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Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hatte. Selbst die Fußbodenplatten waren herausgerissen worden, sodass ich aufpassen musste, wo ich hintrat, wollte ich mir nicht noch ein gebrochenes Bein einhandeln.
    »Gemütlich haben Sie es, Nemo«, sagte ich.
    Nemo lächelte, deutete auf einen Stuhl und machte eine einladende Bewegung mit der Hand. Ich folgte der Geste, wandte mich jedoch sofort wieder um, um nach Howard und Rowlf zu sehen, die gleich hinter mir den Salon betreten hatten.
    Die beiden standen vor der gegenüberliegenden Wand, wo es neben einem weiteren, jetzt jedoch geschlossenen Schott zwei tassengroße Ventile gab, an die Rowlf jetzt mit geübten Bewegungen einen spiralförmig gewundenen Schlauch anschloss, dessen anderes Ende er an Howards Anzug befestigt hatte. Mir fiel erst jetzt auf, dass die beiden keine Atemgeräte trugen, obgleich ihre Anzüge vollkommen geschlossen waren und ich aus eigener Erfahrung wusste, dass die monströsen Monturen absolut luftdicht schlossen. Mit einer Mischung aus Neugier und Bedrückung sah ich zu, wie Howard die Prozedur anschließend bei Rowlf wiederholte. Dann kamen die beiden auf mich zu, die Schläuche wie bizarre Nabelschnüre hinter sich herziehend, machten jedoch keinerlei Anstalten, sich zu setzen – was in den Unterwasseranzügen wohl auch schwerlich möglich gewesen wäre.
    »Was bedeutet das alles, Howard?«, fragte ich. »Warum tragt ihr an Bord der NAUTILUS diese Anzüge?«
    Howard drehte den Kopf und blickte noch einmal zu Nemo und den beiden Mechanikern hinüber, als müsse er sich erst davon überzeugen, dass noch genug Zeit sei, ehe er antwortete.
    »Es muss sein, Robert«, sagte er schließlich. »Es ist die einzige Möglichkeit für Rowlf und mich, uns überhaupt an Bord des Schiffes zu bewegen.«
    »Aber warum zum Teufel?«, fuhr ich auf. »Was ist -«
    Howard unterbrach mich mit einer Handbewegung. »Warte. Ich erkläre dir alles. Soviel Zeit ist noch.« Er seufzte, tauschte einen besorgt wirkenden Blick mit Rowlf aus und begann auf seine leise, präzise Art zu erzählen. Einen Teil von dem, was er zu berichten hatte, wusste ich bereits. Der andere, schrecklichere Teil war mir neu – der Teil, in dem er berichtete, wie er von den Anhängern der Albinoratte mit dem Tollwutserum infiziert worden war, an dem sich auch Rowlf angesteckt hatte, als er ihm helfen wollte.
    Als er zu Ende gekommen war, starrte ich ihn fast eine Minute lang erschüttert an.
    »Rowlf und ich sind nicht aus London geflohen, weil wir Angst hatten«, schloss er. »Aber wir konnten nicht bleiben. Sie hätten uns in eine Klinik eingesperrt, bis wir gestorben wären. Aber es gab noch zu viel zu tun. Und du warst nicht da.«
    »Aber ihr … Nemo hat gesagt, dass …«
    »Ich weiß, was Nemo gesagt hat«, unterbrach mich Howard. »Ich habe ihm verboten, dir die Wahrheit zu sagen.«
    »Aber warum?«
    »Weil ich dich kenne, Robert. Du hättest alles stehen und liegen lassen und versucht, Rowlf und mir zu helfen, statt dich um Wichtigeres zu kümmern.«
    »Wichtigeres als dein Leben?«
    Howard nickte. »Ein Menschenleben zählt nichts, Junge. Nicht in dem Spiel, das wir spielen.«
    Ich starrte ihn an. »Wie … wie lange habt ihr noch zu …«
    Howard zuckte mit den Achseln. »Ein paar Tage, eine Woche … vielleicht zwei. Ich weiß es nicht. Die Abart der Tollwut, mit der Cohen experimentiert hat, ist besonders bösartig, Robert. Wir tragen diese Anzüge nicht zum Vergnügen. Eine einzige Berührung von Rowlf oder mir kann sie übertragen. Selbst unsere Atemluft wirkt ansteckend.«
    »Aber es muss eine Möglichkeit geben!«, protestierte ich. »Nemo kann …«
    »Nemo kann nicht zaubern«, sagte Howard sanft. »Glaube mir, wir haben alles versucht, aber es gibt keine Heilung. In ein paar Tagen wird die Krankheit in ihr letztes Stadium treten. Bis dahin müssen wir Dagon unschädlich gemacht haben.«
    Die Gleichmütigkeit, mit der er über seinen eigenen Tod sprach, erschütterte mich. Ich ignorierte seinen letzten Satz.
    »Und wie … wie wird dieses letzte Stadium aussehen?«, fragte ich stockend.
    Howard hob abermals die Schultern.
    »Das weiß niemand. Cohen hat die Viren verändert, ich weiß nicht, wie sie wirken, auch Doktor Oobote nicht. Ich kann dir nur sagen, wie das letzte Stadium der normalen Tollwut aussieht. Depressionen, Angstzustände, schließlich eine panische Angst vor Wasser oder jeder anderen Flüssigkeit. Dann Krämpfe, schließlich Agonie und der Tod. Aber so weit wird es nicht kommen.«
    Ich wusste,

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