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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wurde schwarz vor Augen; sein dröhnender Herzschlag war das einzige Geräusch, das er bewusst wahrnahm.
    Der Kristall! Er musste den Kristall erreichen! Der Schmerz in seinem rechten Arm war kaum noch zu ertragen, trotzdem schob er sich vorwärts, Stück für Stück, bis er den unteren Rand der Bank erreichte. Sein Blick blieb auf dem Kristall haften. Er wusste, dass er sich seiner Macht stellen musste, wollte er sein Vorhaben ausführen.
    Mit all seiner Verzweiflung stemmte er sich gegen die Schmerzen, die ihn durchfluteten. Seine fast vollständig gelähmte Hand kroch weiter, Zentimeter für Zentimeter. Wie ein eigenständiges Lebewesen, das von der magischen Macht unberührt blieb, schob sie sich auf den Kristall zu.
    Dann hatte sie ihn erreicht. Seine Finger stießen gegen das kühle, glitzernde Ding.
    Und in ihm schien eine Sonne zu explodieren. Ein Gefühl unglaublicher Hitze durchflutete ihn, vertrieb die Schmerzen und legte sich wie ein erstickender Mantel über sein Denken. Von seinen Lippen kam ein stummer Schrei. Einen schrecklichen Moment lang hatte er das Gefühl, mit dem Kristall zu verschmelzen, in seiner Kraft aufzugehen. Dann war es vorbei. Schlagartig erlosch das Wärmegefühl und zurück blieb nichts weiter als ein Kribbeln in den Fingern. Ein paar Sekunden blieb er liegen, zu benommen, um zu begreifen, dass er den Kristall in den Händen hielt und immer noch lebte.
    Er zog den kalten Stein näher an sich heran, winkelte die Beine an und stemmte sich vorsichtig hoch. Der Anblick traf ihn wie ein Schlag. Auf dem Boden und der Bank lagen Männer; wie hingefällt.
    Einige von ihnen bluteten aus mehreren Wunden, trotzdem konnte er nicht glauben, dass sie tot waren. Es war einfach unmöglich, dass sie sich alle gegenseitig umgebracht hatten.
    Dann entdeckte er Erik. Der Jarl war genauso hingestreckt wie die anderen. Sein Oberkörper hing halb über der Bank, das Gesicht spiegelte Verwunderung, sein Mund stand halb offen. Seine Kleidung war unversehrt, nirgends Blut. Es sah fast aus, als sei er nach einem arbeitsreichen Tag auf der Bank eingeschlafen und im Laufe der Zeit halb von ihr heruntergerutscht. Doch Swen wusste, dass er nie mehr aufwachen würde.
    »Das wirst du mir büßen, Skallagrim«, flüsterte er. Er unterdrückte den Impuls, zu Erik zu eilen und ihn zu untersuchen. Das ging nicht, nicht mit dem Kristall in der Hand, den er jetzt nicht mehr loslassen durfte. Eine nochmalige Konfrontation mit ihm würde er nicht überstehen. Plötzlich wusste er, was er zu tun hatte. Der Stein in seiner Hand war trotz seiner Größe sonderbar leicht, schien sich ganz seiner Handfläche anzupassen. Nichts war mehr von seiner magischen Macht zu spüren, doch Swen ahnte, dass das leicht wieder ins Gegenteil umschlagen konnte.
    Ein kaltes Frösteln überlief ihn, als er daran dachte, was er da in Händen hielt. Er musste den Kristall so schnell wie möglich loswerden, aber auf eine Art, mit der Skallagrim mit Sicherheit nicht rechnete.
    Swen wusste nicht, woher er die plötzliche Gewissheit nahm. Er wusste einfach, was er zu tun hatte. Vielleicht war es der Einfluss des Kristalls, der ein neues Opfer witterte und ihn zum zweiten Mal zum Werkzeug auserkoren hatte. Doch diesmal hatte Swen nichts dagegen, diesmal deckten sich seine Ziele mit der Macht, die hinter dem Kristall stand.
    Ohne weiter zu zögern, wandte er sich um, verließ den Ratssaal und wählte den Gang, der nach oben führte. Seine Schritte waren seltsam leicht und unbeschwert. Er nahm kaum etwas von seiner Umgebung wahr, bemerkte nicht die gespenstische, für diese Tageszeit ungewöhnliche Stille. In ihm war nichts mehr als kalte Entschlossenheit, seine Rache zu vollbringen, ein Gefühl, das alle Einwände beiseite wischte.
    Er erreichte die Abzweigung zu dem Gang, an dem er patrouilliert hatte und von den Körperlosen zum ersten Mal überrascht worden war. Er hätte nicht sagen können, ob das Stunden oder Tage her war. Wirklichkeit und Visionen hatten sich so stark gemischt, dass ihm jeder Zeitsinn abhanden gekommen war. Er hatte lediglich begriffen, dass er danach nicht etwa einer Ratsversammlung Eriks beigewohnt hatte, sondern einer Verschwörung Skallagrims, die keinen anderen Zweck gehabt hatte, als ihn zu täuschen und als Überbringer des tödlichen Steins zu missbrauchen. Das Gefühl der Fremdheit, das er bei diesem Auftrag von Erik/Skallagrim gehabt hatte, hatte also zu Recht bestanden.
    Um wie viel schrecklicher war jetzt die

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