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Heute verführe ich den Boss

Heute verführe ich den Boss

Titel: Heute verführe ich den Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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ausdrucken.“
    „Gut“, sagte sie. Doch sie war überrascht.
    Wenn die Angelegenheit bis zum nächsten Tag warten konnte, warum hatte Mitch sich dann die Mühe gemacht, hierher zu kommen?

8. KAPITEL
    Mitch war der Brief an den Senator vollkommen gleichgültig. Er hatte einfach nur einen Vorwand gesucht, Jenny zu besuchen. Obwohl er während der Arbeit nicht den Eindruck gehabt hatte, es gehe ihr schlecht, nagte das schlechte Gewissen an ihm. Er hatte sie mies behandelt und daher das starke Bedürfnis, sich bei ihr zu entschuldigen. Andererseits wollte er nicht zu sehr auf der ganzen Sache herumreiten. Er wünschte sich einfach, dass sie seine Entscheidung, keine Beziehung mit ihr eingehen zu wollen, verstand, ohne ihm die Freundschaft zu kündigen.
    Jetzt saß er neben ihr und starrte auf drei Baupläne. „Zu welcher Seite hin willst du bauen?“, fragte er, damit das Gespräch nicht abbrach.
    „Bist du sicher, dass ich den Brief nicht …“
    „Mach dir keine Gedanken“, winkte er ab. „Erzähl mir lieber von deinem Traumhaus.“
    „Ich habe mich noch nicht entschieden.“ Sie blickte auf die ausgebreiteten Papiere.
    Mitch überflog die drei Entwürfe. Der erste war für einen modernen Bungalow mit viel Glas und Holz, offenen Räumen und hohen Wänden. Das zweite Haus war zwar geschmackvoll, in erster Linie aber praktisch, mit kleinem Balkon und Blick auf den See.
    Beim Betrachten des dritten Entwurfs stutzte er. Das Haus hatte Erker, Bögen und war im altfranzösischen Stil angelegt. Auf dem Foto des Musterhauses waren hohe Decken, Säulen, kleine schmiedeeiserne Balkone und verwinkelte Zimmer. Das Ganze wirkte etwas altmodisch.
    „Hast du diesen Entwurf etwa ausgesucht?“
    „Ja“, antwortete sie.
    Jetzt war Mitchs Neugier geweckt. Dieser Entwurf passte so gar nicht zu Jenny. Jedenfalls nicht zu der Jenny, die er in den letzten zwölf Monaten kennen gelernt hatte.
    „Warum hast du dir ausgerechnet diesen Entwurf ausgesucht?“
    Jenny klang, als müsse sie ihre Entscheidung verteidigen. „Ich wollte mir eben auch etwas vollkommen anderes ansehen.“
    „Ich find’s schön“, sagte er.
    „Letztlich ist es ziemlich unpraktisch.“ Sie zeigte auf das Wohnzimmer, das Esszimmer und die anderen Räume. „Wo soll man denn hier Möbel hinstellen?“
    „Kommt auf den Winkel an. Oder du musst dir passende Möbel anfertigen lassen.“
    „Ach was, ich weiß ja nicht mal mehr genau, warum ich es auf die Liste genommen habe.“ Sie presste die Lippen aufeinander und faltete die Hände im Schoß.
    Behutsam legte er seine darauf. „Ich bin nicht deine Mutter, Jenny.“
    „Was soll das denn heißen?“ Sie entzog ihm die Hände.
    „Das heißt, dass du etwas mögen darfst, weil du es magst. Du musst dich nicht rechtfertigen, und es muss auch nicht immer alles praktisch und nützlich sein.“
    „Ich habe aber nicht vor, ein unpraktisches Haus zu bauen.“
    „Ich würde es sofort tun“, erklärte Mitch ehrlich. Hauptsache, das Haus gefiel ihm. Und bäte Jenny ihn darum, er würde im Handumdrehen mit den Bauarbeiten beginnen.
    Er schüttelte den Kopf, um diesen lächerlichen Gedanken zu verscheuchen. Denn schließlich hatte Jennys Geschmack keinen Einfluss auf ihn.
    „Außerdem kann ich mir maßangefertigte Möbel nicht leisten.“
    „Aber die Versicherung zahlt doch.“
    Scharf blickte sie ihn an. „Du weißt doch, was ich meine.“
    „Und wenn du nicht aufs Geld achten müsstest?“
    „Muss ich aber.“
    Eine Zeit lang schwieg sie beharrlich.
    Doch er hatte Zeit.
    „Na schön“, gab sie schließlich nach und zeigte auf das Haus im französischen Stil. „Hätte ich das Geld, würde ich eine große Terrasse mit Seeblick und ein kleines Türmchen an der Frontseite anbauen lassen.“ Sie fuhr mit dem Finger über das Papier. „Genau hier. Mit einem runden Zimmer im obersten Stockwerk und einer runden Fensterfront. Ich würde viele weiche Kissen und Spitzengardinen mit Blumenmotiven kaufen.“
    Er betrachtete ihre rosigen Wangen, die vollen Lippen, ihre grünen Augen und die langen dunklen Wimpern. „‚Weich‘ klingt gut.“
    „Das ist doch lächerlich.“ Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder zurück.
    Er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr lassen. Und wie schon so oft musste er gegen das sündige Verlangen ankämpfen, sie in seine Arme zu schließen. Doch dieses Mal wurde es durch eine angenehme Wärme, die er für sie empfand, gemildert. Seine Stimme klang rau. „Es ist nicht

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