Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
Vom Netzwerk:
zweischneidiges Schwert senkt .«
    »Sie lässt sich nicht von ihren Gefühlen leiten « , wiederholte ich. »Johnny wollte, dass ich lerne, meine Gefühle zu verbergen, damit meine Gegner nicht wissen, was ich denke. Nun, meine Gefühle wird er ganz sicher nicht mehr zu sehen bekommen .« Ich war ruhig gewesen, als ich den letzten Satz gesagt hatte.
    »Die Fähigkeit kann sehr nützlich sein, wenn man einem Feind gegenübersteht. Aber dein Tonfall macht mir Sorgen .«
    »Warum? Ich lasse mich nicht von meinen Gefühlen leiten – das ist es doch, was ich tun soll, oder ?«
    »Falsch! Gefühle sind wichtig. Wenn du niemanden liebst, nichts magst, keine Freude empfindest, nichts hast, für das es sich zu kämpfen lohnt … warum solltest du dann überhaupt kämpfen ?«
    Sprachlos starrte ich ihn an.
    »Du entstammst einer langen Reihe von Hexen, deine Ahnenreihe gibt dir Kraft. Deine Großmutter ist eine Frau mit viel Erfahrung, sie kann dich leiten. Aber es liegt in deiner Hand, die Welt im Gleichgewicht zu halten. Und wenn es dir gelingt, so wirst du Beverly einen besseren Ort hinterlassen .« Seine Stimme wurde weicher. »Aber du darfst nicht nur für andere handeln. Du wirst versagen, wenn du nur altruistisch bist. Hexen, Wære und Vampire sind ein Teil von dir. Du hältst sie alle zusammen! Du hast an der Bindung zu Nana und Beverly festgehalten, du wolltest Menessos’ Bann nicht aufgeben und, egal was noch passieren wird, auch an Johnny bist du nun gebunden. Ob dieser Schmerz nachlässt oder stärker wird, das hängt von deiner inneren Einstellung dazu ab .« Er ließ seine Worte wirken. »Irgendwann wirst du erkennen, dass all das dazu beigetragen hat – und auch weiterhin dazu beitragen wird – , aus dir eine Kriegerin zu machen. Denn eine Kriegerin musst du werden, wenn du die Lustrata sein willst .«
    Amenemhab richtete sich auf und sprach laut: »Nimm die Binde ab, Justitia. Sieh hin. Erkenne dich selbst. Erkenne deine Macht, die Macht, die du genau hier, an diesem Ort, für dich beansprucht hast .« Tränen schimmerten in seinen dunklen Augen. »Damals, als du nicht nur das Gute, sondern auch das Schlechte in dir akzeptiert hast, als du die Verbrennungen deines anderen Ichs in dich aufgenommen hast. Hast du es denn immer noch nicht verstanden? In dieser Nacht hast du die Fesseln des Vampirs zerrissen! Du hast dich befreit und deinen einstigen Meister zu deinem Sklaven gemacht! Er ist nun an dich gebunden, denn du bist die Lustrata. Du dienst niemandem .«
    Mit offenem Mund starrte ich ihn an. In Sekundenschnelle liefen die Bilder vor meinem geistigen Auge ab: wie Menessos Schmerzen gelitten hatte; wie er gegangen war, als ich es ihm befohlen hatte; die Geschenke, die er mir gemacht hatte; wie er mich während der Prüfung beschützt hatte. Vielleicht war die Szene mit Xerxadreas Rabe ein Zeichen gewesen, dass er auch ihr diente? Aber meine schärferen Sinne, meine intensiveren Gefühle … Das Stigma hatte sich anscheinend verkehrt, und nun hielt ich die Zügel in der Hand. Ich war nicht mehr diejenige, die das Joch trug. Ich hatte mich erhoben und erklärt, dass ich niemandem dienen würde. Ich hatte im Universum einen Platz für mich beansprucht, der mit Macht einherging – mit allen Folgen, allen Vorteilen und allen Verpflichtungen, die damit verbunden waren.
    Oh. Meine. Göttin.

27
    Ich lag auf dem Bett und beobachtete, wie das Licht an der Wand schwächer wurde. Nana rief Beverly zum Abendessen. Ich würde die Nächste sein.
    Abendessen.
    Zu Abend essen. So eine normale Tätigkeit.
    Ich setzte mich auf und rutschte an den Rand des Bettes. Mein Blick wanderte an der Wand hinunter zum Boden, zu meinen Stiefeln in der Ecke. Einer lag auf der Seite, die Sohle war zu sehen, der andere stand aufrecht.
    Die Schuhe der Lustrata. Diese Stiefel … das war ich.
    Ein Teil von mir war niedergeschlagen, seine Seele war entblößt, er war müde. Der andere war stark, aufrecht und bereit, doch nur zusammen erfüllten sie ihren Zweck.
    Ich musste nicht in die Kleider der Lustrata hineinwachsen. Sie passten mir bereits.
    So soll es sein .
    Am Montag, als Beverly in der Schule war, begann ich Pläne zu schmieden. In den kommenden zwei Tagen würde ich viel zu tun haben. Heute war Vollmond, die Wære würden die Nacht in meinem Keller verbringen. Das hieß, ich würde mit Beverly Popcorn essen und mir Disney-Filme ansehen, auch wenn morgen wieder Unterricht war. Diese Tradition hatten wir begründet, als Lorrie

Weitere Kostenlose Bücher