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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wurde zu einem grauenerregenden Chor.
    "Vater!", rief John Wu. "Was hat das alles zu bedeuten?"
    Das Gesicht des Reeders blieb völlig bewegungslos.
    Er machte einen Schritt nach vorn und wirkte dabei wie ein Automat.
    Die Drachengeister rissen ihre spitzzahnigen Mäuler auf. Die Flammenzungen schossen hervor.
    Aber die Bewegung dieser kleinen Bestien wirkten seltsam kontrolliert. Als ob jemand sie bremste und an unsichtbare Ketten hielt.
    Mein Herz hämmerte wie wild.
    Ich spürte, das etwas geschehen würde. Etwas Furchtbares. Ich fühlte die Anwesenheit dieser unheimlichen Kraft!
    Dann sah ich aus den Augenwinkeln heraus, wie sich eine bläulich leuchtende Aura um die Wachsfiguren bildete, die meinen erfundenen Großvater darstellte.
    Steve legte den Arm um mich, und wir wichen einen Schritt seitwärts, bis George Wu die Waffe auf meinen Kopf richtete.
    "Keine Bewegung!", sagte er wieder völlig emotionslos.
    Die blaue Aura löste sich von der Wachsfigur, und es bildete sich eine transparente Gestalt, die nach und nach immer mehr an Substanz gewann.
    Ich schluckte, begann am ganzen Körper zu zittern, als ich die stahlblauen Augen und den höhnisch verzogenen Mund sah.
    "Lady Jennifer Blanchard!", entfuhr es mir.
    Ein schauerliches Lachen erfüllte das Kellergewölbe, aber der dünnlippige Mund der jungen Frau bewegte sich dabei nicht.
    "Schön, dass Sie sich noch an mich erinnern, Miss Vanhelsing", sagte sie böse. Die Erscheinung wandte leicht den Kopf, und der kalte Blick ihrer Augen richtete sich nun auf Steve. "Über Ihre Anwesenheit freue ich mich ebenfalls sehr, Mr. Davis."
    Ihr Tonfall war ätzend.
    In ihren Augen blitzte es.
    Sie sah zu den zischenden grünen Drachengeistern hinüber, die jetzt Ähnlichkeit mit kleinen gierigen Kampfhunden hatten, die es kaum erwarten konnten, dass man sie von der Kette ließ. Ungeduldig scharrten diese leuchtenden Bestien mit ihren krallenbewehrten Pranken über den Boden. Manche von ihnen wechselten in rascher Folge ihre Körperform.
    "Ganz ruhig, meine treuen Diener", flüsterte die geisterhafte Lady Blanchard ihnen zu.
    "Ganz ruhig. Ihr werdet euer Vergnügen noch bekommen."
    Das irre Kichern, das dann folgte, ließ uns alle erschauern.
    "Meine Rache wird süß sein", fuhr der Geist der Lady Jennifer Blanchard fort. "Ich werde endlich Frieden finden, sobald ich Genugtuung bekommen habe."
    Sie sah mich an. Der Blick ihrer kalten Augen drang mir schier bis auf den Grund der Seele. Ich hatte ein Gefühl, als ob sich mir eine eiskalte Hand auf die Schulter legte.
    "Wussten Sie, dass ich Sie und Ihren geliebten Steve längst hätte töten können?"
    "Warum haben Sie es nicht getan?", fragte ich tonlos.
    Ein Kichern war die Antwort.
    Dann umrundete sie die Wachsfigur und nährte sich mir bis auf wenige Schritte. Ihre Augen wurden schmal. Ihr Gesicht war eine Maske zynischen Triumphs.
    "So leicht sollten Sie beide nicht davonkommen. Sie sollten leiden und an den Rand des Wahnsinns geraten. Sie sollten den Abgrund zur namenlosen Finsternis sehen und verzweifeln. Und das werdet ihr auch noch!" Ihr Lachen konnte einem das Blut in den Adern gefrieren lassen.
    Sie wurde von einem unendlichen Hass beherrscht. Hass auf ihr Schicksal, für das sie Steve und mich verantwortlich machte.
    Sie deutete auf die Wachsfigur.
    "Wisst ihr, wie es ist, in einem toten Stück Materie gefangen zu sein? Die Zeit kriecht dahin, und es scheint kein Entrinnen zu geben. Es ist grausamer als der Tod. Wer würde nicht wahnsinnig dabei werden? Der Hass war es, der mich schließlich die nötige Kraft gab, meine mentalen Energien so weit zu sammeln und zu bündeln, dass ich diesem Gefängnis zumindest zeitweilig entkommen konnte."
    Ihr Blick fixierte mich.
    Ich spürte den Druck hinter den Schläfen.
    Ihre Kraft...
    "Meine mentalen Energien sind noch stärker geworden, Patricia Vanhelsing. Und Sie sind die einzige, die das empfinden kann. Ich spreche die Wahrheit, nicht wahr?"
    Ich fühlte Schwindel und presste die Hände gegen die Schläfen. Steve hielt mich.
    "Was haben Sie vor, Jennifer Blanchard?", rief Steve.
    "Mr. George Wu, der mir – wie Sie zweifellos bemerkt haben werden – völlig ergeben ist, wird mit der Durchführung eines Rituals beginnen, das Ihrer beider Seelen in jene Wachsfigur transferieren werden, die all die Monate mein Gefängnis war. Sie erkennen doch sicher die Zeichen auf dem Boden?" Sie lachte. "Natürlich erinnern Sie sich."
    "Und dann?", fragte Steve.
    "Dann ist das magische

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