Hexen-Horror
mich zur Seite, um wieder auf die Beine zu kommen.
Sie war schneller.
Sie kniete bereits.
Und dann sah ich das Messer mit der langen Klinge in ihrer Hand...
Auch Suko und Perger rannten, als gelte es, ihr Leben zu verteidigen. Aber sie waren hinter dem Geisterjäger zurückgeblieben, wobei Suko den Kollegen aus Bayern passierte und zu John Sinclair hin noch etwas aufholte, ihn aber nicht erreichte, denn er jagte wie ein schweres Geschoss in den Scheiterhaufen hinein.
Was dann geschah, ging im Zucken der Flammen und im wilden Funkenregen unter. Er wusste aber, dass sie es hier nicht mit nur einer Gegnerin zu tun hatten. Es waren ihnen noch Zeit geblieben, sie zu zählen, es waren insgesamt sieben.
»Hol dir den Jungen!«, brüllte Suko seinem Kollegen zu, bevor er den Brandherd an der rechten Seite umrundete.
Sein Ziel waren die Frauen. Zum Glück hatten sie sich noch nicht gefangen. Sie waren einfach zu überrascht, aber sie fingen sich sehr schnell, zu schnell für Suko’s Geschmack.
Es waren die vier mit den Fackeln, die es auf ihn abgesehen hatten. Um John kümmerte sich eine andere Frau, Suko sah auch die Klinge eines Messers blinken, nur war ihm die Hose näher als der Rock, denn er wurde von den vier Fackelträgerinnen attackiert.
Er hörte auch Perger schreien. Dann fielen zwei, drei Schüsse. Wieder hörte er Schreie, und im nächsten Augenblick griffen ihn seine Gegnerinnen an.
Suko war das, was man einen perfekten Kämpfer nennt. Er kannte sich in fast allen Kampfsportarten aus, und das bewies er in diesen Momenten. Die Fackeln rasten von verschiedenen Seiten auf ihn nieder. Suko stand wie in einem Zentrum und bewegte sich dabei perfekt. Er hatte ein Bein in die Höhe gerissen, mit dem linken bewahrte er seine Standfestigkeit und drehte sich im Kreis.
Er traf die Arme der Weiber. Die Fackeln gerieten in zuckende Bewegungen. Sie tanzten plötzlich durch die Luft, weil sie nicht mehr festgehalten werden konnten.
Drei hatte er auf einmal erwischt.
Die vierte Hexe wollte ihm die Fackel über den Kopf schlagen. Sie hatte den Griff mit beiden Händen umfasst und holte weit aus.
Der schnelle Tritt in den Leib schleuderte die Hexe zurück. Sie gurgelte irgendetwas, landete auf dem Rücken und hatte die Fackel nicht losgelassen. Es war ihr Pech, denn plötzlich setzte das Feuer ihren Kuttenstoff in Brand.
Sie schrie, aber der andere Schrei, der Suko’s Ohren erreichte, war viel lauter.
Er fuhr auf der Stelle nach links herum, und seine Augen weiteten sich, als er sah, was passierte...
***
Die verdammte Messerklinge wäre durch meinen Körper gefahren wie durch Butter und hätte mich an den Boden genagelt. Wenn sie getroffen hätte. Aber genau das war nicht der Fall.
Bevor die Klinge nach unten rasen konnte, hatte ich meinen rechten Arm nach oben gestoßen und das Gelenk umklammert. Ich befand mich in einer perfekten Haltung und musste mich zur Seite werfen, um auch die Alte in Bewegung zu bekommen.
Es war schwer. Ihr Körper brachte einiges an Gewicht mit. Außerdem hatte der Hass sie stark gemacht. Sie drückte sich selbst weiter nach unten, und ich geriet in Schwierigkeiten, denn auch das verdammte Messer sank mir jetzt entgegen. Immer mehr geriet ich in eine Rückenlage, und ich hörte ihr Keuchen. Speichel tropfte aus dem Mund, erwischte auch mich wie Höllenschleim, und der Brandherd in der Nähe schickte sein Wechselspiel aus Licht und Schatten über uns.
Mit den Händen bekam ich sie nicht weg. Deshalb musste ich meine Füße zu Hilfe nehmen. Ich ließ mich freiwillig weiter zurückfallen, und bevor der massige Körper auf mich kippte, hatte ich meine Beine schon angezogen.
Dann rammte ich sie nach vom!
Volltreffer!
Die Füße wühlten sich tief in die Speckmasse hinein. Ich hatte das Gefühl, gegen eine Matratze getreten zu haben, aber die Füße federten nicht zurück, sondern schoben den Körper nach hinten.
Zwar langsam, aber immerhin.
Ich zog die Beine wieder an und trat noch mal zu.
Diesmal traf ich nicht so hart, aber der Schwung reichte aus. Die Hexe verlor das Gleichgewicht. Später erfuhr ich, dass sie Barbara geheißen hatte und so wahnsinnig wild auf das Feuer gewesen war.
Das bekam sie nun!
Es sah aus, als würde sie von den Flammen angezogen werden. Die brannten ja noch innerhalb eines heißen Glutbergs, auch wenn die Form des Scheiterhaufens zerstört worden war.
Sie erhielten neue Nahrung. Barbara fiel rücklings in die Flammen, und dann hörte ich sie gellend
Weitere Kostenlose Bücher