Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
Vom Netzwerk:
nicht in dieser Runde ausscheiden, so dürfte es ausreichen, um die Nacht zu überstehen.
    Plötzlich drang ein Schrei durch die steinernen Wände.
    Ich war die Einzige, die sofort auf den Beinen war und loslief. Ich riss die Tür auf und stand im Flur, wusste aber nicht, in welche Richtung ich mich wenden sollte. Das Geräusch einer anderen Tür, die sich öffnete, ließ mich in Richtung Flurende herumfahren, wo sich die Toiletten befanden.
    Rückwärts und zitternd trat Mandy aus einer Nische. Eine Hand hielt sie sich vor den Mund, die andere streckte sie weit von sich, als wäre sie etwas Abscheuliches. Hinter mir erklangen Schritte; Lydia kam auf uns zugeeilt.
    »Mandy .« Vorsichtig näherte ich mich ihr. »Was ist los ?«
    Die Tür des Aufenthaltsraums schloss sich hinter mir und wurde dann wieder aufgezogen.
    »Mandy « , wiederholte ich.
    Sie wandte mir ihren Kopf mit dem krausen blonden Haar zu. Die Verzweiflung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie blinzelte. »Persephone « , flüsterte sie und streckte mir die Hand hin. Ihre Fingerspitzen waren blutverschmiert. »Sie ist tot … sie ist … sie ist tot .«
    Lydia blieb neben mir stehen. Ich spürte, wie die anderen Finalistinnen sich hinter uns versammelten.
    »Wer ist tot ?« , fragte Lydia. »Wo ?«
    Mandy schauderte. »Die … die Hexe aus Georgia. S … Suzanne .« Sie begann zu schluchzen und deutete zur im Schatten liegenden Nische neben den Toilettenräumen. Von meinem Standpunkt aus konnte ich nichts erkennen.
    Als ich das rhythmische Klopfen von Stäben hinter uns hörte, drehte ich mich zu dem Geräusch um: Morgellen und Elspeth kamen um die Ecke. »Finalistinnen! Zurück in den Aufenthaltsraum !« , rief Morgellen, doch ich gehorchte nicht sofort. Lydia ging ihnen entgegen. »Lydia « , flüsterte Morgellen, »bring Mandy ins Büro, damit sie sich die Hände waschen kann. Dann ruf sofort die Polizei. Elspeth und ich werden hier warten, um den Bereich zu sichern .«
    Die nächste Stunde verging wie im Flug.
    Schnell war die Polizei da und der Bereich wurde mit gelbem Plastikband abgesperrt. Während der Tatort gesichert wurde, hatten wir uns im Aufenthaltsraum zu versammeln. Die Beamten fotografierten und suchten nach Fingerabdrücken. Erschüttert, bewegt und verängstigt beobachteten wir, wie der Leichensack auf einer Bahre an der Tür des Aufenthaltsraumes vorbeigerollt wurde. Keiner sagte ein Wort.
    Erst als die Polizei mit Fingerabdruck-Karten und Stempelkissen erschien, ging uns auf, dass wir verdächtig waren … und dass sich eventuell eine Mörderin unter uns befand.
    Ein kleiner männlicher Officer mit schütterem Haar und Brille befragte uns einzeln nacheinander in der Küche. Laut seiner Marke hieß er Moore mit Nachnamen. Als ich an der Reihe war, notierte er sich meinen Namen und fragte: »Nun, Miss, wo waren Sie, als Sie Mandy schreien hörten ?«
    »Auf meiner Liege. Ich habe versucht zu schlafen .«
    Er kritzelte etwas auf seinen Notizblock. »Und in der halben Stunde davor ?«
    Wahrheitsgemäß berichtete ich ihm, dass ich erst in der Küche gewesen und dann zurück in den Aufenthaltsraum gegangen war.
    Wieder kritzelte er etwas. »Waren Sie auch auf der Toilette ?«
    »Nein .«
    »Sie sind nicht von Ihrer Liege aufgestanden ?«
    »Nein .«
    »Haben Sie gesehen, dass jemand anderes den Raum verlassen hat ?«
    »Ich habe gehört, dass die Tür ein paarmal geöffnet und geschlossen wurde, aber wer dafür verantwortlich war, weiß ich nicht. Ich hatte die Augen geschlossen .«
    Als er mich entließ, bat er mich, Holly zu ihm hereinzuschicken. Anscheinend fand man nichts dabei, uns allein durch den türlosen Flur wandern zu lassen – hier konnte keiner entkommen. Kurz vor dem Aufenthaltsraum hörte ich, wie Morgellen sich mit einem Polizeibeamten stritt: »Wir führen hier ein Eximium durch! Selbstverständlich besitzt jede Kandidatin einen Dolch. Genauso wie jede Älteste, obwohl ich Ihnen nicht sagen kann, ob alle ihre Dolche mitgebracht haben. Ich zumindest nicht .«
    »Wir brauchen alle Waffen « , sagte der Polizeibeamte, »für die kriminaltechnische Untersuchung .« Dann forderte er über Funk dreißig Asservatenbeutel an.
    »Junger Mann, meinetwegen nehmen Sie die Dolche und widmen sich Ihren Ermittlungen, aber wir müssen mit unserem Auswahlverfahren weitermachen .«
    »Das wird unmöglich sein – «
    Trotz meines Entsetzens, dass ein Mensch sein Leben gelassen hatte, hatte mich die Aussicht aufgemuntert, um die

Weitere Kostenlose Bücher