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Hexensturm

Hexensturm

Titel: Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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aufgerappelt und schüttelte benommen den Kopf. »Was zur Hölle …«
    Verdammt, warum musste Morio ausgerechnet jetzt ans Bett gefesselt sein?
    Unsere Todesmagie war sehr viel mächtiger als meine Mondmagie, und gemeinsam hätten wir den Dämon vielleicht mit einem Zauber lahmlegen können. Aber es würde noch lange dauern, bis Morio wieder ganz gesund war, und er durfte sich noch mindestens drei oder vier Wochen lang nicht anstrengen. Die hungrigen Geister hatten ihm bei unserem letzten Kampf gefährlich viel Lebensenergie abgesaugt, so dass er vorerst nicht einmal das Bett verlassen konnte.
    »Weicht nicht von der Stelle«, sagte das Geschöpf. »Ich bringe eine Botschaft von Trytian.«
    Trytian? Heilige Scheiße, das war gar kein Dämon – das war ein Daimon! Kein Wunder, dass wir ihn nicht hatten einordnen können. Daimonen und Dämonen waren sich meist nicht grün, und die Daimonen waren alles andere als begeistert darüber, dass Schattenschwinge auf ihr Territorium vorrückte. Sie hatten sich mit einigen unzufriedenen Dämonen zu einer Art Widerstandsbewegung im Untergrund zusammengetan und arbeiteten genauso gegen Schattenschwinge wie wir, sowohl in den Unterirdischen Reichen wie auch hier in der Erdwelt.
    Na ja, sie gingen die Sache nicht genau so an wie wir. Das konnte man wirklich nicht behaupten. Wir bemühten uns, Kollateralschäden zu vermeiden. Denen war so etwas scheißegal.
    »Was will er?« Ich traute Trytian nicht. Er war nicht nur ein Daimon, er hatte außerdem versucht, uns in die Luft zu jagen, als wir gegen die Lamie Stacia gekämpft hatten – eine Dämonengeneralin und Nekromantin, die Schattenschwinge geschickt hatte, um uns zu vernichten. Sie hatte sich gegen ihn gewandt, aber deshalb keineswegs auf unserer Seite gestanden. Trytian hatte sich mit ihr verbündet, jedenfalls so lange, bis wir sie zerquetscht hatten. Jetzt waren er und seine Truppen nicht direkt gut auf uns zu sprechen, aber wir hatten eine Art rudimentären Waffenstillstand erreicht.
    »Du bist die mit dem Namen Camille?«
    Ich nickte.
    »Ich spreche mit dir. Allein.«
    Allein? Nicht in einer Million Jahren würde ich mich allein mit diesem Geschöpf gemütlich zusammensetzen.
    »Also, dazu kann ich nur sagen Nein und Bist du noch ganz bei Trost? Trytian müsste mich wirklich besser kennen. Was auch immer du zu sagen hast, kannst du auch vor den anderen sagen.«
    Ich wich zurück und bedeutete Delilah, mir aus dem Weg zu gehen. Wenn er einen Vampir mit einem einzigen Blick von den Füßen holen konnte, wollte ich lieber nicht sehen, was er bei einer Lebenden anrichten würde.
    »Du wünschst, dass ich offen vor all diesen Leuten spreche? Sollen sie wirklich von Schattensch…«
    »Halt!« Ich wechselte einen Blick mit Menolly, und sie verstand mich.
    Wir durften ihn nicht vor anderen über Schattenschwinge reden lassen. Die Öffentlichkeit wusste nichts davon, dass die Erdwelt kurz vor einem Krieg gegen Dämonen stand. Noch nicht. Und dabei sollte es auch bleiben, wenn wir eine Massenpanik verhindern wollten. Wir scharten allmählich Verbündete um uns, aber noch waren wir bei allen Göttern nicht so weit, gegen eine Armee von Dämonen zu kämpfen.
    »Du denkst doch wohl nicht im Ernst daran, dich allein mit ihm zu unterhalten? Er hat bereits jemanden umgebracht.« Menolly zeigte auf den toten Elf. »Was sollen wir Königin Asteria sagen? Glauben wird sie uns ja, aber meinst du, sie wird sich freuen?«
    »Da hast du recht.« Die Elfenkönigin liebte ihr Volk. Sie war auch zu uns immer fair und gerecht gewesen, wenn auch nicht gerade überschwenglich. »Aber, Menolly, ich muss tun, was er verlangt.« Ich senkte die Stimme, so dass niemand außer den Nächststehenden mich hören konnte. »Möchtest du dir mal das Chaos vorstellen, das ausbrechen würde, wenn die Feenmaiden da drüben an der Wand erfahren, dass sie von einem leibhaftigen Dämon als Geiseln gehalten werden? Ob Dämon, Daimon oder Teufel, ist denen egal, das gibt eine ausgewachsene Panik. Im Moment glauben sie noch, das sei irgendein ÜW, der stinkwütend ist und ausrastet. Und dabei muss es bleiben.«
    Smoky funkelte den Daimon an. »Meine Frau wird sich nicht mit dir allein in einem Raum aufhalten, Bestie. Ich bestehe darauf, dass noch jemand anwesend sein muss, und ich fordere dieses Recht für mich.«
    Der Daimon sah ihn an und schnüffelte. »Drache – Silberdrache. Und weißer. Ein Mischling. Hier scheint es heute Abend nur so von Halbblütlern zu

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