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Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Hexenschuss: Tannenbergs dreizehnter Fall (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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gelbgrüne Packung«, keuchte es in seinem Rücken.
    Michael Schauß reichte der Witwe die Schachtel. Mit zitternder Hand nahm sie die Packung entgegen, drückte zwei Migränetabletten heraus und löste sie in ihrem Glas auf. Seufzend beobachtete sie das aufsprudelnde Wasser.
    »Wenn Sie möchten, fahre ich Sie selbstverständlich zu Ihrer Freundin«, schlug der junge Ermittler vor. »Das mache ich wirklich gerne.«
    »Vielen Dank, aber das ist nicht nötig. Die Tabletten wirken normalerweise sehr schnell. Es ist auch nicht sehr weit zum Haus meiner Freundin. Sie wohnt nur ein paar Straßenecken entfernt.« Die Witwe stützte sich auf dem Tisch ab und stand auf. »Es geht mir schon ein bisschen besser. Ich packe schnell ein paar Sachen zusammen und fahre gleich los.«
    »Soll ich Sie in Ihr Schlafzimmer begleiten und Ihnen beim Packen helfen?«, bot er, ohne nachzudenken, spontan an. »Ich kann natürlich auch eine Kollegin darum bitten«, schob er geschwind nach.
    »Nein, nein, vielen Dank, junger Mann, das schaffe ich schon noch alleine«, wehrte die Witwe ab. Mit routinierten Handgriffen brachte sie ihr Kostüm in Ordnung und verschwand aus der Küche.
    Der Kommissar schaute ihr nach, bis sie aus seinem Sichtfeld verschwunden war, dann ging er ins Wohnzimmer zu seinen Kollegen.
    »Oh je, Wolf, was ist denn mit dir los?«, fragte er betroffen, als er seinen Vorgesetzten mit verkrampftem Gesicht auf der Couch liegen sah.
    »Hexenschuss«, kam es gepresst zurück. »Das sind vielleicht Schmerzen, kann ich dir sagen.«
    »Wirken die Spritzen denn noch nicht?«, fragte Dr. Schönthaler verwundert.
    »Noch nicht so richtig.«
    »Komisch«, meinte der Mediziner. »Ich hab dir eine Dosis verpasst, die normalerweise für einen Brauereigaul ausreicht.« Grinsend rückte er seine Fliege zurecht. »Soll ich dir noch eine zusätzliche Ladung verpassen?«
    »Nee, nee, Rainer, es geht schon.«

2
    Mitten in der Nacht meldeten sich die höllischen Hexenschussschmerzen zurück. Tannenberg schleppte sich ins Badezimmer und warf gleich drei Tabletten auf einmal ein. Als nur wenige Stunden später der Wecker klingelte, fühlte er sich wie gerädert. Die obligaten Körperpflegemaßnahmen reduzierte er in diesem Morgengrauen, das seinen Namen wahrlich verdient hatte, auf eine Katzenwäsche.
    Ebenso das Frühstück. Sehr zum Missfallen seiner besorgten Mutter trank er nur zwei Tassen Kaffee. Die einzigen Worte, die der notorische Morgenmuffel in der Wohnküche seiner Eltern zum Besten gab, richteten sich an seinen Bruder. Wegen seiner Rückenschmerzen sollte ihn Heiner zu seiner Dienststelle am Pfaffplatz fahren, wo im zweiten Obergeschoss die Kaiserslauterer Mordkommission angesiedelt war.
    Nachdem er sich die Treppenstufen hinaufgequält hatte, knurrte er mit verkniffenem Gesicht: »Guten Morgen, Flocke«, in Richtung seiner Sekretärin, die hinter ihrem Schreibtisch saß und ihn versonnen anlächelte.
    »Ihnen auch einen wunderschönen guten Morgen, Chef«, flötete es schmatzend zurück. »Einen doppelten Espresso, wie immer?«
    »Nee, besser einen Kamillentee«, entgegnete Tannenberg. »Ich hab schon meine Kaffeeration intus. Und die bekommt mir gar nicht.« Demonstrativ legte er die Hände auf den Bauch. »Anscheinend vertrage ich diese verdammten Schmerztabletten nicht, die Rainer mir gestern gegeben hat. Mannomann, krampft’s mir den Magen zusammen.«
    Petra Flockerzie seufzte voller Mitgefühl. »Ich hab von Ihrem Malheur gehört, Chef. Es tut mir ja so schrecklich leid für Sie. Ein Hexenschuss ist wirklich eine sehr, sehr unangenehme Sache.«
    »Ja, das stimmt«, stöhnte ihr Chef.
    Der gute Geist des K 1 reckte mahnend den Zeigefinger. »Wenn Sie dieses Teufelszeug schlucken müssen, ist es ganz, ganz wichtig, dass Sie reichlich dazu essen. Am besten viel Joghurt und Quark. Damit schützen Sie die Magenschleimhaut.«
    »Ja, ich weiß, Rainer hat mich auch schon auf die gravierenden Nebenwirkungen hingewiesen. Aber heute Morgen habe ich einfach noch nichts runtergekriegt. Ich weiß ja eigentlich, dass man diese Dinger nicht auf nüchternen Magen einwerfen soll. Aber ich hatte heute Nacht solche fürchterlichen Schmerzen.«
    »Och, Sie armer Kerl.« Man sah Petra Flockerzie an, wie sehr sie mit Tannenberg litt. »Dann wird’s jetzt aber Zeit, Chef, dass Sie für eine anständige Unterlage sorgen«, schlug sie vor. »Soll ich für Sie im Supermarkt etwas Gesundes kaufen? Milchprodukte sind wie gesagt wichtig. Und Bananen sind

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