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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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    Sie winkte ab. »Ich habe eine Pfeilspitze aus Feuerstein und eine Silberkette .«
    Beide Materialien, Feuerstein und Silber, waren traditionelle irische Mittel, um sich vor Feen zu schützen.
    »Ich werde die Pfeilspitze an der Kette befestigen und so eine Halskette für Beverly daraus machen. Bis die Kleine zu Hause ist, habe ich sie auch mit Energie aufgeladen. Dann schenke ich sie ihr heute Abend .« Sie machte ein nachdenkliches Gesicht. »Und ich weiß auch schon, welche Geschichte ich ihr dazu erzählen werde, um ihr alles beizubringen, was sie wissen muss. Damit sie sie niemals abnimmt .«
    »Danke, Nana .«
    »Das mache ich doch gern. Schließlich ist sie ja so etwas wie eine Großenkelin für mich. Eine eigene werde ich anscheinend nicht bekommen .«
    Ich vergaß meinen guten Vorsatz, keine Miene zu verziehen, egal, was sie mir an den Kopf warf, und riss erstaunt die Augen auf. Wie kam sie denn jetzt darauf?
    Endlich zündete sie die Zigarette an. »Und nun, Persephone, kommen wir zum Eximium … «
    Mist. Jetzt hatte sie mich. Ich zappelte an ihrem Haken, sie musste die Angel nur noch einholen.
    »Sag mir ganz ehrlich: Willst du die Lustrata sein ?«
    »Habe ich denn eine Wahl ?«
    »Nein .«
    »Dann ja, ich glaube schon .«
    »Du akzeptierst es einfach ?«
    »Nicht einfach, nein. Aber was nützt es, wenn ich mich dagegen wehre … ?« Ich zuckte mit den Achseln.
    »Schwöre mir, dass du nicht an dem Eximium teilnimmst, um dich vor dem Rat zu blamieren und dich so vor der Verantwortung als Lustrata zu drücken .«
    »Ich schwöre es. Ich habe dir bereits gesagt, warum ich mitmache .«
    Anscheinend glaubte sie mir, denn sie erhob sich von der Bank, um die Pfeilspitze und die Kette zu holen. Mit schlappenden Plüschpantoffeln verließ sie die Küche.
    Ich stand auf und goss frischen Kaffee in meine Tasse, die das Bild der Lady von Shalott zierte. Im Scherz hatte ich Johnny verboten, daraus zu trinken, weil es meine Lieblingstasse war. Nachdem ich noch einen ordentlichen Schuss Schokoladensirup hineingegeben hatte, setzte ich mich wieder an den Tisch und rührte gedankenverloren im Kaffee herum.
    Ich erinnerte mich an Tennysons Ballade über die Lady von Shalott.
    »Dort webt sie bei Nacht und Tag / ein Zaubergespinst in frohen Farben. / Sie hat ein Raunen gehört, / dass ein Fluch sie treffe, wenn sie innehalte, / um auf Camelot hinabzublicken. / Sie weiß nicht, was der Fluch sein kann, / und so webt sie beständig, / und wenig andere Sorgen hat sie, / die Dame von Shalott .«
    Meine Finger strichen über das Boot auf dem Bild der Tasse.
    Metaphorisch gesehen webte auch ich Tag und Nacht und versuchte, die vielen Fäden meines Lebens zu einem Glücksgespinst zu verbinden. Dass ein Fluch sie treffe, wenn sie innehalte, um auf Camelot hinabzublicken. Camelot war eine Metapher für Herrlichkeit und Pracht, ein Ort der Kultur und der Aufklärung. Ich wurde nachdenklich. Verlorenes Glück in Camelot. Der Sage nach hatte Guinevere versucht, ehrenhaft zu handeln, doch ihre Leidenschaft für Lancelot war größer gewesen – genauso wie die seine für sie. Dieser Umstand hatte schließlich ein ganzes Königreich in den Untergang gestürzt.
    Auch ich hatte mich von meiner Leidenschaft hinreißen lassen, aber ich war nicht Guinevere. Und egal, wem Menessos ähnelte, ich musste keinem Artus Rechenschaft ablegen, hatte nicht den Ruf eines Königs zu schützen.
    Meine Aufgabe war es nur, der Rolle der Lustrata gerecht zu werden.
    Obwohl ich mir noch immer nicht ganz darüber im Klaren war, was es bedeutete, für das Gleichgewicht der Welt zu sorgen und zwischen den Welten zu wandeln, schien Johnny mich auf stürmische Zeiten vorbereiten zu wollen. Ich hoffte nur, ich würde irgendwann in die Kleider der Lustrata hineinwachsen, die mir jetzt noch zu groß waren. Je eher, desto besser.
    Nach dem Abendessen brachte Nana Beverly ins Bett, und ich nagelte ein Hufeisen über die Haus- und die Garagentür. Nun blieben noch zwei für das Garagentor und die Seitentür der Garage, aber ich beschloss, dass sie zu warten hatten. Stattdessen stellte ich mich auf die Treppe und lauschte Nanas Geschichte.
    »Es waren einmal zwei hübsche Schwestern « , erzählte sie, »die gingen über eine Wiese und pflückten Blumen. Auf einmal vernahmen sie liebliche Musik. Als sie den Lauten nachgingen, um zu sehen, woher sie kamen, fanden sie einen Feenring. Das ist kein Fingerring, sondern ein Kreis aus Fliegenpilzen, dessen Mitte von den

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