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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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darbringen.
    Ein Opfer war bereits vollbracht, und er hatte noch drei weitere vor sich, bevor er sie nehmen konnte, diejenige, die ihm mehr Kraft verleihen würde als alle anderen fünften Opfer zusammen. Allein der Gedanke, sie zu nehmen, sie zu verzehren, erregte ihn unerträglich.
    Während die betäubte Cindy Todd auf der Liege im Keller lag, machte er den Reißverschluss seiner Hose auf, nahm seinen Penis heraus und masturbierte. Kurz darauf spritzte er sein Sperma über ihren nackten Bauch.

4
    Big Jim Upton schenkte sich einen Brandy ein und bemühte sich, den Klang der dröhnenden Stimme seiner Frau auszublenden. Dabei liebte er Reba durchaus. Wirklich. Sie war eine gute Frau, aber keine liebenswerte. Er hatte sie vor über fünfundfünfzig Jahren während der Krise geheiratet, als die Liebe seines Lebens einen anderen Mann heiratete. Er hatte nie bereut, sie zur Frau genommen zu haben – zumindest nicht bis vor Kurzem. Reba hatte ihm einen Sohn und eine Tochter geschenkt. Jahrelang hatten sie sich an die Hoffnung geklammert, ihr einziges Enkelkind würde schließlich zu einem anständigen, verantwortungsbewussten Menschen heranreifen. Jamie war jetzt dreißig, und es war höchste Zeit für ihn, sich niederzulassen, doch Jim sah keinen Hinweis darauf, dass es in nächster Zeit passieren würde.
    »Wo um alles in der Welt steckt er bloß?«, jammerte Reba, während sie im Wohnzimmer auf und ab ging. »Wie konnte er nur seine Begrüßungsparty so mir nichts dir nichts verlassen?«
    Jim warf einen Blick auf Jamies neueste Verlobte. Laura Willis saß auf dem Sofa, hatte den Blick gesenkt und die Hände im Schoß gefaltet. Das Mädchen war eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zu einigen anderen Frauen, die der Junge mit nach Hause gebracht hatte – zwei weitere Verlobte in den vergangenen acht Jahren. Jamie würde dieses Mädchen ebenso wenig heiraten wie ihre Vorgängerinnen, doch das war ihr wahrscheinlich nicht klar – noch nicht. Aber sie würde es merken. Womöglich heute Abend. Jim konnte sich ziemlich gut vorstellen, wohin Jamie verschwunden war. Sobald er wieder in Cherokee County war, würde ihn nicht einmal ein Schneesturm von Jazzy Talbot fernhalten.
    »Meint ihr, er hat Probleme mit dem Wagen gehabt und ist deswegen nicht zurückgekehrt?« Laura hob den Kopf, vermied jedoch den Augenkontakt mit Jim oder Reba.
    »Er hätte anrufen können«, sagte Reba. »Das Telefon funktioniert noch. Ich habe es vor wenigen Minuten selbst ausprobiert.«
    »Wozu sollen wir noch länger aufbleiben?«, fragte Jim. »Jamie kommt nach Hause, wann er will. Der Junge hat nicht einen verantwortungsvollen, verlässlichen Knochen im Leib.«
    »Jim, also wirklich!« Rebas Stimme klang schrill. »Was soll denn die liebe Laura denken, wenn sie dich so über deinen eigenen Enkel reden hört?«
    Die liebe Laura? Jim lachte in sich hinein, während seine Lippen zuckten, darum bemüht, nicht zu lächeln. Sobald Reba herausgefunden hatte, dass Lauras Eltern zum Kreis der Pferdezüchter gehörten, der Familie Willis aus Lexington, Kentucky, hatte sie das Mädchen in ihr Herz geschlossen. Mehr als alles auf der Welt wünschte sich Reba, dass Jamie eine gute Ehe einging; was in Rebas Augen bedeutete, dass er das richtige Mädchen aus einer anständigen Familie heiratete. Auf jeden Fall hatte sie dafür gesorgt, dass ihr Sohn, Jim jr., und ihre Tochter Melanie in die richtigen Hände kamen.
    Er nahm an, dass Jim jr. und seine Frau einigermaßen glücklich gewesen waren, besonders nach Jamies Geburt, aber Melanie war mit ihrem Senatorsgatten, dem Sohn einer Frau aus Rebas Studentinnenvereinigung am College, unglücklich gewesen. Arme kleine Melanie. Das goldige Kind. Die liebevollste Tochter. An ihrem vierten Hochzeitstag hatte sie ihren Mann verlassen. Erst zwölf Jahre später hatte man wieder etwas von ihr gehört. Die Polizei in Memphis hatte angerufen, um die Uptons darüber in Kenntnis zu setzen, dass ihre Tochter tot sei. Eine Überdosis Heroin.
    »Ich werde Sheriff Butler anrufen.« Reba ging aus dem Wohnzimmer.
    »Warte«, rief Jim ihr nach. »Wir wissen doch beide, wo der Junge steckt. Jacob Butler zu dieser Nachtzeit zu belästigen, hat keinen Sinn. Es ist fast ein Uhr. Im Übrigen herrscht auf den Straßen inzwischen wahrscheinlich ein heiliges Chaos, daher würde Jamie nicht mal versuchen, heute Abend nach Hause zu kommen.«
    »Du weißt, wo er ist?« Lauras funkelnde blaue Augen wagten eine frontale Begegnung mit

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