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Hexenspiel. Psychokrimi: Ein Psychokrimi (German Edition)

Hexenspiel. Psychokrimi: Ein Psychokrimi (German Edition)

Titel: Hexenspiel. Psychokrimi: Ein Psychokrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Koch
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Besonderes ist, nämlich ein Hexenzeichen und dass ich eine echte kleine Hexe bin und dass sie das ganz toll finden weil sie nämlich auch Hexen sind. Dann hat Daniela ihren schwarzen Pulli ein Stück hochgezogen und mir auf ihrem Bauch ihr Hexenzeichen gezeigt. Das ist viel kleiner als meines und nur eintentomiert hat sie
gesagt, aber meines ist echt und deshalb viel besser. Sandra hat gesagt sie will sich auch ein Hexenzeichen eintentomieren lassen, aber auf ihrer Schulter. Und dann haben sie gesagt, dass sie es echt super finden würden wenn ich ihre Freundin wäre aber dass das unser Geheimnis sein muss weil niemand wissen darf dass wir Hexen sind auch nicht meine Mamma und mein Papa. Das war voll gut und seitdem haben wir uns ein paarmal heimlich getroffen und haben Hexenspiele gespielt. Aber jetzt wo ich sie schon so lange nicht mehr gesehen habe bin ich voll traurig, hoffentlich kommen sie bald wieder. Liebes Tagebuch! Meine Oma hat gesagt dass du auch so was wie meine beste Freundin bist der ich alle meine Geheimnisse erzählen kann und die keinem was verrät weil niemand lesen darf was ich in dich hineinschreibe. Ich hoffe das stimmt.

Dienstag

D ie Schachteln mit dem Christbaumschmuck, wo waren die Schachteln mit dem Christbaumschmuck? Irgendwo mussten sie doch sein, auf dem Dachboden vielleicht, oder im Schlafzimmerschrank hinter Ludwigs Anzügen, gut versteckt, damit die Kinder sie nicht finden konnten, die Schachteln mit den Christbaumkugeln und der goldglänzenden Kette, dem Silberlametta und den roten Kerzen aus echtem Bienenwachs, dem Engelshaar und dem prachtvollen Stern für die Spitze des Christbaums. Ja, und auch die Schachtel mit den Krippenfiguren, dem Jesuskind, Maria und Josef, den zwei Hirten, den Schafen, dem Esel und dem Verkündigungsengel, die Ludwig in der Kriegsgefangenschaft selber geschnitzt hatte und die schöner waren als all die Figuren, die man auf dem Christkindlmarkt für teures Geld kaufen konnte. Maria Wagner musste sie jetzt finden, unbedingt musste sie die Schachteln jetzt finden, jetzt sofort, das war wichtig, denn morgen war doch Heiliger Abend. Es war Weihnachten, ganz sicher war Weihnachten, das wusste sie einfach. Und wenn die Sonne noch so heiß vom Himmel brannte und der Garten aussah wie im schönsten Sommer, es war Weihnachten, und nur das Wetter spielte eben wieder einmal verrückt.
    Unterm Bett, die Schachteln waren unterm Bett, wie hatte sie das vergessen können? Und was sollte sie jetzt zuerst tun: Die Krippe aufstellen oder die Christbaumkugeln polieren? Vielleicht doch als erstes die Krippe. Und dann musste sie ja auch noch den Christbaum besorgen. Und, um Gottes Willen, die Weihnachtsgeschenke! Und Geschenkpapier und goldene Schmuckbänder! Und dann die Weihnachtspäckchen machen! Und Kekse backen,Vanillekipferl, Mandelbögen, Kokosbusserl und eine Biskuitroulade! Das war doch alles kaum mehr zu schaffen. Immer blieb alles an ihr hängen. Wenn sie sich nicht darum kümmerte, gäbe es kein Weihnachten, es war jedes Jahr das Gleiche! Aber sie machte es ja gern. Die leuchtenden Augen und die glücklichen Gesichter ihrer Kinder und das zufriedene Lächeln ihres Mannes am Weihnachtsabend waren der schönste Lohn für ihre Mühe.
    Maria Wagner war glücklich. Wenn ich mich beeile, dachte sie, kann nichts schief gehen, und das schönste Fest des Jahres wird so schön wie immer. Ganz in der Früh, wenn die Kinder noch schlafen, wird Ludwig den Christbaum aus dem Keller holen und im Wohnzimmer aufstellen, und dann wird sie die Zimmertür zusperren und die Fensterläden schließen, damit die Kinder nur ja keinen Blick ins Weihnachtszimmer werfen können. Am Nachmittag wird Ludwig heimlich den Baum schmücken und die Geschenke darunter legen, und Julia wird wieder alle zehn Minuten ganz aufgeregt zum Wohnzimmer laufen, ihr Ohr an die Tür pressen und mit angehaltenem Atem lauschen, ob das Christkind schon gekommen ist, und Klaus wird seine kleine Schwester deshalb auslachen und ihr seine Geschichte vom Weihnachtsgeschenkefresser erzählen, der alle ihre Weihnachtspäckchen auffressen wird, wenn sie nicht sofort von der Tür weggeht, aber Julia wird ihrem Bruder kein Wort glauben und ihm sagen, dass das nur ein blödes Märchen ist, das er sich ausgedacht hat, um sie zu ärgern. Und dann werden sie am Küchentisch sitzen und sie wird mit den Kindern Mensch-ärgere-dich-nicht spielen, um sie abzulenken, und auf einmal werden sie ein Glöckchen läuten hören, und Ludwig

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