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Hexen: Vier historische Romane (German Edition)

Hexen: Vier historische Romane (German Edition)

Titel: Hexen: Vier historische Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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zusammengestaucht hatte.
Dennoch ließen die Soldaten ihren schikanösen Offizier noch zappeln, sie gaben vor, seinetwegen in der Adventzeit nach und nach alle für immer nach Hause zu reisen. In Wahrheit hatten die meisten gerade beschlossen, doch noch Winter und Frühjahr in Frowang zu verbringen. Vierundvierzig bereiteten sich allerdings tatsächlich auf ihre Heimreise vor, da half auch die beste Bezahlung nichts, ihre Frauen und Kinder wollten sie wieder bei sich haben. Und als anderntags vor Childbrechts erstarrtem Blick diese vierundvierzig Männer ihren Heimweg antraten, musste er glauben, die übrigen werden ihnen bald folgen.
In seiner Angst behandelte Childbrecht die Soldaten darauf immer zuvorkommender, selbst noch, als sie ihm zur Weihezeit in Aussicht stellten, unter dieser Vorraussetzung womöglich doch noch einige Monde in Frowang zu verbringen.
Zum Spionieren ließ der verärgerte Richard dem Junker nun kaum noch Zeit, indem er ihn mit etlichen zusätzlichen Offiziersaufträgen überhäufte. Darüber verzweifelte Childbrecht zwar, doch er musste sich fügen.
    U nterdessen hatte Hermod dem jetzt noch zugänglicher gewordenem Richard nahegelegt, doch die Naturfeste wieder zu gestatten, um endlich Alben nach Frowang zurückzulocken. Richard hatte ohne Zögern zugestimmt, wonach sie beschlossen hatten, zum neuen Jahresbeginn den Festreigen zu eröffnen.
Natürlich durften die Franken nicht erfahren, dass hier wieder die verbotenen Naturfeste veranstaltet werden sollen, weshalb Richard bei ihnen nur von netten Parkfeiern sprach, die er demnächst arrangieren lasse. Und Childbrecht erklärte er, um die Soldaten hier halten zu können, müsse man ihnen Abwechslung bieten, wozu ihm die Idee mit diesen Parkfeiern gekommen sei. Nur dürften sie diese Veranstaltungen keinesfalls mit Naturfesten verwechseln, wofür er, Childbrecht, ab sofort zu sorgen habe. Oui, versprach Childbrecht ihm darauf eilfertig, oui, da könne er sisch janz auf ihn verlassen.
Zur gleichen Zeit bereitete Hermod die Frowanger bei seinen Tempelansprachen in Druidenart auf das Neujahrsfest vor. Er verdeutlichte ihnen, dass es unerlässlich sei, die Feindschaft wie auch das Misstrauen zwischen ihnen und den Besatzern abzubauen, denn wo solch massive Zwietracht herrsche wie hier, könnten sich keine Alben halten, geschweige denn angelockt werden, da nütze auch das größtangelegte Naturfest nichts. Deshalb lege er ihnen nahe, den Franken zum Jahresbeginn ihre Freundschaftshände zu reichen, gleichzeitig auf den Wiesen Versöhnung mit ihnen zu feiern. Könne man ein neues Jahr denn glückverheißender beginnen?
Diese Ansprachen gingen den Frowangern nahe, zumal sie erkannten, welche Wahrheit darin lag. Aber ihr Misstrauen gegen die Besatzer abbauen? Sie versuchten es, waren wirklich guten Willens, doch sie taten sich reichlich schwer damit.
Indes, Druidenworte verfehlten selten ihre Wirkung. Und als Ende des Hornungs die Franken dann auf Richards Anweisung den Frowangern so bereitwillig beim Ausschmücken der Festwiesen halfen, keimten bereits sachte Freundschaftsgefühle in ihnen auf.
    H ermod hatte den Frowangern die Stunde des Jahresbeginns diesmal nicht bekannt gegeben. So lagen sie noch fest schlafend auf ihren Matratzen, als am letzten Hornungtag in der fünften Stunde nach Mitternacht die Sonne in den Lenzing, in das Sternbild Widder, glitt. Das neue Jahr, das Frühjahr hielt Einzug.
Verteilt im Park und auf der Insel hießen es Hermod und seine Priesterschar, zu der auch Waldur und Segimund zählten, in Selbstversenkung willkommen. Mit einem Mal fühlten sie sich von dem Sphärenatem des duftigen, melodienbeschwingten Lenz umhaucht, als hielt er hier eine Begrüßungsrast. Eine kurze zwar nur, doch dafür hinterließ er ihnen das erbetene Gastgeschenk - eine Wolke lichtvioletter Ätherschwaden. Die umschwebten die Meditierenden zunächst in weichen Bögen, um sich sodann über alle Grünanlagen zu verteilen, bis sie schließlich als sanfte Decke auf dem Erdboden ruhten. Es war, als erleuchte Luna die stille Nacht.
Noch eine Weile, und die Priester richteten ihre Feinsinne unter die Erde, wodurch der Äther in den Boden sank, leicht und leise, tiefer und tiefer, bis hinab zu den untersten Baumwurzeln. Dort hielten ihn die Meditierenden dann fest, mit der Bitte, sich dieses Stück Erde mit reichlich einzuladenden Alben als Heimstätte herzurichten. Darauf begann der Boden allüberall zu vibrieren, der Äther durchpulste ihn mit neuem

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