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Hexensturm

Hexensturm

Titel: Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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sich in den Weg gestellt. Er musste ausgeschaltet werden«, erklärte er nonchalant. Du wagst es, einem Daimon in die Quere zu kommen? Schwupps, du bist tot.
    »Ich frage dich noch einmal: Was willst du?«
    »Ich bringe eine Warnung von Trytian.«
    Ich verdrehte die Augen. »Weshalb sollte er uns vor irgendetwas warnen? Er hat versucht, uns umzubringen, bei allen Göttern.« Nicht nur das, Trytian war obendrein rüpelhaft. Extrem rüpelhaft.
    »Ich überbringe nur die Warnung. Ich habe keine Antworten für dich.«
    Hm … Ich überlegte, was dahinterstecken mochte. Trytian würde uns nur aus einem einzigen Grund eine Warnung zukommen lassen: Weil er damit rechnete, irgendwann unsere Hilfe zu brauchen, was bedeutete, dass wir ihm gegenüber etwas in der Hand haben würden. Oder ihm waren plötzlich Flügel gewachsen und er flatterte jetzt als niedliches Engelchen herum. Letzteres bezweifelte ich doch stark.
    »Gut, ich höre. Was ist so wichtig, dass Trytian dich hierherschickt, damit du hier ein Chaos veranstaltest? Und warum dich – warum nicht jemanden, der auf der Straße nicht auffallen würde?«
    Ich lehnte mich an den kleinen Bistrotisch an der Wand. Es war nicht zu übersehen, dass hier jemand wohnte – Erin, die Tochter, die Menolly zur Vampirin gemacht hatte. Sie schlief tagsüber hier unten, in Sicherheit, solange ihr Zimmer im neuen Vampirwohnheim der Anonymen Bluttrinker noch nicht fertig war. Auf dem Bett häuften sich kuschelige Decken, Karten und Bücher lagen auf dem Tisch und daneben eine leere Flasche, die Blut enthalten hatte.
    »Ich war im Augenblick als Einziger verfügbar. Ich spiele nicht gern den Botenjungen, das kannst du mir glauben. Aber Trytian ist mein Anführer, und ich gehorche. Hier.« Er reichte mir einen Brief. »Du wirst verstehen, warum ich deinen Ehemann nicht dabeihaben wollte, wenn du ihn liest.«
    O verdammt. Es hat irgendwie mit Smoky zu tun. Ich konnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass der Daimon sich so vor Trillian fürchten würde, und Morio war zu Hause.
    Vorsichtig nahm ich das Blatt Papier und faltete es auf. Es war säuberlich mit roter Tinte beschrieben – zumindest hoffte ich, dass es Tinte war. Die Handschrift war eng und präzise. Ich begann zu lesen und sackte halb zu Boden, doch der Daimon stieß ein Grunzen aus, und ich richtete mich sofort wieder auf. Ich durfte keine Schwäche zeigen, solange ich mit ihm allein war. Bloß keinen Ärger riskieren.
    Ich blickte zu dem Geschöpf auf. »Bitte warte hier.« Ehe er ein Wort sagen konnte, schlüpfte ich zur Tür hinaus, schlug sie hinter mir zu und schloss ab. Egal, wie lange er daranhämmerte, er würde bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag da drinsitzen, wenn es uns passte.
    »Was ist los? Geht es dir gut?« Smoky beugte sich über mich und suchte nach Anzeichen dafür, dass der Daimon mir ein Haar gekrümmt hatte.
    »Mir geht es gut … körperlich jedenfalls. Er hat mir einen Brief von Trytian gegeben. Wenn das wahr ist, sind wir beide, du und ich, am Arsch. Anders kann man es nicht ausdrücken.«
    »Lies ihn vor.« Shade starrte mich besorgt an.
    Ich räusperte mich und hob das Blatt.
Die Gerüchteküche brodelt, aber ich versichere Dir, dass dies kein Märchen ist. Kürzlich wurde ein weißer Drache im dämonischen Untergrund gesehen, zusammen mit einem Schneemännchen. Er ist hier nicht willkommen, aber niemand wagt es, einen Drachen rauszuwerfen.
Camille, es heißt, er werde bald gegen Dich vorgehen. Er hat durchblicken lassen, dass Du und Dein Mann auf seiner Abschussliste steht. Um ganz offen zu sein: Du und ich sind uns zwar in der Methode nicht einig, aber jeder Verbündete gegen Schattenschwinge ist jetzt kostbar, und irgendwann werde ich vielleicht Eure Hilfe brauchen. Also sei vorsichtig und lass Dich nicht umbringen.
Trytian
    Ich schauderte und stieß den Atem aus, als die Welt sich klaustrophobisch eng um mich zusammenzog. Hyto war hier.
    Hyto hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen, als er von meiner Hochzeit mit Smoky erfahren hatte. Diese Neuigkeit hatte den ohnehin schon gefährlichen Drachen völlig ausrasten lassen, und jetzt führte er einen Rachefeldzug gegen uns.
    Er war ganz in der Nähe und würde offenbar Amok laufen. Dieser Drache, so lüstern und gefährlich wie der übelste Dämon, hatte Smokys Mutter umbringen wollen, weil sie ihn vor die Tür gesetzt hatte. Er hatte entschieden, dass ich schuld war an seinem Rauswurf aus den Drachenreichen, der ihn zum Paria machte. Und jetzt wollte

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