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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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verlieren.
    Docheswarunvorstellbarfürmich,nichtdieVibrationeneinesSteinszuspürenoderdenGeistderElemente,wennsiemeinenKreisbewachten,odernichtdenRufderLeyliniezuhören.
    Entschlossen, einen kühlen Kopf zu bewahren und mein Geheimnis nicht zu verraten, erklomm ich Stufe um Stufe. Das Geländer fühlte sich unter meiner schwitzigen Hand kalt an. In der riesigen, dunklen Halle wandte ich mich der schwach beleuchteten Mitte zu. »Komm, mein Kind « , sagte die Eldrenne.
    Ich folgte ihrem Ruf.
    Die Kerzen waren bereits weit heruntergebrannt; die Dochte brannten nun nicht mehr auf den Zylindern, sondern innerhalb der dünnen Wachswände. Das schummerige Licht erhellte kaum die Krempen der Hüte, die die faltigen Gesichter der Ältesten beschatteten. Mit unfreundlicher Miene musterten sie mich abschätzend.
    »Ich grüße euch « , sagte ich und verbeugte mich zu einem formellen Gruß. »Älteste und Eldrenne. Ich bin – «
    »Du bist Persephone Alcmedi, Tochter der Eris Alcmedi, Tochter der Demeter Alcmedi, Tochter der Clio Alcmedi, Tochter der Thalia Alcmedi, Tochter der Elpis Alcmedi « , sagte Elspeth.
    »Ja « , sagte ich. Meine griechische Ahnenreihe reichte Jahrhunderte zurück. Ich war dankbar, dass sie sie nicht vollständig aufzählte.
    »Wir hatten erwartet, dass du als lokale Kandidatin die schriftliche Prüfung mit Leichtigkeit bewältigst, denn wir gingen davon aus, dass die stellvertretende Priesterin eine weise Wahl getroffen hat. Wir wurden in unserer Annahme nicht enttäuscht. Schon bei deiner Nominierung wurde uns versichert, dass du die Weisung nicht nur kennst, sondern dich auch streng an sie hältst .«
    Ich spürte einen Kloß im Hals und kämpfte gegen den Drang zu schlucken an. Es wäre ein verräterisches Zeichen gewesen. Stattdessen bemühte ich mich, ruhig zu bleiben, innerlich wie auch nach außen, damit der Kloß sich verflüchtigte und mir nicht die Kehle verengte.
    »Die Arbeit einer Hohepriesterin ist vielseitig « , fuhr Elspeth fort. »Und manchmal ähnelt sie der eines Unternehmers. Man muss das Budget planen – Gelder müssen nicht nur auf unser Konto fließen, sie müssen auch ausgegeben werden. Was würdest du tun, um den Geldfluss zu sichern, und was würdest du mit dem Geld anstellen, wenn du die Kontrolle über die Finanzen des Venefica-Konvents hättest ?«
    Huch. Aber ich wollte den Job doch gar nicht. Plötzlich war ich bereit zu wetten, dass Hunter einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften besaß. Vivian hatte einen Coffeeshop geleitet, musste also auch irgendeinen wirtschaftlichen Abschluss oder zumindest die entsprechende Berufserfahrung gehabt haben. Und was hatte ich zu bieten? »Ich habe, ehrlich gesagt, keine Erfahrung mit Unternehmensfinanzierung, aber ich bin selbstständig, weiß also, wie man mit Geld umgeht und wie eine ordentliche Buchhaltung aussieht. Ich bilde Rücklagen, tätige Investitionen mithilfe von qualifizierten Beratern und komme mit meinem Budget aus. Gibt es hierfür Richtlinien, oder wird für die künftige Hohepriesterin eine Fortbildung oder eine Beratung angeboten ?«
    Elspeth zog boshaft einen Mundwinkel nach oben. Ihr Lächeln war nicht echt, eher das einer Katze, kurz bevor sie sich auf ihre Beute stürzt. »Dann gibst du also bereitwillig zu, dass du nicht erfahren genug bist, um das Amt zu übernehmen, und Hilfe brauchen würdest ?«
    »Wenn sie angeboten wird, ja. Wäre ich allerdings auf mich allein gestellt, so würde ich mir die vorhandenen Unterlagen vornehmen, ansehen, was in der Vergangenheit wo und zu welchem Zweck ausgegeben wurde, und es dann mit dem damaligen Budget vergleichen. Ich würde mir meine eigenen Richtlinien erarbeiten .«
    »Was würdest du tun, um Kapital zu beschaffen ?«
    »Die Priesterin eines erfolgreichen Konvents bitten, mir zu erklären, wie sie dabei vorgeht .«
    »Bah !« Verärgert stieß Elspeth mit dem Stab auf den Podiumsboden und schüttelte den Kopf. »Kennst du die jährliche Zielsetzung für diesen Konvent? Und die langfristigen Zielsetzungen ?«
    »Nein .«
    »Bist du dir über die politischen Implikationen der Tätigkeit im Klaren? Kennst du die Vereinbarungen, die wir mit der Bezirksverwaltung getroffen haben, die Verpflichtungen, die wir eingegangen sind ?«
    »Nein .«
    »Hast du die Geschäftsprotokolle des Konvents gelesen? Bist du überhaupt jemals zu einem Sabbat erschienen ?«
    »Nein .«
    Mit schriller Stimme feuerte sie ihre Fragen auf mich ab, doch jetzt hielt sie inne. »Wie kannst

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