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Hexenopfer

Titel: Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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schon, Jazzy, Kleines, du weißt, dass du es auch willst.«
    Als er diesmal nach ihr griff, manövrierte er sie aus, und sie konnte seinen Pranken nicht ausweichen. Er packte sie und zog sie an sich. Sein Atem roch nach Alkohol. Jamie war immer sehr hinterhältig und charmant, wenn er getrunken hatte.
    »Finger weg«, forderte sie. »Lass mich in Ruhe.«
    »Keine Chance, Herzchen. Ich bleibe genau hier und halte dich fest, bis du zur Vernunft kommst.«
    »Wenn du mich nicht loslässt …«
    »Was machst du dann?«
    Jamie versuchte sie zu küssen. Sie wehrte sich. Warum war Bert ausgerechnet heute Abend nicht gekommen? Wenn sie jemals jemanden gebraucht hatte, der Jamie vor die Tür von Jazzy’s Joint setzte, dann heute Abend.
    Plötzlich krallte sich eine große Hand in Jamies Schulter und riss ihn von Jazzy weg. Sie verlor beinahe das Gleichgewicht, als Jamie sie so unterwartet freigab. Nachdem sie tief Luft geholt und sich abgestützt hatte, sah sie zu, wie Jamie von Caleb McCord unsanft behandelt wurde. Er hatte eine Hand an Jamies Schulter, und mit der anderen packte er ihn im Nacken. Jamie wand sich knurrend. Caleb ließ nicht locker.
    »Was zum Teufel?« Jamie versuchte freizukommen, aber vergeblich. »Wenn Sie wissen, was gut für Sie ist, lassen Sie mich auf der Stelle los.«
    »Und wenn Sie wissen, was gut für Sie ist, tun Sie genau das, worum die Lady Sie gebeten hat, und gehen.«
    Caleb machte sich mit Jamie auf den Weg zur Tür. Jamie ließ die Füße über den Holzboden schleifen, um seinen Abgang zu verzögern.
    »Wissen Sie, wer ich bin?«, fragte Jamie, seine Stimme von Wut und Angst durchsetzt.
    Jazzy war nicht sicher, ob sie jemals Angst in Jamies Stimme vernommen hatte.
    »Ist mir scheißegal, wer Sie sind«, sagte Caleb. »Sie marschieren jetzt hier raus und kommen nicht wieder. Wenn ich mitkriege, dass Sie Jasmine noch mal belästigen, nehme ich es persönlich.«
    Caleb geleitete den widerstrebenden Jamie zur Tür hinaus auf den Bürgersteig bis an seinen Wagen. Wie von einer unsichtbaren Macht angezogen, folgte Jazzy den beiden, genau wie alle Gäste in der Bar. Selbst Lacy kam herüber und stellte sich hinter die anderen in die offene Tür.
    Caleb beugte Jamie über den Kühler seines schicken kleinen Mercedes, der im Halteverbot direkt vor Jazzy’s Joint stand. Caleb beugte sich vor und flüsterte Jamie etwas ins Ohr.
    Jazzy hielt die Luft an.
    Caleb lockerte seinen Griff und trat ein paar Schritte zurück. Jamie richtete sich zu seiner vollen Größe auf, drehte sich um und funkelte Caleb an. Aber er vermied den Blickkontakt mit allen anderen.
    »Wir sehen uns noch«, sagte Jamie.
    »Nur zu«, erwiderte Caleb. »Jederzeit. Wo Sie wollen.«
    Jamie zerrte die Schlüssel aus der Tasche, schloss den Wagen auf, stieg ein und ließ den Motor aufheulen. Als er die Straße hinunterschoss, erhob sich lauter Jubel aus der Gruppe, die hinter Jazzy stand. Sobald Caleb auf sie zukam, zerstreuten sich die anderen und gingen wieder in die Bar.
    Jazzy stand auf dem Bürgersteig, der bitter kalte Winterwind fegte um die Ecken, und sie wartete auf Caleb.
    »Danke«, sagte sie. »Nur wenige aus Cherokee Pointe würden es mit Jamie Upton aufnehmen.«
    Caleb zog die Augenbrauen hoch. »Jamie Upton, wie? Ich vermute, er ist es nicht gewohnt, dass man ihm etwas abschlägt.«
    »Was haben Sie zu ihm gesagt? Als Sie ihn über seinen Wagen beugten, was haben Sie da gesagt?«
    Caleb schob Jazzys Arm unter seinen und führte sie zum Eingang der Bar. »Was ich zu ihm gesagt habe, geht nur ihn und mich etwas an. Im Übrigen ist es nicht für die Ohren einer Lady bestimmt.«
    Jazzy war platt. Niemand hatte sie je eine Lady genannt. Und nur wenige hatten sie je wie eine solche behandelt.
    »Kommen Sie rein, ich gebe Ihnen einen aus«, sagte sie. »Und sagen Sie Jazzy zu mir. Ich glaube, wir werden doch noch Freunde.«

13
    Genny spürte, dass Dallas länger bleiben wollte, auch wenn es ein Bedürfnis wider besseres Wissen war. Er war ein paar Mal aufgestanden, um zu gehen, zögerte aber immer wieder. Natürlich begriff er nicht warum, aber sie. Alles im Leben hatte einen Sinn. Und entgegen aller anderweitigen Beweise wusste sie, dass Ereignisse einen Grund hatten, selbst solche, die unerklärlich schienen. Ein Leben lang hatte sie auf ihn gewartet, vielleicht noch länger. Auf den Mann gewartet, der dazu ausersehen war, ihr Gefährte zu sein. Natürlich hatte sie von Anfang an gewusst, dass Brian MacKinnon nicht der

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