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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wild rudernden Armen versuchte sie das Gleichgewicht zu halten, doch es gelang ihr nicht und sie stürzte der Länge nach nach vorne. Aber zumindest ein Teil des Bodens schien vor ihr plötzlich verschwunden zu sein. Anstelle von festem Erdreich spürte sie nachgiebige Flechten und Ranken unter sich, die ihren Sturz abmilderten und sie gleich darauf zu verschlingen schienen, ehe sie mit einem Ruck zum Liegen kam.
    Es dauerte Sekunden, bis Clarissa begriff, was geschehen war. Sie war in eine Erdspalte gestürzt, offenbar nur eine kleine Höhle am Fuße der Felsen und weitgehend von ihnen verborgen. Sofort begriff sie, welches phantastische Versteck sie durch ihr Ungeschick entdeckt hatte. Sie kauerte sich noch tiefer in den Hohlraum unter dem Felsen und bemühte sich, so gut es ging die Ranken und Flechten wieder in ihre ursprüngliche Position zu zerren, damit sie sie verbargen. Selbst wenn ihre Verfolger das Erdloch überhaupt bemerkten, hoffte sie, dass sie so vor einer Entdeckung einigermaßen geschützt war, wenn niemand zu genau hinsah.
    Gleich darauf hörte sie bereits heranstampfende Schritte und vereinzelte Rufe. Ihr Herz raste und schlug so wild, dass sie glaubte, man könnte es noch in weitem Umkreis hören. Obwohl ihre Lungen brannten, zwang sie sich, so ruhig und flach wie möglich zu atmen, um sich nicht durch ihr Keuchen zu verraten.
    Clarissas Hoffnung erfüllte sich. Sie konnte hören, dass einige ihrer Verfolger so dicht an ihrem Versteck vorbeiliefen, dass sie meinte, nur die Hand ausstrecken zu brauchen, um sie zu berühren, aber keiner von ihnen beachtete das Erdloch, falls sie es überhaupt sahen.
    Dennoch wagte Clarissa erst aufzuatmen, als die Schritte und Stimmen wieder in der Ferne verklangen. Mühsam befreite sie sich von dem Pflanzendickicht und kletterte aus dem Loch heraus. Es konnte nicht lange dauern, bis ihre Verfolger merkten, dass sie nicht mehr vor ihnen war, und dann würden sie zurückkommen und alles noch einmal gründlich absuchen. Bis dahin musste sie von hier verschwunden sein.
    Vorsichtig blickte sie sich um, als sie das Erdloch verlassen hatte, doch von ihren Verfolgern war nirgendwo etwas zu entdecken. Schon wollte sie loslaufen, in die entgegengesetzte Richtung zu der, in die die Männer und Frauen verschwunden waren, als sie aus den Augenwinkeln plötzlich einen grünlichen Lichtschein wahrnahm. Er stammte von einem etwa zwei Dutzend Schritte entfernten Felsen.
    Sofort duckte sie sich wieder und beobachtete furchtsam, was weiter geschah. Der schwache Lichtschein vergrößerte sich zu einem gut mannsgroßen wabernden Feld. Bislang hatte Clarissa geglaubt, dass die unter einen schrecklichen Einfluss geratenen Einwohner Gorlwinghams Jagd auf sie machen würden. Als sie jedoch sah, wie mehrere Gestalten aus dem Wabern hervortraten, begriff sie, dass sie sich geirrt hatte. Offenbar stammten ihre Verfolger geradewegs aus der Hölle!
    Das Leuchten fiel in sich zusammen. Hinter sich hörte sie das leise Knacken eines Astes und fuhr herum, aber es war bereits zu spät, denn im nächsten Moment wurde sie von kräftigen Händen gepackt.
    »Ich wusste, dass du hier irgendwo steckst, ich habe es gespürt«, zischte Jack Crampton. »Vor den anderen hast du dich verstecken können, aber ich bin von den HERREN erleuchtet worden und habe ihre Macht am eigenen Leib erfahren. Und das wirst auch du schon sehr bald.«
     
    Buchstäblich Hunderte von Gedanken zuckten mir in den wenigen Sekunden durch den Kopf, in denen ich zusammen mit Howard und dicht gefolgt von Rowlf auf das Tor zuhastete, die meisten zu schnell, als dass ich sie zu fassen bekam und im Geist überhaupt nur ausformulieren konnte. Was wir vorhatten, war Wahnsinn. Alles war so schnell gegangen, dass wir keinerlei Vorbereitungen hatten treffen können. Wir hatten keine Waffen oder sonstige Ausrüstung bei uns, nichts außer dem, was wir am Leib trugen. Zudem hatten wir keine Ahnung, wohin das Tor uns führen und was uns am anderen Ende erwarten mochte. Selbst wenn es uns direkt zu den Thul Saduun führte, war es möglich, dass sie uns bereits erwarteten und wir direkt in eine tödliche Falle tappten.
    Ein weiterer Gedanke kam mir erst unmittelbar, bevor ich das Tor erreichte, und erfüllte mich mit Schrecken.
    Joshua vermutete, dass ein mit Hilfe der Scheiben geöffnetes Tor stets zum gleichen Ort führte, der schon beim vorangegangenen Mal das Ziel gewesen war. Der Letzte, der durch das Tor gegangen war, aber war Merlin

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