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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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geworden.«
    »Das ist mir nicht entgangen«, murmelte ich. Ich wollte mich aufsetzen, aber beinahe sofort wurde mir wieder schwindelig. Ich stöhnte, hob die Hand an den Kopf und fiel prompt zu Seite.
    Buffalo Bill Cody richtete mich wieder auf. »Was ist ein Kristallhirn, Robert?«, fragte er.
    Ich erschrak. »Woher … weißt du davon?«, keuchte ich.
    »Du hast geredet«, antwortete Cody.
    »Genauer gesagt, geschrien«, fügte Annie hinzu. »Während du bewusstlos warst. Irgendetwas von einem Kristallhirn und noch ein paar andere Worte, die ich nicht verstehe. Maronar. Und Shadow.«
    Ich versuchte mich zu besinnen, aber wo meine Erinnerungen sein sollten, war nichts als ein gewaltiges schwarzes Loch, nur von einer gestaltlosen Furcht erfüllt.
    »Wie lange war ich weggetreten?«, murmelte ich.
    »Eine ganze Weile«, antwortete Cody. Er grinste flüchtig. »Aber du hast nichts versäumt. Unser Freund Erik Wolfshand war noch ein paarmal da, aber seine Gesprächigkeit beschränkt sich jetzt offensichtlich nur noch auf Gelächter.«
    »Wir müssen hier raus«, sagte ich bestimmt. Den pochenden Schmerz ignorierend, den die heftige Bewegung in meinem Schädel auslöste, stemmte ich mich hoch und ging zur Tür. Einen Moment lang rüttelte ich vergeblich an der zu Stein gewordenen Holzplatte, dann wandte ich mich um und hob hilflos die Hände.
    »Verdammt noch mal, wir müssen heraus!«, keuchte ich. »Schnell! Ehe es zu spät ist.«
    »Warum?«, fragte Buffalo Bill misstrauisch.
    »Es … hat mit diesen Dingen zu tun, von denen ich im Schlaf gesprochen habe«, sagte ich ausweichend. »Bitte, Bill! Jetzt ist keine Zeit, euch alles zu erklären, aber die Gefahr ist viel größer, als ihr glaubt! Unser wirklicher Gegner ist nicht diese klägliche Witzfigur Erik Wolfshand.«
    »Sondern?«, fragte Cody.
    »Ich bräuchte ein komplettes Buch, um euch das alles zu erklären«, sagte ich beinahe verzweifelt. »Aber es hat mit dem Kristallhirn zu tun. Zum Teufel, wir müssen raus hier! Irgendwie müssen wir diese verdammte Tür aufbekommen.«
    »Blitzhaar hat Recht«, sagte Sitting Bull leise. »Dieser Ort ist voller übler Magie. Er wird uns verderben, wenn wir länger hier bleiben.« Er griff unter sein Gewand und zog einen kleinen, reich verzierten Dolch hervor. »Versuche es hiermit«, sagte er und reichte ihn mir.
    Ich wog die schlanke, silbern glänzende Klinge in meiner Hand. Es war ein indianischer Dolch; eine phantastische Arbeit und sicherlich von großem Wert. Aber er war zu dünn.
    »Er würde abbrechen, fürchte ich. Wäre doch schade darum«, sagte ich und wollte ihn Sitting Bull zurückgeben.
    Doch er wehrte ab. »Behalte ihn, Blitzhaar«, sagte er schnell und hob abwehrend die Hände. »Vielleicht ist er dir noch von großem Nutzen.«
    Fast glaubte ich, einen prophetischen Unterton in seiner Stimme gehört zu haben. Aber das war natürlich Unsinn. Selbst Sitting Bull konnte nicht in die Zukunft sehen. Wenigstens glaubte ich das.
    Ich steckte den Dolch unter meinen Gürtel und deutete auf Codys Büffelbüchse. »Was ist mit dem Ding? Kannst du diese verdammte Tür nicht aufschießen?«
    Buffalo Bill schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Dazu brauchst du eine Kanone.« Er seufzte. »Wenn ich den hölzernen Riegel treffen könnte, vielleicht. Aber so …«
    Er schüttelte abermals den Kopf und sprach nicht weiter, aber plötzlich stand Annie Oakley auf, nahm ihr Gewehr in die Hand und trat ohne ein weiteres Wort neben mich. Mit einer stummen Geste befahl sie mir, beiseite zu treten, presste das Gesicht gegen die schmale Sichtluke in der Tür und blickte fast eine Minute lang konzentriert auf den Gang hinaus. Ich sah, wie sich ihre Augen hin und her bewegten und die gegenüberliegende Wand Zoll für Zoll abtasteten, als suchten sie etwas.
    »Es könnte gehen«, murmelte sie schließlich.
    »Was könnte gehen?«, fragte Cody scharf.
    Annie drehte sich zu ihm um, aber in ihren Augen stand ein Ausdruck, als sehe sie ihn gar nicht. »Wenn ich den Riegel treffe, kommen wir hier heraus«, sagte sie. »Aber ich habe nur noch zwei Kugeln.«
    »Den Riegel treffen?«, wiederholte Cody ungläubig. »Entschuldige bitte, Liebling, aber der Riegel liegt einen Yard unter dem Fenster. Ich glaube, nicht einmal du kannst um die Ecke schießen, oder?«
    »Vielleicht doch«, erwiderte Annie mit großem Ernst. »Wenn ich nur mehr Munition hätte …« Sie seufzte, drehte sich mit einem Ruck um und schob den Gewehrlauf durch die

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