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Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Hexer-Edition 09: Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Armen gestorben. Und Shadow hatte sein Leben geopfert, um meines zu retten. Es war nicht einmal das erste Mal, dass so etwas geschah.
    »Sie müssen endlich aufhören, sich selbst zu quälen, Junge«, fuhr Mary fort, als ich auch nach einer Weile noch keine Anstalten machte, zu antworten. »Mit Selbstvorwürfen helfen Sie niemandem. Auch Howard und Rowlf nicht.«
    »Es sind keine Selbstvorwürfe, Mary«, antwortete ich ernst. »Ich wollte, sie wären es. Aber es ist die Wahrheit. Es ist ein Fluch, Mary. Mein Fluch.«
    »Unsinn«, widersprach sie, aber diesmal ließ ich ihre Worte nicht gelten.
    »Es ist kein Unsinn«, sagte ich, heftiger, als nötig gewesen wäre. »Ich weiß nicht, was es ist, aber ich scheine Unglück zu verbreiten wie ein tollwütiger Hund seine Krankheit. Jeder, mit dem ich zusammentreffe, kommt auf die eine oder andere Weise zu Schaden oder verschwindet.«
    »Sie haben Pech gehabt, Robert«, begann Mary, aber ich ließ sie nicht weiterreden.
    »Pech?!« Ich schrie fast. »Pech, Mary? Ein Pech, wie es Priscylla hatte, als sie den Fehler beging, sich ausgerechnet in mich zu verlieben? Oder Shannon, der dumm genug war, mich zu retten, statt mich umzubringen? Oder Lady McPhearson, die so verrückt war, zu glauben, ich könnte ihr helfen. Ausgerechnet ich?« Ich ballte die Faust, schüttelte ein paarmal hintereinander den Kopf und ließ die Hand so fest auf den Tisch klatschen, dass die Kaffeetassen zu klirren begannen. Erschrocken setzte ich mich wieder auf und wischte die Kaffeetropfen, die auf die Platte geraten waren, mit dem Jackenärmel fort. Mary runzelte tadelnd die Stirn.
    »Das hat nichts mehr mit Pech zu tun, Mary«, sagte ich, etwas leiser, aber noch immer sehr erregt. »Sehen Sie denn nicht das System darin? Ich selbst scheine immun zu sein, aber wer immer längere Zeit in meiner Nähe ist, geht auf die eine oder andere Weise zugrunde.«
    »Bis jetzt fühle ich mich noch ganz lebendig«, konterte Mary.
    »Und was ist mit Ihrer Tochter?«, fragte ich spitz. Meine Worte taten mir fast augenblicklich leid, denn ich sah, wie Mary zusammenfuhr und heftig die Lippen aufeinander presste. Ich kam mir gemein vor. Es ist nicht besonders tapfer, alte Wunden aufzureißen. Schon gar nicht bei einem der wenigen Menschen, die wirklich uneingeschränkt auf meiner Seite standen. Aber auch das schien irgendwie dazu zu gehören. Ich bezeichne mich nicht als Heiligen, nicht einmal als besonders guten Menschen, aber ich wache auch nicht jeden Morgen mit dem festen Vorsatz auf, jeden, der mir über den Weg läuft, vor den Kopf zu stoßen. Und trotzdem tat ich es immer wieder, ohne es zu wollen.
    »Es tut mir Leid«, sagte ich leise.
    Mary winkte ab. »Schon gut, Robert. Sie haben ja Recht. Vielleicht sollte ich mich nicht in Dinge mischen, die mich nichts angehen.«
    Ihre Worte trafen mich wie glühende Pfeile. Ich hatte ihr wehgetan, sehr weh, und das war so ungefähr das Letzte, wonach mir der Sinn stand.
    »Wie … geht es Ihrer Tochter überhaupt?«, fragte ich.
    Mary versuchte zu lächeln, aber es wirkte sehr gezwungen. »Gut«, sagte sie. »Sie hat letzte Woche geschrieben. Das Internatsleben scheint ihr zu bekommen.« Aber ihr Blick war starr, als sie diese Warte sprach, und was immer sie dabei sah – ich war es nicht. Plötzlich stand sie auf und begann beinahe hektisch Tassen und Kanne wieder auf ihr Tablett zu laden.
    Ich griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Es tut mir Leid, Mary«, sagte ich. »Verzeihen Sie.«
    Ich hatte halbwegs damit gerechnet, dass sie ihre Hand zurückziehen würde, aber sie tat es nicht, sondern hielt meine Finger im Gegenteil nur noch fester und schenkte mir ein warmes, verzeihendes Lächeln. »Schon gut, Robert«, sagte sie. »Wir sind beide nervös. Ich habe Howard auch gemocht, wissen Sie?« Sie setzte das Tablett noch einmal ab und sah mich fragend an. »Was hat dieser Cohen gesagt?«
    »Nichts, was uns weiterhelfen würde«, murmelte ich. »Sie haben seinen Bruder und die meisten dieser Rattenanbeter gefunden. Nur von Howard und Rowlf ist keine Spur zu entdecken. Aber sie suchen weiter.«
    Mary wollte etwas erwidern, aber in diesem Moment erscholl die Türglocke und ich fuhr wie unter einem Hieb zusammen. In den letzten Tagen reagierte ich extrem auf alles Unerwartete. Meine Nervenkraft war wirklich am Ende.
    »Wer mag das sein?«, wunderte sich Mary. »Um diese Zeit? Es ist nicht einmal fünf.«
    Ich zuckte mit den Schultern, ging zur Tür und strich mir

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