Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe
Oder tot.«
»Du weißt genau, was ich meine«, sagte ich mühsam. »Rowlf und er sind dem Tode geweiht. So oder so. Ich verlange ihr Leben, wenn ich dir helfen soll.«
»Du hast nichts zu verlangen«, sagte Dagon kalt. »Es ist nicht meine Schuld, wenn sie sterben.«
»Aber du kannst es verhindern!«, begehrte ich auf. »Du hast die Macht, aus lebenden Wesen Kreaturen wie diese zu machen. Du hast die Macht, Menschen Wasser atmen zu lassen.«
»Das ist richtig«, sagte Dagon. »Aber ich habe nicht die Macht, den Tod zu besiegen. Ich -«
»Hilf ihnen«, unterbrach ich ihn. »Rette sie, oder wir gehen alle zusammen zum Teufel. Ich meine es ernst, Dagon.«
Und in diesem Moment meinte ich es wirklich so. Dagon erkannte es im gleichen Augenblick, in dem er meine Gedanken las. Ich dachte weder an Nemo, noch seine Männer, noch an Several oder die Bewohner von Firth’en Lachlayn, sondern nur noch an Howard und Rowlf, die beiden einzigen Menschen auf der Welt, die mir geblieben waren. Und ich wusste, dass Dagon die Macht hatte, ihnen zu helfen. Er war vielleicht kein Gott, sondern wirklich nur der Dämon, als den ich ihn Jennifer gegenüber bezeichnet hatte, aber wenn dies ein Unterschied war, dann einer, der vom Standpunkt der Menschen aus nur rhetorischer Natur sein konnte. Seine Macht war die eines Gottes.
Dann nickte er. »Gut«, sagte er. »Der Handel gilt. Das Leben der Männer auf der NAUTILUS und deiner beiden Freunde gegen deines. Schlag ein, Robert Craven – das macht ihr Menschen doch so, um einen Handel zu besiegeln, oder?«
Und damit trat er auf mich zu und streckte mir seine schwimmhautbewehrte Hand entgegen.
Nach einer Ewigkeit löste ich mich von meinem Platz unter der Tür, ging auf ihn zu und ergriff seine Hand. Das Gefühl war nicht einmal so unangenehm, wie ich erwartet hatte: Seine Haut war trocken und kühl und fühlte sich viel mehr wie die einer Schlange an als die eines Fisches.
»Es gilt, Robert Craven«, sagte er noch einmal.
Ich nickte. »Es gilt«, bestätigte ich.
Und dabei hatte ich das immer stärker werdende Gefühl, meine Seele einem Wesen verschrieben zu haben, das tausend Mal schlimmer als der Teufel war.
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