Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod
Ich muss … zu ihr.
Der Degen … die letzte Chance …
Meine Hände krallten sich in den verkohlten Teppich. Ich muss zu ihr, ganz egal, wie.
Ich habe noch Sekunden, aber wenn ich es nicht schaffe, wird die Welt untergehen, nicht im übertragenen Sinne, sondern ganz konkret, hier und jetzt.
Ich muss es schaffen.
Der zwölfte Blitz.
Über mir beginnt das Haus zusammenzubrechen, aber ich bin Priscylla jetzt nahe. Etwas in mir hat mir die Kraft gegeben, mich trotz meines zerschmetterten Rückgrats auf sie zuzuziehen. Ich bin ihr nahe. Noch einen Yard … einen halben …
Nachwort
Da die Hexer-Saga mit Erscheinen des neunundvierzigsten Bandes endgültig beendet schien, hängte Wolfgang Hohlbein den folgenden Text an das Ende des Romans, der hier der Vollständigkeit ebenfalls wiedergegeben wird:
Hier enden die Aufzeichnungen Robert Cravens, so weit sie mir übermittelt worden sind; auf einem Weg, über den zu schweigen ich geschworen habe. Niemand weiß, was aus Robert Andara-Craven wurde. Meine diesbezüglichen Nachforschungen, die ich mit großem Ernst angestellt habe, verliefen ausnahmslos im Sande.
Aber wenn schon keinen Aufschluss über das weitere Schicksals Roberts, so brachten sie doch ein anderes Ergebnis: Wohin ich auch kam, wen immer ich auch ansprach, der mir in der Lage schien, Auskünfte über das zu erteilen, was vor genau einhundert Jahren in London geschah – überall stieß ich auf eine Mauer aus Furcht und Schweigen, die zu beweisen scheint, dass es sich bei den mir zugespielten Manuskripten um mehr handelt als um die Phantasien eines Wahnsinnigen.
Ja, jetzt, wo alles zu Ende ist und ich Zeit und Muße finde darüber nachzudenken, scheint mir vieles klarer, was vor einem Jahrhundert geschah. Wir alle wissen, dass die GROSSEN ALTEN die Welt nicht vernichteten, in jener Nacht. Aber etwas ist geschehen, damals. Etwas hat begonnen, das bis heute nicht sein Ende gefunden hat. Was bedeutet ein Jahrhundert für Wesen, die in Jahrmillionen zu rechnen gewohnt sind?
Und seit einer Weile geschehen seltsame Dinge in meiner Umgebung: Menschen, die ich für Freunde hielt, wenden sich vor mir ab; andere verschwinden einfach und zwei sind unter höchst sonderbaren Umständen ums Leben gekommen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Schatten in meiner unmittelbaren Nähe finsterer geworden sind; irgendwie massiv. Fast, als lebten sie. Und – merkwürdig genug – all meine Katzen sind vor mir geflohen in einer einzigen Nacht.
Und es ist kalt. Gleich wie warm ich mich anziehe, ich friere jetzt immer. Dazu kommt der Geruch – ein bestialischer Gestank wie von faulendem Aas, der immer in meiner Nähe ist und stärker wird, egal, womit ich ihn zu bekämpfen versuche.
Etwas geschieht. Etwas Entsetzliches.
Was ist das dort? Das Geräusch am Fenster? Der Schatten? Ich muss – Großer Gott, NEIN! Nicht das! NICHT DAS!!! NICHT DIE -
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