behauptet hast, ich sei unordentlich.“
„Heute nicht, Peter, heute nicht.“
„Ok, also von vorn. Ein Kissen auf deinem Kissen. Und du hast sofort gewusst, dass jemand da gewesen war, der nicht hätte da gewesen sein dürfen? Oder hast du dir erst einmal nichts dabei gedacht?“
„Ich habe gedacht, es sei ein Geschenk, und bin schlafen gegangen.“
„Nur, dass ich es richtig verstehe. Du hast dich einfach hingehauen auf das neue Kissen und hast gepennt? Ohne dich zu bedanken? Es gibt also jemanden, der dir Geschenke aufs Bett legt? Ich meine, das hieltest du wenigstens für wahrscheinlich.“
Hetzer brummte der Schädel. Es fiel ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
„Moni war gestern Abend zum Essen da. Na ja, und ich dachte, das wäre ein Dankeschön.“
„Das hört sich nach mehr als essen an, finde ich.“
„Nein, wirklich, wir haben nur gegessen und uns gut unterhalten. Und jetzt lass uns reingehen. Mir frieren schon die Finger ab. Ich glaube, es gibt Nachtfrost.“
„Haben sie auch angesagt.“
Wolf klingelte an Monis Tür.
Gaga bellte und Moni streckte vorsichtig den Kopf durch den Spalt.
„Na, dann mal herein ins Warme!“, begrüßte sie die beiden. „Wir haben uns – glaube ich – nur mal kurz gesehen. Sie müssen Wolfs Kollege sein.“
„Kruse, mein Name, aber Sie können ruhig Peter zu mir sagen.“
„Und ich bin Moni. Tierhüterin und Obdachlosenheim.“ Sie grinste.
„Du kannst hier ruhig offen reden, Peter. Moni weiß im Großen und Ganzen, worum es geht. Aus dem Kreis der Täter habe ich sie ausgeschlossen.“ Er lachte. „Sie hat ein Alibi für den Fraas-Mord.“
„Na super. Also, wo waren wir stehen geblieben?“
„Beim Kissen.“
„Ach? Tatsächlich? Gut. Von dir war es also nicht, Moni? Stimmt das?“
„Genau. Ich käme ehrlich gesagt auch nicht auf die Idee, ihm ein Kissen zu schenken oder ihm überhaupt was aufs Bett zu legen. Er kocht zwar phantastisch, aber…“
Hetzer wollte das Aber nicht abwarten und unterbrach Moni.
„Es lag also da und ich dachte halt, es sei ein Geschenk. Wegen der Schleife und so. Ich hab mich gefreut. Es war so schön weich und gemütlich. Außerdem war ich müde. Auch zu müde zum Denken.“
„Und wie bist du dann darauf gekommen, dass es kein Geschenk sein könnte?“
„Ganz einfach. Ich habe geträumt.“
„Geträumt? Wieder einer von deinen seltsamen Albträumen, von denen du mir schon mal erzählt hattest?“
„Genau, und dieser war auch wirklich schrecklich. Emil wurde bei lebendigem Leib gerupft. Darüber darf ich gar nicht weiter nachdenken.“
„Ich glaube nicht, dass jemand so etwas macht“, versuchte ihn Moni zu beruhigen. „Albträume sind Ängste.“
„Wie dem auch sein. Auf jeden Fall bin ich vor Schreck aufgewacht und habe Moni angerufen, um zu fragen, ob das Kissen von ihr ist. Und da das nicht der Fall war, bleibt nur Möglichkeit Numero zwei, dass jemand in mein Haus eingedrungen ist und es dorthin gelegt hat.“
„Ohne Schlüssel? Ohne Einbruchspuren?“
„Moni hat da eine interessante Idee!“
„Erzähl mal!“
„Hetzer hat dort in der Hauswirtschaftsraumtür nach außen eine Hundeklappe, damit Gaga in den Garten kann, wenn er nicht da ist. Ich habe überlegt, ob jemand
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