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164 - Der vielarmige Tod

164 - Der vielarmige Tod

Titel: 164 - Der vielarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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WAS BISHER GESCHAH
    Am 8. Februar 2012 trifft der Komet »Christopher-Floyd« die Erde. Die Folgen sind verheerend. Die Erdachse verschiebt sich und ein Leichentuch aus Staub legt sich für Jahrhunderte um den Planeten. Nach der Eiszeit bevölkern Mutationen die Länder und die Menschheit ist – bis auf die Bunkermenschen – unter dem Einfluss grüner Kristalle aus dem Kometen auf rätselhafte Weise degeneriert. In dieses Szenario verschlägt es den Piloten Matthew Drax, dessen Staffel beim Einschlag durch eine Art Zeitriss ins Jahr 2516 gerät. Nach dem Absturz wird er von Barbaren gerettet, die ihn »Maddrax« nennen.
    Zusammen mit der telepathisch begabten Kriegerin Aruula findet er heraus, dass körperlose Wesen, die Daa'muren, mit dem Kometen – dem ›Wandler‹ – zur Erde gelangten. Sie veränderten die irdische Flora und Fauna, um einen Organismus zu erschaffen, der zu ihren Geistern kompatibel ist: eine Echse mit gestaltwandlerischen Fähigkeiten. Als die Daa'muren damit beginnen, Atomwaffen zu horten, kommt es zum Krieg, den keine Seite für sich entscheiden kann… und der letztlich Matt auf den Mars verschlägt und Aruula über eine dunklere Erde als zuvor ziehen lässt…
     
    Während Matthew Drax auf dem Mars die Auswertung der Relikte vornimmt, die eine alte Rasse vor 3,5 Milliarden Jahren dort hinterlassen hat, wird seine Gefährtin Aruula, die er auf der Erde zurücklassen musste, von der Vision eines brennenden Felsens vom Kratersee aus nach Südosten geleitet.
    Die Technik der Bunkermenschen existiert nicht mehr, seit der halb reaktivierte Wandler, mit dem die Daa'muren einst auf die Erde kamen, im Zentrum des ehemaligen Sees ein permanentes EMP-Signal ausstrahlt, das den ganzen Erdball durchdringt.
    Die Zerstörungen, ausgelöst durch die Explosion von dreihundert Atombomben, machen ein weites Gebiet rund um den Krater unbewohnbar – nur die Außerirdischen leben noch immer dort und schmieden neue Pläne, wie das Ziel, Projekt Daa'mur, trotz der fehlgeschlagenen Wandler-Aktivierung doch noch zu erreichen ist.
    Aber davon ahnt Aruula nichts, als sie unbeirrt, aber nicht ganz Herr ihres freien Willens, ihren Weg geht. Dabei scheint sie die Gefahr geradezu anzuziehen: Erst entkommt sie knapp einem Stamm Menschenfresser, dann gerät sie in die Gewalt eines Mutanten, der sich zum falschen Gott eines ganzes Volkes gemacht hat, das er in Erdspalten gefangen hält. Nach dem Sieg über ihn – und dem Verlust eines Glieds ihres kleinen Fingers – wird sie in Kabuul drogenabhängig gemacht und kann den Teufelskreis nur mitknapper Not und gerade rechtzeitig verlassen, um einen Angriff von Taratzen auf die Stadt zu verhindern.
    In den letzten Wochen hatte Aruula Gelegenheit, sich zu erholen, und als sie nun nach Indien kommt, glaubt sie, das Schlimmste wäre überwunden. Doch weit gefehlt…

Der mit Seilen befestigte Korb hing an einem Gestell aus Leichtmetall, über dem wiederum ein bauchiger roter Ballon schwebte. Hinter dem Aeronauten stand das Feuer und Dampf erzeugende Triebwerk: ein Ofen. Hin und wieder, wenn Pofski an einem von mehreren Seilen zog, öffnete sich der Deckel des Triebwerks; dann blähte eine rotgelbe Feuerlohe den Ballon weiter auf.
    Der Korb schwebte über einem Land, das frühere Generationen Indien genannt hatten. Wie man es heute nannte, wusste Kapitän Pofski nicht. Er würde allerdings nicht mehr lange schweben können: Sein Treibstoff – Fichtenholz – war aufgebraucht. Bald schon würde die ihn tragende Kraft im Ballon erkalten.
    Wo also fand er eine Lichtung?
    Der Russe zog sein Messingfernrohr auseinander und hob es ans rechte Auge.
    Ah! Da drüben, hinter dem namenlosen Fluss, an dessen diesseitigem Ufer sich ein Sextett biberähnlicher Riesenmäuse tummelte… ragte da nicht ein Palisadenzaun auf, hinter dem er Reetdächer sah?
    Ein Fort? Ein Dorf?
    Nein, wohl eher ein Gehöft! Dennoch: Pofskis drahtige Gestalt straffte sich. Er richtete die beiden Propeller aus und drehte an einer Kurbel, die ein Schwungrad antrieb. Die Propeller fingen an zu schnurren und schoben den Ballon auf den neuen Kurs. Mit dieser Eigenentwicklung war Pofski von den Luftströmungen unabhängig – natürlich nur, wenn der Wind nicht zu stark wurde; bei Sturm versagte die Konstruktion.
    Pofski kurbelte sich die Seele aus dem Leib, doch die Strecke war weiter, als das Fernrohr sie hatte erscheinen lassen! Schon merkte er, wie es bergab mit ihm ging. Der Ballon verlor zusehends an

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