HexenLust 1
es jetzt noch zwischen meinen Beinen feucht glühte. Ich wollte dieses Gefühl wiederhaben, dieses Ausgeliefertsein, diese pochende Gewissheit, machtlos zu sein. Etwas, das ich mir nie selbst eingestehen wollte, hatte er entdeckt und aufgerissen. Doch da war dieser andere Gedanke. Ich blickte zu Boden, versuchte, meine Atmung zu beruhigen.
Um ein Haar hätte ich meinen freien Willen an ihn verloren und wäre für immer seine Sklavin geworden. Den Gedanken drängte ich mit aller Macht beiseite, genau wie die Lust, die immer noch meinen Körper befeuerte. Ich hatte ihn so sehr gewollt, dass ich beinahe vergessen hatte, wie gefährlich dieser Dämon war. Für diese Erkenntnis hatte ich einen bittersüßen Preis bezahlt.
Ich brauchte ein paar Minuten, um auf die Beine zu kommen. Mein Verstand arbeitete wieder, doch bevor ich mein Handy ergreifen konnte, zog es mich magisch zu der Schublade meines Nachttischs. Im Schein der Sonnenstrahlen glitzerte Maddox Amulett wie tausend Diamanten. Ich fuhr über das Glas, das aussah wie eine Träne. Sofort brannte das Höllenfeuer im Inneren der kleinen Kugel. Das Zittern meiner Finger hatte aufgehört, als ich es mir um den Hals legte und ich mir schwor, dass ich es nie mehr ablegen würde.
Des Zirkels Maskerade
Ich wusste, dass es so kommen würde. Die Reaper verstanden keinen Spaß bei solchen Dingen und schossen schon, bevor sie Fragen stellten. Also entschied ich mich erst mal für eine ausgiebige Dusche, bevor ich Bericht erstattete und sie meine Wohnung auseinandernehmen konnten.
Gerade als ich meine Haare zusammenband, hörte ich das Dröhnen der Motoren. Natürlich dauerte es keine zwölf Minuten, bis zwei Einsatzwagen um die Ecke schossen und mit quietschenden Reifen vor dem Gebäude hielten. Im Laufschritt stapften ein Dutzend grobschlächtige Männer und sechs Hexen in den Hauseingang. Was die Nachbarn wohl jetzt denken würden?
In weiser Voraussicht hatte ich meine Wohnungstür geöffnet und lehnte gelangweilt am Rahmen. Myrs war der Erste, der mit gezogenem Gewehr durch die Tür hastete, dann sah ich Maddox, gefolgt von einem bulligen Typen. Mit sorgenvoller Miene schloss Maddox mich in die Arme, drückte mich an sich.
»Bist du in Ordnung?«, wollte er wissen. »Ist dir auch nichts passiert?«
Ich lächelte etwas zu lässig, zog ihn an seiner Uniform zu mir herunter und küsste ihn, als wäre ich so imstande, all seine Zweifel über mein Befinden fortzuwischen.
»Alles okay«, flüsterte ich in sein Ohr. Dabei lächelte ich tapfer, noch immer lastete diese aufgerissene Wunde auf mir und meine Beine zitterten gefährlich.
Ein wenig Zerstreuung brachte mir die Beobachtung der Reaper, als sie mit militärischer Akkuratesse alle Räume durchsuchten und schließlich meldeten, dass der Sektor frei sei.
Mehrmals musste ich Myrs die Geschehnisse des Tages erzählen, dabei wich Maddox nicht von meiner Seite und streichelte meine Hand, was der Chef der Reaper mit einem abfälligen Grunzen quittierte. Seine Haltung amüsierte mich. Was bildete er sich eigentlich ein, hatte er doch ein Verhältnis mit de la Crox laufen. Ich behielt den Gedanken für mich und versuchte, alles so genau wie möglich wiederzugeben. Dabei ließ ich natürlich etliche meiner intimsten Empfindungen außen vor.
»Hm, typische Vorgehensweise bei Hexen«, murmelte er in sich hinein, kratzte sich gedankenverloren am unrasierten Kinn. »Während des Geschlechtsverkehrs und des Schlafs ist die geistige Verteidigung am geringsten.«
Geschlechtsverkehr ... Was für ein verstaubtes Wort für die exzessive Explosion, die man dabei empfinden kann. Leider waren Maddox gutgemeinte Streicheleinheiten nur weiteres Öl, das er ins Feuer goss, wollte meine kürzlich erfahrene Lust doch endlich gestillt werden. Ein weiterer Reaper schickte den Bericht bereits Online an die Zentrale. Dann war ich entlassen. Meine Wohnung sah aus, als wäre eine Horde wilder Erddämonen durch sie gefegt. Schließlich lichtete sich die Armee, die meine Sachen durchsucht hatte, und nur noch Maddox stand bei mir.
»Soll ich dich zum Zirkel bringen? Madame de la Crox möchte dich sprechen.«
Ich schüttelte mit dem Kopf, stemmte dabei die Hände in die Hüften. »Reicht ihr mein Bericht noch nicht?«
Der Reaper zwinkerte mir zu. »Vielleicht ist sie der Ansicht, dass du Myrs nicht alles sagen wolltest.« Mit dieser Aussage lag er richtiger, als es den Anschein hatte. »Du bist aufgewühlt, deine Emotionen schreien einen
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